Gemeinderatsprotokoll vom 19. Juni 1920

8 4. Adaptierung des Stallgebäudes zur Klingen¬ chmiede Ausbrechungen und Durchbrechungen, Aufführung 35.000 K inzelner Scheidemauern, massive Böden 3.000 Ausbessern des Dachbelages Herstellen einzelner Fußböden, ausbessern der vor¬ 8.000 „ „ andenen, Abtrag von Abteilungswänden Neuherstellung von Fenstern und Türen, instandsetzen der vorhandenen Tür= und Fensteröffnungen, Her 12.500 tellen von Abortabteilungen Einbau von Wasserklosetts nebst Anschluß an die 6.500 „ Kanalisationsanlage „ Einführen der Wasserleitung nebst Herstellen der .000 Abwasseranlage Ausbessern der Verblechungen, instandsetzen der Hänge¬ rinnen und Dachabfallröhren nebst Anschluß der 6.500 elben an das Kanalnetz tandsetzung von vorhandenen Oefen, nebst Her Ir 12.000 „ ellen der Rauchabzüge, Kamine, Rauchhauben 2c. Beschlagen von neuen Türen und Fenstern, instand¬ etzen der vorhandenen Tor=, Tür= und Fenster eschlägen, Lieferung von eisernen Fassonfenstern, 8.000 kaminputztürln, eisernen Dachbodentüren4 Ausbessern des Anstriches, der Weißung und Färbelung sowie Neuherstellung von Holz= und 3.500 „ Metallanstrich Neuverglasung von Fenstern, Ausbessern des Kittes 6.000 „ bei vorhandenen Fensterscheiben 43.000 K Zusammen 5. Instandsetzen des Bettenmagazinsgebäudes Ausbessern der Verputzflächen, Weißung, instandsetzen 300 K er Fußbodenpflasterungen Uebersteigen der Dachflächen mit Beigabe von drei 1.400 „ Prozent neuen Strangfalzziegeln Ausbessern von Fenstern, Türen und Toren, reparieren 300 „ des Beschlages Instandsetzen der Hängerinnen und Dachabfallrohre .500 nebst Anschluß an das Kanalnetz 800 Ausbessern des Anstriches an Holz= und Metallflächen Ausbessern der Verkittung und Einschneiden fehlender .500 Fensterscheiben 12.800 K Zusammen 6. Kanalisierung, Terrainregulierung. Herstellen eines Kanales von der Kaserne zur Enns, srofil 25 cm Stampfbetonröhren mit Revisions¬ chächten von 60 zu 60 m, Ausführung der Hof¬ kanalisation, Anschluß der Aborte, Wasserleitungs¬ abflüsse, der Dachabfallrohre und der Guillis 85.000 Ausführung von gepflasterten Rigolen „ 7. Wasserleitung; elektrische Installation für Licht. erstellen von Wasserleitungssträngen zu den ein¬ elnen Strängen nebst Einbau der erforderlichen Schieber= und Durchgangsventile, Anordnung der erforderlichen Oberflurhydrantin und Schlauch¬ 59.000 K garnituren; elektrische Installation Neubau eines Maschinen= und Werkstätten¬ objektes Laut Anforderung der Fachschule, als erdgeschossiger Anbau gedacht, teils Mauerwerk für die Um¬ fassungs= und Scheidemauern, teils bewehrter Beton für die Dachtragkonstruktion mit flachem Dach und Dachreiter=Belichtung die Flügelbauten ür den Maschinensaal und die Schmiede mit Satteldächern und Eternitdeckung, eisernen Fasson¬ fenstern, doppelflügeligen Holztüren, Granitwürfel pflaster in den Schmiederäumen, Klinkerpflaster in den Maschinenlokalen, Pfostenbelag auf Beton unterlage, in den Werkstättenabteilungen, glatter Wandverputz im Innern Spritzanwurf mit glatten Frießen an der Fassade, Preßkiesbedachung für den Haupttrackt, Verglasung der Dachreiter mit Drahtglas, Zentralheizung, Wasserleitung in den einzelnen Werkstätten, Anordnung zweier Wand. hydranten, Aus= und Ankleideräume mit Wasch¬ mulden und direkter Wasser=Zu= und Ableitung, Aufbau eines Fabriksschlottes. Verbaute Fläche 300.000 K 2600 m2 zu 500 K= . Vervollständigen der Einfriedung. 30.000 K Regulieren des ganzen Baukomplexes, Gartenanlagen Zusammenstellung. 352 000 K Adaptierung des Hauptgebäudes 1. 171.000 „ echten Torgebäudes „ 229.100 „ linken 3. „ 43.000 „ tallgebäudes 12.800 „ 5. Instandsetzung des Beltenmagazines 907.900 K Transport 9. 997.900 K Transport 85 000 6. Kanalisation mit Terrainregulierung 59.000 . Wasserleitung, elektrische Beleuchtung 051.900 K Zusammen 1,300 000 . Neubau des Werkstättengebäudes 30.000 Einfriedung, Gartenanlagen Totale 2,381.900 K Die Heeresverwaltung hat zu vergüten: Die Behebung der ihr zur Last fallenden Schäder 25.000 K an den Objekten, dann der Fensterverglasung Durchführung der Desinfektion bei teilweiser Blo߬ legung der Fußbodenunterfüllung, instandsetzen der Decken und Wandanstriche nach vorherigen 90.000 K Abscherrung des alten Kalkanstriches * 215.000 K Zusammen. Der Sektionsantrag lautel: Der Gemeinderat genehmige nach dem Antrage der III. Sektion des aus der Konkurrenz hervorgegangenen Bestbot es Baumeisters