Gemeinderatsprotokoll vom 18. Dezember 1920

Frau G.R. Zachhuber wünscht die Gründe zu wissen, warum Herr Pausinger von der Bewerbung zurücktritt, weil nicht einzusehen sei, dass ein Beamter freiwillig auf eine ihm zustehende Be- förderung verzichte. Herr G.R. Dr. Furrer beantragt die Ausschreibung der Stelle. Herr G.R. Prof. Brand erklärt nicht für eine Ausschreibung zu sein; Herr Pausinger soll eine verpflichtende Verzichtserklärung abgeben. Herr G.R. Steinbrecher beantragt mit Rücksicht auf die ungeklärte Sachlage die Vertagung der Beschlußfassung Der Vertagungsantrag wird vom Gemeinderate einhellig angenommen. f) Ansuchen der Gewerkschaft der Angestellten um einen Weihnachtsvorschuß. Nach Vortrag des Ansuchens durch den Herrn Referenten G.R. Tribrunner; erinnert Herr G.K. Prof. Brand daran, dass der Angestelltenschaft in letzter Zeit ohnehin Schuhe und Holz zu billigeren Preise vermittelt wurde. Die Notlage der Angestellten sei zwar nicht zu bestreiten und ist es bei den heutigen Teuerungsverhältnissen keinem Angestellten möglich sich die entsprechende Kleidung, wie sie dem Bedarfe angemessen wäre, zu beschaffen. Wenn eine Bewilligung eines Vorschußes erfolgen solle, müßte dieser nach dem Familienstande abgestuft werden. Mit seinen Ausführungen wolle er aber gegen eine Bewilligung nicht gesprochen haben. Herr G.R. Krottenau ersucht auch die Pensionisten in diese Bewilligung einzubeziehen, weil gerade diese sicher am wenigsten in der Lage sind, sich Kleider von ihren Ruhegnüßen anzuschaffen. Dies wolle als Zusatzantrag aufgefaßt werden. Herr G.R. Tribrunner berichtet über den Sektionsantrag, welcher auf Annahme der Bewilligung des Weihnechtsvorschusses lautet und empftehlt denselben samt dem Zusatzantrage des Herrn G.R. Krottenau zur Annahme.

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