Gemeinderatsprotokoll vom 28. April 1924

Millionen kostet, ersparen können. Auf einen Zuruf, dass die Polizeischule nur 3 Millionen kostet, meint Redner, auch diese drei Millionen könnten erspart werden, obwohl er dieser Ziffer keinen Glauben beimessen könne. Er erklärt schliesslich für seine Gruppe, dass sie dieser Post V a) nicht die Zustimmung geben werde. V. B. Russmann erläutert, dass die Polizeischule nur einige Monate im Jahre währt, dass 2 Lehrer im Vorjahre vollkommen gratis vorgetragen haben, auch Dr. Schneeweiss einen rechtlichen Vortragskurs ohne Entgelt hielt. Bezüglich der Maturanten ist die Sache so, dass dieselben wohl bei dem geringen Gehalte und dem harten Dienst bald die Sache satt haben. Leute mit Matura stellen höhere Ansprüche, fühlen sich zurückgesetzt und nicht auf dem ihnen zukommenden Platz. Auch die Gegenseite hat sich bei der Besetzung der Sicherheitswachmannstellen für einen Mann eingesetzt, dessen Schriftprobe auch zum Lächeln reizen könnte. Es wird bei Rubrik V getrennte Abstimmung vorgenommen. Rubrik V a) wird angenommen. Rubrik V b) und c) wird angenommen. Zu Rubrik VI wird berichtete: Öffentliche Bauten. Einem Erfordernis von K 3,805.200.000. - steht eine Bedeckung von K 1,626.100.000. - gegenüber. Diese Auslagen setzen sich vor allem aus den Beträgen für die Strassenerhaltung, Strassenreinigung, Brückkenerhaltung, Kanalisierung, Kehrichtabfuhr u.s.w. zusammen. Wenn man bedenkt, dass heute ein Pflasterstein K 8.000 kostet, so kann man sich aus dieser Ziffer allein ein Bild von den ungeheuren Kosten auf diesem Gebiete machen. Aber auch hier lässt die Gemeinde nichts unversucht, um möglichst sparsam zu arbeiten, sie erwirkt, wo es nur möglich ist, die produktive Erwerbslosenfürsorge u.s.w. Freilich ist der ausgeworfene Betrag viel zu gering, um auch nur die notwendigsten Arbeiten durchzuführen. Man könnte diese Stadt Steyr

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