Gemeinderatsprotokoll vom 16. April 1923

Fürsorgewesen gewidmet. Zwei Kindergärten wurden errichtet, die Ausspeiseaktion hat von der Gemeinde die weitgehendste Unterstützung und Förderung erfahren, so wurde im Jahre 1922 für diesen Zweck allein ein Betrag von 7 1/2 Millionen Kronen aufgewendet. Für das Jugendamt hat die Gemeinde Steyr aufgewendet: Im Jahre 1919 82.357 K 1920 422. 883 K 1921 2,652.310 K 1922 110,795.300 K zusammen also: 113,952.850 K Der Voranschlag für das Jahr 1923 sieht auf diesem Gebiete eine Post von rund 350 Millionen K Kronen vor. In ausgiebiger Weise wurde die Tuberkulosenfürsorge unterstützt, dem Schulärztewesen erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt und die Mutterberatungsstelle geschaffen. Das städt. Jugendamt nunmehr mit dem Armenamt zum Fürsorgeamt vereinigt, hat eine so segensreiche Tätigkeit entfaltet, dass es heute wahrlich nicht mehr entbehrt werden könnte. Die Arbeitslosen hat der Gemeinderat, so weit es eben seine Mittel erlaubten, auf das Tatkräftigste unterstützt. Die schwerste Sorge bedeutete naturgemäss die Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichtes im Haushalte der Stadt. Wir haben uns der äussersten Sparsamkeit beschränkt. Die grössten Kosten verursachen die Personalauslagen. Die wahnsinnige Finanzpolitik der bürgerlichen Regierung hat eben die Preise aller Bedarfsartikel derart verteuert, dass die Löhne und Gehälter entsprechend geregelt werden mussten. Beim Magistrate Steyr sind keinesfalls zuviel Beamte angestellt. Wir haben auch auf diesem Gebiete das Möglichste getan. Im Jahre 1919 haben wir fünf Hilfskräfte abgebaut, in der Zeit von 1919 bis 1921 wurden elf Pensionierungen vorgenommen, ohne dass Neuaufnahmen statt-

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