Gemeinderatsprotokoll vom 5. Juni 1925

den und dies wird durch de Beteiligung an dieser Industrie noch erhöht. Redner ist mit allem einverstanden, aber gar nicht einverstanden mit der Beistellung eines Betriebskapitales und der Schätzung durch nur einen Experten. Redner ersucht nochmals um gründliche Überprüfung der ganzen Sachlage, da er bezweifelt, dass ein so grosses Betriebskapital notwendig sei, wünscht, dass die beiden offenen Gesellschafter dieses Kapital beistellen und bemängelt, dass keine Bilanz vorläge, damit man ein klares Bild bekommt. V.B. Dr. Messenböck erklärt, dass die Minorität zu wenig Aufklärung über die ganze Sache erhalten habe. Die Geschäftsordnung sei nicht eingehalten worden, welche bestimmt, dass Anträge über wichtige Gegenstände vorher zu vervielfältigen und den Parteien vorzulegen sind, Redner beantragt auf Grund des § 10 der Geschäftsordnung für den Gemeinderat die Absetzung von der Tagesordnung. G.R. Dr. Schneeweiss gibt mit Zustimmung des Geschäftsordnungsanstragstellers vorher zu den Ausführungen des G.R. Markgraf Aufklärung. Er führt aus, dass gewiss auch dieses Unternehmen der Konjunktur ausgesetzt sei, doch sei die Auswirkung nicht so arg als bei der österr. Waffenfabriksgesellschaft, da ja der Betrieb kleiner ist. Die Sache stellt keine Belastung dar, eine Erhöhung des Zinsfusses, wie sie G.R.Markgraf befürchtet, sei nicht zu erwarten, da die Tendenz des Zinsfusses eine fallende ist, und ein Steigen ja die ganze Volkswirtschaft in Oesterreich zu Grunde richten würde. Die Gemeinde hat durch die Lohnabgabe aus dem Betrieb, durch die Lohnabgabe aus dem Adaptierungsbau, durch den Pachtschilling schon von anfang an eine Einnahme, welche den Zinsendienst aufwiegt. Es würden Werte geschaffen und diese Werte bleiben doch hier, die Geschäftswelt hat einen Vorteil davon und die Gemeinde kann nichts verlieren, da ja die ganze Betriebseinrichtung gewiss einen höheren Wert repräsentiert als die Einlage und Haftung der Gemeinde. Die Übernahme einer Haftung für ein

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