Gemeinderatsprotokoll vom 10. April 1920

eine Zeichnung für die Losanleihe möglich wäre und sodann dem Gemeinderate zu berichten. Der Gemeinderat stimmt sodann der „bereits erfolgten Zeichnungsanmeldung nachträglich zu. 17. Unterstützungsansuchen. Referent Herr G.=R. Bachmayr. a) Ansuchen des unif. bew. Bürgerkorps um Subvention. Die Bürgerkorpskapelle sucht wie alljährlich auch heuer wieder an, daß ihr zur Noten= und Instrumentenbeschaffung eine Subvention verliehen und diese mit Rücksicht auf die heutigen Preise dieser Materialien erhöht werde. Die Sektion stellt den Antrag: Der löbliche Gemeinderat beschließe: 1. Die bisherige Subvention im Betrage von 3000 K aufrecht zu erhalten, und 2. in Würdigung der in der Eingabe geschilderten Situation, zwecks Fortbestehung einer der Stadt Steyr würdigen erstklassigen Stadtkapelle für das Jahr 1920 eine gleichhohe Teuerungszulage von 3000 K zu bewilligen. Herr Vizebürgermeister Mayrhofer erklärt, daß er mit einer Unterstützung der Stadtkapelle einverstanden sei; es gebe aber kein uniformiertes und bewaffnetes Bürgerkorps mehr, dies sei noch ein Andenken an die Zeit, in welcher das Bürgertum das größte Fiasko erlitten habe und dürfe heute nicht mehr geduldet werden. Es solle daher nicht Bürgerkorps=, sondern Stadtkapelle heißen. Herr G=R. Schickl bemerkt, daß es sich nicht um das Bürgerkorps handelt, sondern um die Erhaltung der Musik derselben, er beantrage eine Subvention von zusammen 8000 K. Frau G.=R. Zachhuber beantragt Schluß der Debatte. Dieser Antrag wird angenommen und der Antrag des¬ Herrn G.=R. Schickl auf Subvention mit dem Betrage von 8000 K abgelehnt. In neuerlicher Abstimmung wird sodann der Sektions¬ antrag zum Beschlusse erhoben. b) Ansuchen des Vereines der Oberösterreicher in Wien. Dem Vereine wird wie alljährlich eine Subvention von 20 K bewilligt. Sodann teilt Herr Vorsitzender Bürgermeister Wokral. mit, daß von den 30 mit Sitzungsbeschluß vom 5. Februar aufgenommenen Wachleuten sechs auf die Stelle verzichtet haben und diese Stellen neu auszuschreiben wären. Der Gemeinderat beschließt mit Rücksicht auf die Dringlich¬ keit der Sache, die Stellenausschreibung sofort aufzutragen. Hierauf teilt Herr Bürgermeister dem Gemeinderate die neuerliche Erkrankung des Herrn G.=R. Steinbrecher mit, welche mit Bedauern zur Kenntnis genommen wird. Nachdem Herr G=R. Steinbrecher infolge Krankheit die Stelle im Wirtschaftsrate zurückgelegt hat, erklärt sich Herr G.=R. Prof. Brand bereit, die Obmannstelle in der Milch¬ sektion zu übernehmen. derr G.=R. Dr. Furrer spricht dem Herrn G=R. Steinbrecher für seine ersprießliche Mühewaltung im Wirtschafts¬ rate den Dank mit den besten Wünschen auf baldige Wieder¬ genesung aus. Herr G.=R. Prof. Brand ersucht, bis zur nächsten Sitzung die Drucklegung der neuen Geschäftsordnung des Ge¬ meinderates veranlassen zu wollen. Hierauf erfolgt um 4 Uhr 22 Min. nachm. Schluß der Sitzung.

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