Gemeinderatsprotokoll vom 7. Februar 1920

c. Bericht der Direktion der Knabenbürgerschule über Krankmeldung des Aushilfsdieners Hillinger und dessen Arbeitsunfähigkeit, und Ersuchen um Zuweisung einer neuen Hilfskraft. Die Sektion beantragt: Der Gemeinderat wolle beschliessen, den Schuldiener Fr. Hillinger zu kündigen und seine Stelle neu zur Besetzung auszuschreiben. Nach längerer Wechselrede wird der Sektionsantrag mit der Bestimmung angenonnen, dass die Ausschreibung der Stelle ausdrücklich als Aushilfsdienerstelle zu erfolgen hat. d) Ansuchen der Stadtratswitwe Frau Gall um eine ausserordentliche Zuwendung. Sektionsantrag: Der Gemeinderat wolle beschliessen, der Witwe des verstorbenen Stadtrates Gall in Anerkennung der von ihm geleisteten Dienste gnadenweise eine einmalige Notstandsaushilfe in Betrage von K 1300.- zu bewilligen. Herr G.R. Frühwald erklärt, die Verdienste des Herrn Stadtrates Gall nicht unterschätzen zu wollen, dass man aber heute mit ausserordentlichen Zuwendungen sparsam umgehen solle und beantragt 500 K zu bewilligen. Stadtrat Gall habe den Dienst nicht so sehr zum Wohle der Allgemeinheit geführt; nichtsdestoweniger wolle er heute weder loben noch tadeln. Herr Krottenau schliesst sich den Ausführungen an und verweist darauf, dass sich auch die Oberlehrerswitwe Lauber mit der Verleihung der Schuldienerstelle bescheiden musste. Herr Vizebürgerm. Mayrhofer übernimmt den Vorsitz. Herr Vizebürgermeister Nothhaft erinnert daran, dass Herrn Stadtrat Gall bei Lebzeiten Zusagen gemacht worden, dass ihm nach dem Kriege eine ausserordentliche Zuwendung gewidmet werden solle. Ein Betrag von 500 K gegenüber den Leistungen des Herrn Gall wäre beschämend, zumal den anderen Angestellten doch bedeutend höhere Notstandsaushilfen gewährt worden sind. Redner beantragt wenigstens 2000 K zu geben. Herr G.R. Vogl frägt warum die frühere Gemeindevertretung das glaublich von ihr gegebene Versprechen nicht eingelöst

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