Gemeinderatsprotokoll vom 27. Dezember 1919

2 3 5 Bei dieser Post sehen Sie eine Steigerung von rund 585.000 K gegen das Jahr 1919 und habe ich die Be¬ fürchtung, daß man trotz der hoch eingestellten Beträge zu niedrig gegangen ist. Für Lohnerhöhungen stellte man 200.000 K ein, eine gesamte Lohnsumme von 433.000 K, so daß man durchschnittlich wöchentlich bloß 46 Arbeiter mit einem Wochen¬ lohn von 180 K würde beschäftigen können Man hat aus Sorge wegen der hohen Abgänge sparen müssen, da es doch unmöglich ist, alles in einem Jahr zu erledigen, was man lant und ausführen will. Es ist der ganze Voranschlag für ffentliche Arbeiten reserviert gehalten, infolge der enormer Preise der Baumaterialier Herr Bürgermeister Wokral bemerkt hiezu, daß eine Reihe von Bauarbeiten in anderen Kapiteln des Voranschlages geführt werden, so z. B. Baustelle auf der Ennsleite, welche unter außerordentliche Bauführungen fällt und wofür die Be¬ deckung aus dem 10=Millionen=Darlehen gefunden werden muß. Es steht nur zu befürchten, daß wir mit demselben nicht allzuviel machen können. Bezüglich der Kanalisation kann be¬ ichtet werden, daß der hiefür nötigen Höhenschichtenplan bis Nai 1920 fertig wird und auf Grund desselben dann erst weitergearbeitet werden kann. Für alle diese Durchführungen mußten eben erst die Vorarbeiten getroffen werden. Herr G.=R. Aigner frägt, wieviel Pferde gegenwärtig die Gemeinde besitze Herr Vizebürgermeister Mayrhofer gibt die ent sprechende Aufklärung, worauf Herr G.=R. Aigner ersucht, Antra Erfordernis. das Jahr für VII. Gesundheitswesen und städtische 920 Lebensmittelversorgung. 8.240 K Personalauslagen 6.000 „ Impfung, Desinfektion und Obduktion 700 „ Hundekontrolle 10.000 Oeffentliche Anstandsorte 2.000 „ Verschiedenes 5. 96.940 K Summe 5,000.000 Für Lebensmittelbeschaffung 5,096.940 K Zusammen Hier ist der Abgang und zwar 100000 K bei der Post Lebensmittelbeschaffung für die Bezahlung des Personals äußerst gering veranschlagt. Trotz der hohen Preise rechne man mit einer Verminderung des Umsatzes, da der allgemein Konsumverein einen großen Teil der durch die Gemeinde ver¬ sorgten Bewohner übernimmt. Als neues sehen Sie für öffentliche Anstandsorte im Voran schlag eine Einnahme von 5000 K gebucht Herr G=R. Bachmayr bemerkt hiezu, daß in der Lebensmittelversorgung die Milchversorgung ein besonderes Schmerzenskind sei. Die Anschaffung der Milchkühe aus dem Bezirke Ried wäre zu einem späteren Zeitpunkte, wo sich die Futterverhältnisse bessern, günstiger gewesen; gegenwärtig sei wieder ein solcher Abtransport von Kühen geplant; es müsse davor gewarnt werden und wird jeder Landwirt bestätigen, daß etzt keine günstige Zeit hiefür ist err G.=R. Steinbrecher erwidert, daß der Erhalt der Milchkühe an sich ein Glück bedeute, bloß die Umstände sind nicht besonders glücklich. Ob man aber die Kühe im Winter oder im Sommer einstelle, ist ganz gleichgültig, denn es wäre doch auch von Ried aus nie das volle Quantum geliefert Untrag Erfordernis das Jahr für VIII. Kulius, Unterricht, Kunst und 1920 Wissenschaft. a) Kultus. 6.000 K Kirchen= und Pfarrhofgebäudeerhaltung 1. 350 2. Schulgottesdienst, kirchliche Feierlichkeiten usw 5.350 K Summe b) Unterricht 09.100 K 1. Personalauslagen 20 000 „ 2. Gebäudeerhaltung 30.000 Gebäudebeheizung 3. 4.000 * Gebäudebeleuchtung 4. 18.000 ** Gebäudereinigung 5 10.000 Gebäudeeinrichtung 6. 0.000 4 Lehr= und Lernmittel 7. 9.000 Kanzleiauslagen 20.000 Subventionen, Stipendien 9 22.000 „ Mietzinse 0. 1.200 Haushaltungsunterricht und Schulküche 11. 110.000 „ Städtische Handelsschule 12. Kinder und Jugendamt, Jugendfürsorge 13. 