Gemeinderatsprotokoll vom 8. April 1925

Als Protokollprüfer sind an der Reihe: G.R. Hafner und G.R. Frau Kisely. V.B. Dedic teilt sodann mit, dass G.R. Strasser sein Mandat im Gemeinderate wegen Übersiedlung nach Wien zurückgelegt hat. Der Listennächste Franz Schrangl hat mit Begründung auf das Mandat verzichtet; somit folgt Markus Ruckerbauer, welcher bereits zur heutigen Sitzung eingeladen wurde und auch erschienen ist. V.B. Dedic begrüsst ihn und fordert ihn zur Ablegung des Gelöbnisses auf. G.R. Ruckerbauer leistet dieses. Vom Kanninchenzuchtverein liegt eine Einladung zu der in den Tagen 12.-13. April d.J. stattfindenden Ausstellung vor. Wird zur Kenntnis genommen. Zl. 7254/25. Der Vorsitzende verliest sodann einen Antrag, eingebracht von der Wahlvereinigung, betreffend teilweiser Abänderung von Richtpreisen zur Ermittlung des gemeinen Wertes für die Bodenwertabgabe, welche er im Sinne der Geschäftsordnung der Finanz- und Rechtssektion zur Beratung und Antragstellung zuweist. Schliesslich gibt der Vorsitzende bekannt, dass ein von sämtlichen Parteien unterfertigter Dringlichkeitsantrag vorliegt, wozu er dem V.B. Russmann das Wort erteilt. V.B.Russmann verliest sodann den Zl. 7190. Dringlichkeitsantrag: Seit Jahren leidet die hiesige Bevölkerung unter der industriellen Krise. Die Arbeitslosigkeit in Steyr hat derartige Dimensionen angenommen, dass man Steyr mit Recht die Stadt der Arbeitslosen nennen kann. Die Gemeindevertretung hat diesem Probleme stets die grösste Aufmerksamkeit gewidmet und nichts unversucht lassen, um einigermassen die Verhältnisse zu bessern. So hat die Gemeinde Steyr erst in der letzten Zeit mit dem Bundesministerium für soz. Verwaltung Vereinbarungen getroffen, denen zufolge sie unter Leistung eigener Opfer in die Lage versetzt sein wird, für Strassen-

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