Gemeinderatsprotokoll vom 16. Dezember 1927

wir noch mit dem Finanzministerium in Verhandlung, wir haben in das Präliminare einen Amortisationsbetrag von monatlich S 1.500 eingesetzt. Immerhin beträgt der Kapitalsdienst 50 % des gesamten Abganges und fast ein Drittel der gesamten Steuereingänge. Hierin liegt das Problem für etwaige endgiltige Sanierungsmassnahmen, die ja, wie bereits angedeutet, in der Finanzgesetzgebung grundsätzlich vorgesehen sind. Wir fordern vom Bunde keine Gnade, sondern das in der Verfassung festgelegte Recht. Den grössten Posten im Voranschlag machen die Ausgaben in der Rubrik öffentliche Arbeiten. Und doch ist auch auf diesem Gebiete nur das Allernotwendigste vorgesehen. Es ist ganz ausgeschlossen, dass die Gemeindeverwaltung unter den gegebenen Umständen daran denken kann, die Versäumnisse der früheren Zeit auf diesem Gebiete nachzuholen. Wir haben aller¬ dings einen Betrag für die Vorarbeiten zu einer Wasserleitung und Kanalisierung eingesetzt, freilich können wir nicht das Versprechen geben, dass diese Arbeiten auch in Angriff genommen werden. Wir haben ferner keinen Betrag für die Erneuerung der Neutorbrücke eingesetzt, da wir ausserstande sind, die ungeheuren Beträge aus eigenem aufzubringen. Wir werden vielmehr in der allernächsten Zeit gezwungen sein, diese die Bundesstrasse verbindende Brücke aus Gründen der Sicherheit für den Fuhrwerksverkehr absperren zu lassen. Wir werden selbstverständlich von dieser einschneidenden Massnahme die Regierungsstellen in Kenntnis getzen. Eine im Verhältnis zu den Einnahmen der Stadt überaus grosse Post stellt das Erfordernis für das Fürsorgewesen dar. Wir haben den Betrag von S 485.390 für Zwecke der allgemeinen Fürsorge eingesetzt, das ist 15 % des gesamten Erfordernisses und 33 % der gesamten Steuereinnahmen. Diese Rubrik widerspiegelt am deutlichsten die soziale Struktur dieser Stadt. Es stehen gegenwärtig 300 Personen im Bezuge des Erhaltungsbei-

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