wurden. Nach längerer Wechselrede stimmt der Gemeinderat den beantragten Verpflegsgebühren für die erste, zweite und dritte Klasse im Oeffentlichen Krankenhause zu und nimmt die Entscheidung des Gemeinderats=Präsidiums hinsichtlich der Erhöhung der Verpflegskosten für die Frau Oberin genehmigend zur Kenntnis. 12. Subventionsansuchen. Ansuchen des Vereines der „Schulfreunde“ in Steyr um eine Subvention. Referent Herr GR. Bachmayr. Die Sektion stellt folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe in Ansehung des lang¬ jährigen gemeinnützigen Wirkens des Vereines, der vielfachen Steigerung der Kosten für die Vereinszwecke den angesprochenen Subventionsbeitrag von K 4000 zu bewilligen. Angenommen. Dritte Sektion. 13. Ausbau einzelner Objekte der Artilleriekaserne. (Infolge Verlöschens der elektrischen Beleuchtung im Saale wird die Sitzung auf zehn Minuten unter¬ brochen. Da jedoch der elektrische Strom über diese Zeit ausbleibt, wird die Sitzung beim Lampenlicht fortgesetzt. 5 Uhr nachmittags.) Vor Behandlung dieses Punktes gibt der Herr Vorsitzende bekannt, daß ein Dringlichkeitsantrag der dritten Sektion vorliege Es handle sich um die Ein¬ ührung der elektrischen Beleuchtung in den städtischen Versorgungshäusern. Herr GR. Chalupka begründet die Dringlich¬ keit des Antrages damit, daß die Offerte über die Installationsarbeiten bereits vorliegen und die Ver¬ zögerung der Vergebung eine Verteuerung zur Folge haben könnte. Die Dringlichkeit wird vom Gemeinderate zuerkannt. Zum Antrage selbst führt Herr GR. Chalupka aus, daß die dritte Sektion dem billigsten Offerte, das ist das der Elektrobau=Gesellschaft zustimme und bean¬ tragt, auf Grund des Ergebnisses der Offertaus¬ schreibung wird der Antrag gestellt, die Installations¬ arbeiten in den Versorgungshäusern dem Bestbieter, das ist der Elektrobau=Gesellschaft zu übertragen. Herr GR. Steinbrecher frägt, ob die Elekro¬ baugesellschaft auch das billigste Offert sein würde, wenn die Installation in Kupfer ausgeführt würde. Herr Dr. Furrer erwidert, daß die Kommission auch dies in Erwägung gezogen habe, mit Rücksicht auf die hohen Preise des Kupfers jedoch davon abge¬ gangen sei und auch aus dem Grunde, weil versichert wurde, daß auch die Haltbarkeit der Eisen, bzw. Aluminiumleitung auf zehn Jahre garantiert werde. Herr Vizebürgermeister Dedic will sichergestellt haben, daß die im Offerte der Baugesellschaft ange¬ führten Preise keine Steigerung mehr erfahren können, es sei denn, daß allgemeine Lohnerhöhungen eintreten In diesem Falle dürfen aber auch nur diese auf den Preis wirken. Herr GR Prof. Brand wäre dafür, die Leitungen überhaupt nur in Kupfer auszuführen, weil die Halt¬ barkeit der Kupferleitungen schließlich die Installation verbilligt. Sosehr unser Budget auch belastet erscheint, so könne eine Installation mit etwas verbilligten Material das Defizit der Gemeinde nicht retten. herr GR. Dr. Peyrer empfiehlt sich Offerte über Ausführungen in Kupfer geben zu lassen und rät zur Rückverweisung des Antrages an die dritte Sektion. Hrr Vorsitzender Bürgermeister Wokral betont, daß die Verzögerung der Vergebung der Arbeiten diese nur verteuern würde; außerdem müsse darauf verwiesen werden, daß die Offerte vom Oktober stammen und vielleicht damals das Kupfermaterial vorhanden