Gemeinderatsprotokoll vom 9. Juni 1927

Referent: Bürgermeisterstellv. Russmann. Der Referent verweist auf die bereits länger bestehende Idee in Steyr und für die nächste Umgebung Autobuslinien zu errichten. Es bestehe sicher ein Bedürfnis nach diesen Verkehrsmitteln, um die Schönheiten des Steyrund Ennstales zu erschliessen. Die Linien würden nach den Bedürfnissen allmählich ausgebaut werden. Gedacht ist zunächst die Einstellung von vier Wagen und einem Reservewagen. Die Wagen werden von den Steyr-Werken um den Preis von S 68.500 geliefert. Im ganzen ist zur Eröffnung des Betriebes ein Betrag von ungefähr 80.000 S, der bei der Sparkassa Steyr aufgenommen werden soll und für den die Gemeinde die Garantie zu übernehmen hätte, notwendig. Der Betrieb soll im Rahmen der Geste durchgeführt werden, da ein auswärtiges Unternehmen sich für die Errichtung von Autobuslinien bereits interessiert. Es geht aber nicht an, dass eine andere Firma in Steyr, dem Sitze der grössten Autoindustrie, Konkurrenz mache. Das Risiko der Gemeinde sei nicht gross, da die Wagen sehr billig sind und im Falle des Misslingens des Unternehmens immerhin der Gegenwert vorhanden ist. Über die Preise kann heute noch nichts sicheres gesagt werden, jedenfalls sollen Volkspreise erstellt werden, die die Garantie für die Rentabilität des Unternehmens gewährleisten. Referent stellt daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschliesse: 1.) die Errichtung von Autobuslinien im Rahmen der Geste nach Massgabe des jeweiligen Verkehrsbedürfnisses, 2.) die Übernahme der Garantie bis zum Betrage von S 80.000 (achtzigtausend Schilling); 3.) das Magistratspräsidium wird beauftragt, die hiefür notwendigen Konzessionen zu erwirken. G.R. Hambrusch erkundigt sich, wer die Kalkulationen überprüft habe.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2