die Eltern gezwungen werden können, daß sie ihre Kinder in die Hilfsschule geben. Nachfolgend gibt der Gefertigte einen Bericht über seine Titigkeit als Jugendfürsorgearzt. Als solcher arbeitete er in engster Verbindung mit dem Städtischen Jugendfürsorgeamte. Im Auftrage desselben nahm Gefertigter zahlreiche Untersuchungen wor. Zumeist wurden diese, da dem Jugendfürsorgearzt kein eigenes Untersuchungszimmer zur Verfügung stand, in der Privat¬ ordination desselben vorgenommen. In 18 Fällen handelte es sich um Untersuchung und Ausstellung von Berichten und ärztlichen Zeugu ssen für gerichtliche Zwecke. In drei Fällen pflog der Ge¬ fertigte Erhebungen in der Wohnung der Partei. Außerordentliche Untersuchungen von Kindern, die für die verschiedenen Aktionen in Betracht kamen, wurden im Auftrage des Jugendamtes vor¬ genommen: 15. Mai Auswahl von drei Kindern für die Sonnen¬ heilstätte Offensee; 20. Mai Untersuchung von 100 Kindern aus Steyr, Ulrich und Garsten, die für die Schweizerreise in Be¬ tracht kamen; 25 Mai nochmalige Untersuchung der Kinder vor der Abreise in die Schweiz; 19. Juni Untersuchung von 100 Kindern die für den Werndlpark in Betracht kamen. Die Be¬ dürftigsten hievon wurden ausgewählt. 12. Juli Untersuchung von 80 Kindern für die Ferienkolonie Losensteinleiten. 280 Kinder des Arbeitervereines „Kinderfreunde“ wurden auf ihre Eignung in die Ferienkolonien untersucht. Steyr, im August 1920. Der Jugendfürsorgearzt: Dr. Franz Pimiskern m. p. Sierningerstraße Nr. 27. 27. Nachträgliche Erhöhung der Verpflegsgebühren im Städtischen Versorgungsheim. Reserent Herr GR. Steinbrecher. Das Amt beantragt im Hinblicke auf die immer mehr wachsende Teuerung die Verpflegsgebühren im Städtischen Ver¬ sorgungsheim von täglich 7 K auf täglich 10 K zu erhöhen, und zwar rückwirkend auf 1. September 1920. Die Sektion stellt den Antrag, der Gemeinderat beschließe der Erhöhung der täglichen Verpflegskosten von 7 K auf 10 K, rückwirkend ab 1 September 1920, stattzugeben. Angenommen.2 28. Verleihung von vier Cäzilia Schiefermyr-Pfründen¬ Stipendien. Aus dieser Stiftung sind vier Stipendien zu vergeben. Die Realschule schlägt vor: Josef Kutzmichel, Josef Ruß, Wilhelm Bernheider und Arnolf Reuschel. Die Schule hat den Bewerber Entinger wegen minderer Sittennote fallen gelassen und an Stelle des Entinger den Josef Ruß gesetzt. Herr GR. Prof. Brand bemerkt, daß es zwar nie üblich war, von dem Vorschlage der Schule abzugehen Die mindere Sitten¬ note kann einer aber bald erhalten, er braucht dieserhalb noch nicht schlecht zu sein. Auch sprechen die Familienverhältnisse dafür, daß Entinger des Stipendiums würdig ist. Er beantragt daher Entinger nicht auszuschließen. Herr GR. Steinbrecher schließt sich den Ausführungen des Herrn GR. Prof. Brand an und stellt den Antrag, dessen Vorschlag anzunehmen. Der Sektionsantrag wird durch Ausscheidung des Josef Ruß aus dem Vorschlage der Realschul=Direktion und Einsetzung des Bewerbers Karl Entinger geändert und Stipendien somit an Josef Kutzmichel, Wilhelm Bernheider, Karl Entinger und Arnolf Reuschel verliehen. 29. Ansuchen von Handarbeitslehrerinnen um Ge¬ währung eines Quartiergeldbeitrages. Herr Bürgermeister berichtet, daß dieser Punkt zu ent¬ fallen habe, weil die Angelegenheit sich von selbst erledigt habe. Wird zur Kenntnis genommen. Schluß des öffentlichen Teiles der Sitzung um ¾8 Uhr abends.
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