Gemeinderatsprotokoll vom 25. Juli 1927

le nicht mit der Schuldfrage der blutigen Ereignisse des 15. und 16. Juli zu befassen. Unsere Kundgebung ist vielmehr diktiert von den Gesetzen der Menschlichkeit, denen ein Menschenleben geheiligt erscheint. Wir gedenken in diesem Augenblicke der bedauernswerten Hinterbliebenen und Angehörigen der Blutopfer in ehrfurchtvollster Trauer und tiefster Anteilnahme. Wir sehen in den Gefallenen die Opfer einer ungerechten Gesellschaftsordnung, an deren Beseitigung zu arbeiten wir als unsere hehrste und heiligste Pflicht erachten. Wir wünschen mit aller Leidenschaft, dass unserem Volke, das wahrhaftig ein Übermass von Leid und Not zu tragen hat, in Zukunft solche Tage für immer erspart bleiben mögen. Sie haben sich zum Zeichen der Trauer von den Sitzen erhoben, ich bitte um die Zustimmung, diese Trauerkundgebung der Niederschrift der heutigen Sitzung einverleiben zu dürfen. Sohin teilt der Bürgermeister mit, dass er anlässlich des Ablebens des Vaters des G.R. Baumgartner demselben namens des Gemeinderates ein Kondolenzschreiben gesendet hat. Weiters bringt der Bürgermeister zur Kenntnis, dass auf Grund des Schulausschussgesetzes die bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates vollzogene Wahl in den Ortsschulrat Gleink annuliert wird, weil die Zahl der eingeschulten Kinder nicht einem Fünftel der Gesamtzahl entspricht. Im Stadtschulrat Steyr treten folgende Veränderungen ein: An Stelle der ausgeschiedenen Frau Else Dosch wird der Ersatzmann Katechet Leopold Brandstetter als Mitglied und Josef Hamberger zum Ersatzmann einberufen. An Stelle des zurückgetretenen Herrn Hambrusch wird G.R. Urban bestellt. Fürsorge — Ausschuss. Referent: Bgm. Stellv. Russmann.

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