Gemeinderatsprotokoll vom 19. Juni 1920

lichen Mitteln, den Vertretern der „Südmark“ im Ausschuß die Auswahl bis zu einem Drittel des Betrages freisteht. Als Vertreter des Gemeinderates wollen in den Ausschuß entsendet werden: die Herren GR. Friedrich Krottenau, Alois Lebeda und Rudolf Hitzlhammer. Angenommen. 31. Eingabe des Lyzealvereines um Festsetzung des Zeitpunktes der Uebernahme des Mädchenlnzeums in städtische Verwaltung und um eine außerordentliche Subvention. Referent Herr G.=R. Lebeda. J 5 Die Sektion hat nach eingehender Beratung folgenden Antrag formuliert: Da die Eingabe an das Staatsamt um eine Beitrags¬ leistung bisher eine Erledigung nicht gefunden hat, sind die Ein¬ gaben des Lyzealvereines vorläufig zurückzustellen; gleichzeitig sind die Herren Nationalräte Kletzmayr und Witzany zu er¬ suchen, zwecks raschester Erledigung derselben im Staatsamte vorzusprechen. Herr GR. Tribrunner verweist darauf, daß das Zurückstellen der Angelegenheit eine sehr gefährliche Sache sei, weil der volle Schulbetrieb nunmehr gesichert erscheine Die Schülerinnen, welche sich für die 1. Klasse gemeldet haben, werden nun nicht wissen, wie sie daran sind und müßten sich wieder in die Bürgerschule umschreiben lassen. Der Ausschuß des Lyzealvereines hat nicht mehr die volle Berechtigung, so wie früher im eigenen Wirkungskreise zu handeln, da der Ge¬ meinderat einen grundsätzlichen Beschluß auf Uebernahme des Lyzeums bereits gefaßt hat. Es solle heute noch ein Komitee gewählt werden, welches sich mit der Ausgestaltung des Lyzeums und Eröffnung der Schule mit dem neuen Schuljahre befasse. Der Sektionsantrag wird sodann vom Gemeinderate an¬ genommen. Der Zusatzantrag wird ebenfalls angenommen und in das Komitee die Herren Gemeinderäte: Tribrunner, Lebeda, Prof. Brand, Kratochwill, sowie Vizebürgermeister Dedic und Frau Zachhuber gewählt. Herr Vorsitzender Bürgermeister Wokral teilt mit, daß noch ein Dringlichkeitsantrag zu behandeln sei, dessen Be¬ handlung der Gemeinderat gestatten wolle. Zugestimmt. Herr GR. Prof. Brand übernimmt das Referat und führt aus: Die Stadtgemeinde Steyr besitzt zwei Wagen, für welche die bisher in Geltung gewesenen Gebühren viel zu gering bemessen erscheinen und außerdem liegt das Muster eines Tarifes der Handels= und Gewerbekammer vor, nach welchem auch der Tarif für die beiden hiesigen öffentlichen Brückenwagen gerichtet werden solle. Es wird daher beantragt: Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 13. März l. I beschlossen, die bisherigen Wägetarife abzuändern. Die Landesregierung, die um Zustimmung der ab¬ geänderten Tarife ersucht wurde, machte den Magistrat Steyr auf das Muster eines mit der Handels= und Gewerbekammer in Linz vereinbarten Tarifes für öffentliche Wageanstalten auf¬ merksam mit dem Bemerken, ob nicht der Magistrat auch hievon Gebrauch machen wolle. 40219 Demnach betragen die Gebühren: 1. Für Vieh. K 2•— a) Grundgebühr für die ersten 100 kg b) für je weitere 100 kg 0•40 2. Für andere Wägungen. a) Grundgebühr für die ersten 100 kg.. K 1·— b) für je weitere 100 kg „ 0·30 Bruchteile von 100 kg gelten als voll. Der Gemeinderat stimmt diesen geänderten Tarifsätzen einhellig zu. Der Herr Vorsitzende erklärt sohin den öffentlichen Teil der Sitzung um ¾ 9 Uhr abends für geschlossen.

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