Gemeinderatsprotokoll vom 3. Dezember 1926

richtung einer Molkereischule zu erreichen. Wird zur Kenntnis genommen. Der Vorsitzende ersucht auch den dem Gemeinderate vorgelegten Stadtkassa-Rechnungsabschluss per 1925 zur Kenntnis nehmen zu wollen. Schliesslich berichtet er noch, dass es der Zentralstelle für Fremdenverkehr gelungen ist, einen Vortrag über die Stadt Steyr im Radio zu erlangen. Dieser Vortrag wird am 9. Dezember 1926, 6 Uhr abends gehalten werden. Eine eingebrachte Interpellation des Inhaltes: Wenn man einem Berichte des hiesigen Amtsblattes der christlichsoz. Partei Steyrer - Zeitung vom 30. November 1926 Glauben schenken darf, hat der Führer der christlichsozialen Partei in Steyr, Herr Oberlandesgerichtsrat Dr. Steffelbauer, in einer Versammlung der Bundespensionisten berechtigte Kritik an der Regierung Ramek geübt, der er den Vorwurf machte, für die Zentralbank und die Postsparkassa ungezählte Milliarden an Steuergeldern hinausgeworfen zu haben. In Anlehnung an die wohlbegründete Kritik der sozialdemokratischen Partei im Nationalrate über die vorgekommenen Bankenskandale fand er die Behandlung der Altpensionisten und der Bundesangestellten seitens der christlichsozialen Regierung ganz besonders schmählich. Unter anderem wusste er zu konstatieren, dass Ramek sich zu der alle Beamten verletzenden Äusserung verleiten hat lassen, "Die Altruheständler sollen froh sein, wenn sie überhaupt eine Pension bekommen." Nach dieser vernichtenden Kritik der Politik der Christlichsoz. im Nationalrat ging der Herr Referent Steffelbauer dazu über, den Christlichsozialen im o.ö. Landtag gehörig den Kopf zu waschen. Er bezeichnete die vom Landeshauptmannstellvertreter Dr. Schlegel ersonnene Steuer für allgemeine Landeszwecke als eine Kopf- und Gemeindesteuer, die dazu angetan sei, die Fami-

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