Gemeinderatsprotokoll vom 11. Juli 1928

Ein weiterer Schritt des Ausbaues der Geste wurde am 9. Oktober 1925 mit Übernahme der Plakatierungsanstalt des Herrn Hans Pichler, Haratzmüllerstrasse getan. Das bisher vollkommen unzulängliche Plakatierungsnetz in Steyr wurde sofort erweitert und zwar derart, dass an allen exponierten Stellen Anschlagtafeln errichtet wurden. Heute stehen für Affichierungszwecke bereits über 120 Stellen, gegenüber 18 Stellen bei der Übernahme zur Verfügung. Das Plakatierungsinstitut wurde in ein Büro für die gesamte Reklame ausgestaltet und eine Annoncen-Expedition angeschlossen. Das Reklamebüro erfreut sich eines ausserordentlich regen Zuspruches. Die Geste wird der Ausgestaltung dieses Betriebszweiges auch weiterhin ihr erhöhtes Augenmerk zuwenden müssen, da wir insbesondere gegenwärtig in einer Zeit leben, die für eine gute und gediegene Werbung besonderes Interesse zeigt. Dass bei aller Ausgestaltung dieses Zweiges auf die Schönheit der Stadt weitgehendst Rücksicht genommen werden muß, ist klar, weshalb auf eine ununterbrochene Fühlungnahme mit dem Vereine Heimat- und Denkmalschutz Wert gelegt wird. Über den Rahmen des Plakatierungsnetzes hinaus wurden auch im Steyr- und Ennstale Anmeldestellen errichtet. Ein weiterer Ausbau ist auch hier im Gange; so wurde erst vor kurzem der Ausbau in St. Ulrich, Neuschönau, Sierninghofen und Sierning vollendet. Am 12.März 1926 wurde ein Personenauto erworben, welches später gegen einen neuen Wagen umgetauscht wurde. Mit demselben wurde ein Autotaxiunternehmen betrieben. Dieser Betrieb erfreute sich ebenfalls eines guten Zuspruches. Die Autotaxi-Unternehmung musste damals errichtet werden, um einen Chauffeur ständig beschäftigen zu können, weil nicht angenommen werden konnte, dass man einen Chauffeur für den jeweiligen Bedarf bei Leichenüberführungen erhält. Die angestellten Beobachtungen zeigten, dass die Bevölkerung die Automobile sehr stark in Anspruch nimmt und dass

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