war, was vielleicht heute nicht mehr der Fall ist. Eine Rück¬ verweisung würde kaum einen anderen Effekt haben, als eine Erhöhung der Kosten. Herr Vizebürgermeister Dedic stellt den Ver¬ mittlungsantrag, heute zu beschließen, doß die Arbeiten durchzuführen sind, wem sie aber zu übertragen sind, wolle dem Gemeinderats=Präsidium überlassen werden. Herr Vorsitzender resumiert sohin die vor¬ liegenden Anträge, worauf Herr GR Steinbrecher einen weiteren Antrag dahin stellt, daß der Gemeinderat das billigste Offert aufrecht halten möge unter der Be¬ dingung, daß das offerierte Material vorhanden ist; ollte dies nicht der Fall sein, so wolle die Installation neuerdings ausgeschrieben werden Ueber Antrag des Herrn GR. Prof. Brand wird die namentliche Abstimmung eingeleitet, welche die Ablehnung des Antrages des Herrn Vizebürger¬ meisters Dedic mit 13 gegen 10 Stimmen und der Antrag des Herrn GR. Steinbrecher, das billigste Offert der Elektrobau=Gesellschaft unter der Voraus¬ setzung, daß sich die Materialpreise seit der Ausschrei¬ bung nicht geändert haben und nicht als freibleibend be¬ zeichnet werden, mit 17 gegen sechs Stimmen angenommen. Sohin entfällt die Abstimmung über den Sektions¬ antrag. Herr GR Krottenau referiert nunmehr zu Punkt 13 und bringt den Bericht des Stadtbauamtes zur Kenntnis. Es ist zweifellos, daß die Gemeinde mit allen Mitteln zu trachten hat, die Wohnungsnot auf das Möglichste einzuschränken und daher gewillt ist, die verfügbaren Räume, bzw. Objekte der Artillerie¬ aserne in Anspruch zu nehmen. Allerdings müsse erst noch mit dem Militärärar ein Uebereinkommen getroffen werden, weshalb auch die Sektion heute keinen Antrag tellen könne. Nach längerer Wechselrede an der sich der Herr Vorsitzende und die Herren GR. Dr Peyrer, Aigner und Dr. Furrer beteiligen, beschließt der Gemeinderat die Angelegenheit an die dritte Sektion rückzuverweisen und diese zu beauftragen, in der nächsten Sitzung Be¬ richt zu erstatten Vierte Sektion. 14. Verleihung der Interessen aus der Theresia Voglstiftung. Referent Herr GR. Kratochwill. Die Sektion stellt in Gemäßheit des Armenrats¬ beschlusses folgenden Antrag: Der Gemeinderat wolle beschließen, den 13 vorgeschlagenen Bewerbern die Interessen aus der Theresia Voglstiftung im Betrage von 780 K zu gleichen Teilen à 60 K zu verleihen. Angenommen. 15. Verleihung vonvier Schiefermayr¬ chen Stipendien. Der Gegenstand wird nicht mehr verhandelt, nach¬ dem er bereits in der Sitzung vom 4. November er¬ ledigt und aus einem Mißverständnisse in die Tages¬ ordnung aufgenommen worden zu sein scheint. 16. Verleihung von Gremialkranken¬ kasse=Stiftungsinteressen. Die Sektion beantragt: Der Gemeinderat wolle beschließen, dem Bittsteller Josef Schanofsky aus der Gremialkrankenkasse=Stiftung eine Unterstützung im Betrage von 120 K, zahlbar in echs aufeinanderfolgenden Monatsraten von 20 K ab 1. Oktober 1920 zu bewilligen. Angenommen Sodann bringt der Herr Vorsitzende die Ein¬ ladung des Herrn Prof. Goldbacher zur Veranstaltung für die Amerikanische Kinderhilfsaktion am 26. De¬ zember, ferner die Einladung zur Beethoven=Feier zur Kenntnis und ersucht sich zahlreich an beiden Veran¬ taltungen zu beteiligen. Schluß des öffentlichen Teiles um 5·15 Uhr abends.
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