Franz Stohl, übertrage demselben die Durch¬ führung der Arbeiten auf Grund seines Offertes vom 18. Juni 1920 ind bewillige für diese Bauführung erforderlichen Mittel im Betrage von 2,110000 K bei Rücksichtnahme auf dem Umstand daß sich die Lohn= und Materialpreise seit der Ermittlung der Baukosten um 100 Prozent erhöht haben. Endlich genehmige er Gemeinderat den Antrag der III. Sektion ihr die Ver¬ jebung der übrigen Projessionistenarbeiten (Tischler, Schlosser Maler, Anstreicher, Glaser, Installation) auf Grund von Offert¬ ausschreibungen zu überlassen Die Bestimmung des Sektionsantrages, betreffend Ver¬ fügung durch die III. Sektion, wurde deshalb getroffen, damit icht der Gemeinderat wegen jeder Kleinigkeit versammelt und zu Beschlüssen genötigt werden muß, die die III. Sektion im eigenen Wirkungskreise viel einfacher zu erledigen vermag Dem Gemeinderate obliegt es nun, zu diesen Bau¬ ausführungen schlüssig zu werden, deren Realisierung auch wegen der drohenden Arbeitslosigkeit dringlich ist. Selbst das Land Arbeitsgelegenheiten zu muß aus demselben Grunde trachten, chaffen Herr Bürgermeister Wokral übernimmt den Vorsitz Herr GR. Prof. Brand erinnert an seine in der Ge¬ meinderatssitzung vom 7. Februar l. J. gesprochenen Worte und bringt aus dem Protokolle vom 7. Februar seine Aus¬ ührungen zur Verlesung. Ich stehe auch jetzt noch auf demselben Standpunkt, daß die Fachschule für Eisen= und Stahlbearbeitung einer Ausgestaltung bedarf, weil dies einerseits für die Aus¬ bildung unserer Jugend, für die Lehrlinge und auch für die Ausbildung unserer Arbeiterschaft notwendig ist. Die Frage der Ausgestaltung der Fachschule ist keine neue, sondern schon der erstorbene Herr Direktor Pawlicka hat sich mit derselben ein¬ hat alle interessierten Kreise, Staat, ehend beschäftigt Land und die heimischen Faktoren eingeladen, um für die Fach¬ chule Remedur zu schaffen; aber es ist nie zu einem definitiven Beschlusse gekommen und selbst das Einfachste, was Direkton Pawlicka wollte, einen Aufbau auf das Maschinengebäude hat man seinerzeit nicht durchgeführt. Es war dies zu einer Zeit wo noch alles viel billiger war und mit billigen Kosten die Fachschule hätte ausgestattet werden können. Gegenwärtig leben wir in einer geradezu entgegengesetzten Zeit, in einer Zeit, wo lles ungemein teuer ist, wo wir es nicht wagen dürfen, an die Ausgestaltung der Fachschule zu gehen. Wie wir gehört haben ostet nach dem heutigen Voranschlage die Adaptierung über zwei Millionen Kronen und weiß ich nicht, ob nicht auch noch die Schlosser=, Tischlerarbeiten 2c. mitzurechnen sind, so daß wenn dies nicht der Fall ist, sicherlich Kosten von fast drei Millionen Kronen entstehen. Wir müßten daher Schulden machen. Schulden verlangen aber eine Bedeckung der Ziuseu und Amortisation, wodurch die Gemeinde an einer neuerlichen Erhöhung ihrer Steuer schreiten müßte. Wer soll aber diese Lasten, diese neuen Gemeindeumlagen zahlen? Unsere Klein¬ jewerbetreibenden haben erklärt, daß es ihnen unmöglich ist, höhere Abgaben zu entrichten, da sie an der Grenze der Zahlungsfähigkeit angelangt sind. Auch die Bauernschaft in der Stadt erklärt, unmöglich höhere Lasten übernehmen zu können und begründet dies noch damit, daß ihr durch den Preis¬ rückgang Verdienste entgehen und die Einnahmen des Produzenten eduziert werden. Auch die Vertreter der Arbeiterschaft müssen efragt werden, ob sie diese Lasten auf sich nehmen können, da sie doch indirekt dazu beitragen müßten. Es ergibt sich demnach die Frage, wo sind die Subventionen, von denen ich seinerzei gesprochen habe; bis heute haben wir nicht erfahren können, ob der Staat, das Land und die übrigen interessierten Faltoren besonders die Großindustrie, Subventionen zugesichert haben. Der Staat hat das vornehmste Interesse an der Schule und der Ausbildung der Jugend und dieser hat in erster Linie die Mittel beizustellen, um die Ausgestaltung der Fachschule durch¬ zuführen. Wenn sich der Staat nicht hiezu herbeiläßt und sich art zeigt, muß bedauert werden, daß der Staat alles der Ge¬ meinde überläßt. Soviel ich weiß, wurde auch im Landtage och nichts von einer Subventionierung beschlossen. Wenn alle diese Faktoren bisher nichts hergegeben haben, so sehe ich nicht ein, warum die Stadt Steyr diese unendliche Belastung auf sich lehmen soll. Ich erkläre hier namens meiner Partei, wir

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2