Gemeinderatsprotokoll vom 16. Dezember 1927

trages von 5 bis 30 S pro Monat, 155 Kinder erhalten einen Erziehungsbeitrag im Ausmasse von 5 bis 30 S pro Monat, 1200 Personen wurden bis jetzt in diesem Jahre mit monatlichen Unterstützungen beteilt, das sind 5 % der gesamten Bevölkerung. 750 Personen wurden im Wege der produktiven Arbeitslosenfürsorge mit je einem Tagesarbeitslohn beteilt; 27 Personen befinden sich in Irrenanstalten, 5 in einer Idiotenanstalt. 20 Kinder wurden in diesem Jahre in Bad Hall durch 4 Wochen verpflegt, 50 Personen sind auf Gemeindekosten in Lungenheilanstalten untergebracht. Im städtischen Versorgungshaus, das einen Belegraum für 80 Pfleglinge hat, befinden sich gegenwärtig 175 Personen, also ein 100 %iger Überbelag; 45 Personen sind in Unterstandshäusern untergebracht und 40 Kinder in verschiedenen Anstalten, es stehen also in der geschlossenen Armenpflege 260 Personen. Im Jahre 1914 standen in ständiger Armenversorgung rund 250 Personen gegenwärtig sind es fast 800 Personen. Die Gemeinde übt ferner über 844 Mündel die Berufsvormundschaft aus, ausserdem kommt ihr die Aufsicht über 807 Ziehkinder zu. Wir wissen, dass auf diesem Gebiete noch sehr viel zu leisten sein wird, wir sind uns auch darüber klar, dass wir das soziale Elend in dieser Stadt aus eigener Kraft nicht beseitigen können. Steyr ist auch heute noch die Stadt der Arbeitslosen, gegenwärtig sind in Steyr 1471 Arbeitslose, das sind 7% der gesamten Bevölkerung. Aus diesen wenigen Ziffern geht wohl mit aller Deutlichkeit die tiefe Not der Bevölkerung dieser Stadt hervor, einer Bevölkerung, die noch dazu zum grössten Teil in Menschen unwürdigen Behausungen wohnt, ohne dass wir im Augenblicke daran denken können, dieser traurigsten Not am den Leib zu rücken. Wir können nur hoffen, dass endlich einmal das soziale Gewissen jener Faktoren erwacht, die uns das Budget diktieren. In diesem Zusammenhange möchte ich ein paar

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