lagen auf dem Gebiete des Schulwesens. Auch hier scheint ein Defizit von S 102.080 auf. Auch hier gilt das früher Gesagte, auch hier rächen sich die Sünden der Vergangenheit. Die Schulen befinden sich wahrhaftig in einem beklagenswerten Zustand, was der Schulfreundlichkeit, der Vorkriegsstadtverwaltung kein ehrendes Zeugnis ausstellt. Wir sind daher gezwungen, auch hier nur die allerdringendsten Arbeiten vorzusehen und können vorläufig an den so notwendigen Ausbau der Schulräumlichkeiten nicht denken. Die schwerste Belastung aber stellt das Fürsorgewesen dar, was ja in der sozialen Struktur der Stadt seine hinreichende Erklärung findet. Das Elend, das in dieser Stadt herrscht, ist unbeschreiblich. Es ist selbstverständlich, dass eine Gemeindevertretung, die auf dem Standpunkt steht, dass der Erwerbsunfähige ein Recht auf die Fürsorge der Gesellschaft hat, deren Organisation ja schliesslich und endlich die letzte Ursache der unverschuldeten Armut ist, diesem Kapitel der Verwaltung ihre besondere Aufmerksamkeit widmen muss. Wir sind uns zwar klar, dass die vorgesehenen Massnahmen in dieser Stadt der Massenarbeitslosigkeit die Not der Bevölkerung nicht beseitigen können. Aber wir glauben, dass wir unter Berücksichtigung der gegebenen Verhältnisse das Menschenmögliche leisten. Der Voranschlag sieht für das Fürsorgewesen ein Erfordernis von 430.260 S vor, dem ein Betrag von 20.750 S als Bedeckung gegenübersteht, so dass sich ein Abgang von 409.510 S ergibt. Der Aufwand für das Fürsorgewesen macht über 40% des gesamten Defizites aus. Es muss ausdrücklich betont werden, dass die Fürsorge- und Altersheime der Gemeinde abgesehen von der unzulänglichen und teilweisen unwürdigen Ausstattung, den jetzigen Bedürfnissen nicht mehr entsprochen. Wir werden alle Anstrengungen machen, wenngleich wir keine Verspre-
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