Gemeinderatsprotokolle vom 15. und 18. September 1922

hier Platz greift, haben sich die Dinge folgendermaßen entwickelt: Habl war es der die Absicht hatte hier einen Freund unterzubringen; um dies durchzusetzen hat er eine Einteilung in Amt getroffen und erklärt es sei notwendig, einen 4. Juristen einzustellen und zwar in der Funktion, daaa er ihm im Verhinderungsfalle behilflich sei, kurz eine Kraft die gewissermaßen bei ihm eine Adjutantenstelle übernimmt, nicht den tatsächlichen Stellvertreter, sondern ein untergeordnetes Organ. Um zu erreichen, dass er seinen Freund bekommt, hat er erklärt es muss ein älterer Herr sein. Es ist formell zu einer Ausschreibung gekommen. Es ist dort festgestellt worden, es muss ein Herr in der 9. Rangsklasse sein, wenn niemand zu finden ist in der 8., jedoch in einer Stellung, die dem H. Edelmayer untergeordnet ist. Es hat sich dann soviel mir bekannt ist eine Umstimmung dahin ergeben, dass die Stelle nicht in der 9. sondern in der 8. zur Ausschreibung kommen sollte, jedoch hat sich bei der tatsächlichen Ausschreibung ein Druckfehler eingeschlichen, indem es dort in der 7. hieß und vielleicht hätte bei der Besetzung dieser Fehler eine recht sonderbare Rolle gespielt. Es kamen die Gesuche von mehreren Bewerbern, darunter auch die vom Finanzrat, dem Freunde des Mag. Direktors. Nachdem derselbe inzwischen Hofrat geworden war, verzichtete er auf diese Stelle. Es wurde nun geschaut, ob vieldeicht nicht eine andere Kraft, eine jüngere gefunden werden könnte, die den Magistratsdirektor bei der Arbeit unterstützen könnte. Es haben sich eine Reihe weiterer Bewerber gefunden. Der ganze Akt wurde schließlich dahin erledigt, dass den Bewerbern mitgeteilt wurde, dass von der Besetzung einer weiteren Juristenstelle Abstand genommen wurde. Nunmehr kommt die Mitteilung, dass der Mag. Dir. gehen will. Sie haben heute das Präjudiz geschaffen, dass abgebaut wird ohne dass die Stelle abbaufähig ist, somit wieder besetzt werden muss. Wer weiß, was nun mit Habel wird. Seinerzeit, als es sich gehandelt hat eine Adjutantenstelle zu schaffen, lag es nahe auf die beiden anderen Juristen zu greifen. Edelmayr war derjenige der erklärt hat aus persönlichen Gründen nicht mit Habel zusammen zu arbeiten, er war damals bereits in der Polizei selbständig und sollte nun zu Habel untergeordnet gehen. Dr. Drasch hat sich ja beworben. Nun kommt es überraschend, dass den beiden hier befindlichen Beamten von fremder Seite jemand vorgeschoben werden soll, ohne dass eine Veranlassung stattgefunden hat. Habe in keiner Gemeinderatssitzung je Klagen der die beiden Herren gehört, oder dass Edelmayr nicht geeignet sei den Magistratsdirektor zu vertreten. Habl ist bereits monatelang weg und ist von Edelmayr vertreten worden und nun soll plötzlich die Stelle unter der Hand vergeben werden. Gall war ehemals einziger Jurist hier. Heule haben wird doch mehrere. Gar so dringend ist also die Sache nicht. Man kann vielleicht dem Präsidium Unrecht tun, jedoch ich habe den Eindruck, dass die Stelle unter der Hand vergeben werden soll. Wenn Habel geht, ist die Stelle anders zu behandeln als damals mit der Ausschreibung. Bin der Ansicht, dass die Stelle ausgeschrieben werden muss. Findet sich niemand dann ja; findet sich aber ein anderer der der Gemeinde billiger kommt dann braucht die Gemeinde nicht so schwer belastet werden, wie dies ehemals auch bei Habel geschehen ist. Ich bin der Auffassung die Stelle auszuschreiben. H. Bürgermeister Wokral klärt über die Anrechnung der Dienstjahre auf. H. G.R. Professor Brand frägt an, wieviel Gehalt er bekäme. H.G.R. Saiber erklärt, dass er dies nicht wisse, es sei auch gleichgültig, nachdem die S in der Buchhaltung zu erfragen ist und er doch nicht weniger bekommen kann als in Linz. H.G.R. Professor Brand: Das sollen Sie doch wissen. Wir übernehmen ihn als MagistratsdirektorStellvertreter in der 18. Besoldungsgruppe und in einer höheren Bezugsstufe als den Magistratsdirektor selbst, das ist doch sonderbar. Wir haben damals gesagt in der 9. Rangsklasse und das ist die 2.! Dr. Drasch ist in der 13. und dient der Gemeinde schon so lange, das ist doch eine unwürdige Behandlung dem anderen gegenüber. Auch die Anerkennung von 13 Dienstjahren stellt für uns eine bedeutende Belastung dar. Wir können ihm ja auch nicht die Zusicherung auf die Magistratsdirektorstelle geben, es braucht nur ein anderer Gemeinderat kommen und dies nicht anerkennen. Meine Herren ich warne! V.B. Mayerhofer übernimmt den Vorsitz. H. Bürgermeister WokraI: Ich möchte folgendes klarstellen: Es dürfte dem H. Peyrer ein Missverständnis unterlaufen sein; Tatsache ist, dass seinerzeit, als es sich um die Ausschreibung der Stelle gehandelt hat ein Stellvertreter gesucht wurde und die Herren der Sektion, sowie des Präsidiums waren dieser Überzeugung, nachdem der Magistratsdirektor erklärt hatte, mit den beiden

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