Anhang zum Ratsprotokoll vom 8. Oktober 1919. (vertraulicher Teil) Beginn 3 Uhr 25 Min nachmittags. Punkt I. Personalansuchen. Referent Herr G.R. Prof. Brand. Ansuchen des Herrn Stadtphysikus Dr. Oskar Holub, um Ernennung zum Beamten in der VIII. Ransklasse. Nachdem Amtsberichte steht Herr Stadtphysikus Dr. Holub bereits in den Bezügen der VIII. Rangsklasse; Die Sektion hat auf Grund desselben über das Ansuchen beraten und ist zu dem Entschluße gekommen, den Antrag zu stellen: Der Gemeinderat beschlisse dem Antrage des Amtsberichtes zuzustimmen; zu einer ausserordentlichen Beförderung liege jedoch für den Gemeinderat kein Anlass vor. Herr G.R. Dr. Furrer bemerkt, dass das Ansuchen auf die seinerzeitige Beförderung des Herrn Stadtarztes Dr. Klunzinger zurückzufüh ren sei. Was die Leistungen des Herrn Stadtpysikus anbelangt, so müsse betont werden, dass sich derselbe anlässlich der Typhusepi demie in Steyr besondere Verdienste um die Stadt erworben habe; aussedem hat sich derselbe dienstlich nichts zu Schulden kommen lassen, so dass es nicht gerecht sei, ihn ohne Ursache die Gleichstellung mit dem Stadtarzte zu versagen. Die seinerzeitige auf sein eigenes Ansuchen hin durchgeführte Disziplinarverhandlung hat gegen Herr Stadtphysikus nichts Belastendes ergeben, wesshalb der Gegenantrag gestellt wird, Herrn Dr. Holub mit Rücksicht auf seine Verdienste um die Stadt die VIII. Rangsklasse zu verleihen, wozu umsomehr der Anlass vorliegt, als Herr Dr. Holub infolge seiner Dienstjahre bereits die Bezüge der VIII. Rangsklass genießt. Herr G.R. Frühwald erwidert, dass Herr Dr. Holub durch die Nichtbeförderung in die VIII. Rangsklasse keinen materiellen Schaden erledidet; es müsse aber auch auf die Stimmung der Bevölkerung Rücksicht genommen werden, bei welcher Herr Dr. Holub nicht beliebt zu sein scheine. Es geht nicht an, entgegen der Stimmung der Bevölkerung und seins Benehmen gegenüber derselben eine Anerkennung zu zollen. In Kriege musste jeder mehr leisten; für
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