00.000 hilfsaktion 73.300 K Summe c) Kunst und Wissenschaft 300 K 1. Museum * 2.400 „ „ „ Theaterbeitrag.... 2. 2.700 K Fürtrag einen Modus zu finden, nach welchem die Waffenfabrik zur Brücken= und Straßenerhaltung beizutragen hätte. err Bürgermeister berichtet, daß das Bauamt vor ängerer Zeit beauftragt wurde, einen Bericht über die Straßen¬ abnützung zu verfassen, dieser aber noch nicht vorliege. Der Angelegenheit dürfte aber der seinerzeit zwischen Stadtgemeinde und Waffenfabrik abgeschlossene Vertrag hindernd in den Weg tehen. Das Präsidium wird sich mit dieser Frage eingehend be¬ chäftigen Herr G.=R Kletzmayr beschwert sich darüber, daß die Bäume auf der Promenade in so großer Zahl gefällt werden und eine Art Verwüstung entstehe; es hätte doch der Ge¬ neinderat früher befragt werden sollen. Die Promenade sei gewissermaßen eine historische Anlage Herr Bürgermeister erwidert, daß es der Wunsch er Bevölkerung bezw. der Bewohner der Schweizergasse war, aß die Bäume im Schloßparke gestutzt swerden; was die Pro¬ menade aubelangt, so ist die Fällung nach Einholung des Gut¬ ichtens des Verschönerungsvereines erfolgt und kann von einer Verwüstung daher keine Rede sein. Der historische Wert der Anlage wird dadurch ebensowenig beeinträchtigt Herr G.=R. Dr. Furrer frägt an, warum die Post 14 eer ausgefallen ist, worauf Herr Bürgermeister erwidert daß diese Ausgabe in das allgemeine Etat für Kanalisierung zu fallen habe. Bedeckung. Antrag das Jahr ür Gesundheitswesen und städtische VII. 920 Lebensmittelversorgung. 2.000 K Fleisch= und Viehbeschaugebühren 500 Desinfektionsgebühren und Wagenbenützung 5.000 „ Einnahmen für öffentliche Anstandsorte 7.500 K Summe 5,900.000 Für Lebensmittelbeschaffung 5,907.500 K Zusammen vorden. Es komme 'aber auch insbesondere der Landwirtschaft urch die erhöhte Vieheinstellung ein bedeutender Nutzen zu, der sich erst später fühlbar machen wird, als sich auch dadurch er Fleischkonsum heben wird. Die meisten hierhergebrachten kühe sind trächtig, so daß gegenwärtig das gesamte Milch¬ rträgnis nicht so bedeutend sein kann In absehbarer Zeit vird aber der Milchzufluß nach Steyr sich bessern: Wenn wir bis zum Sommer warten würden, bekämen wir überhaupt keine Kühe mehr, da alle von fernstehenden Korporationen angekauft vürden. Wir haben jetzt alle Maßnahmen in der Hand und können die Probemelkungen durchführen, wodurch eine Ueber¬ ichtlichkeit geschaffen wird, die bisher so sehr mangelte Herr Bürgermeister fügt bei, daß die Situation mit der Rieder Milch in letzter Zeit eine solche war, daß die Rieder erklärten, den Sammeldienst der Milch nicht mehr weiter zu übernehmen, da ihnen derselbe höher zu stehen komme, als der Preis, den sie für die Milch erhalten. Ja, manche Ge¬ neinden haben direkt daraufgezahlt. Aus diesen Gründen ist ieser Küheankauf von Ried hervorgegangen und auch zur Ver¬ wirklichung gekommen. Bedeckung. Antra das Jahr ür Unterricht, Kunft und VIII. Kultu 1920 Wissenschaft ) Kultus K 1. Kirchen= u. Pfarrhofgebäudeerhaltungsrückersätze — „ 2. Schulgottesdienst, kirchliche Feierlichkeiten usw. — K Summe b) Unterricht. 3.000 K 1. Einschulungsbeiträge 5.300 2. Erträgnis des Realschulfondes Lehrmittelkostenrückersätze und Beitrag aus der 3. 1.800 * Almhofer= und Schiefermayr=Schulstiftung 200 Sonstige Einnahmen 4. Durchlaufende Zinsungen für Freiwohnungen 5. 400 der Schulleiter 378 „ Beitrag vom Religionsfond für die Bergschule Schulgelder und sonstige Einnahmen für die 20.000 städtische Handelsschule * 1.078 K Summe c) Kunst und Wissenschaft. K Museum —. „ * 2. Theater — K Fürtrag

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