Gemeinderatsprotokoll vom 8. Oktober 1919

Der Gemeinderat erklärt sich mit der Durchführung dieser Anregung einverstanden. Herr G.=R. Frühwald erinnert an die seinerzeitige Anregung betreffend Errichtung von Schrebergärten, weil die Arbeiterschaft aus diesen Nutzen ziehen könne; es sei ohnedies immer Mangel an Gemüse und könnte durch Selbstzucht der Preis von eingeführtem Gemüse heruntergedrückt werden. Da nun der Herbst hier ist und die Umackerung zu erfolgen hätte, wolle schon eine Entscheidung in dieser Frage herbeigeführt werden. Die Gemeinde habe nun Plätze genug für solche Schrebergärten. Auch der Kaninchenzüchterverein hat eine dies¬ bezügliche Anregung schon gegeben und wird das Gemeinderats¬ präsidium ersucht, wenn möglich noch diesen Herbst Gründe für Schrebergärten zur Verfügung zu stellen Herr Bürgermeister erwidert, daß hier ein Irrtum besteht, als der Kaninchenzüchterverein um die Ueberlassung und Einrichtung einer Baracke für Zuchtzwecke angesucht hat, welchem Ansuchen jedoch nicht entsprochen werden kann. Bezüglich der Schrebergärtenerrichtung ist allerdings vergangenen Sommer vom Herrn G.=R. Dunkel ein Antrag eingebracht worden, welcher jedoch damals ungnädig ausgenommen wurde und auch nicht zur Durchführung kam. Die Angelegenheit werde jedoch der III. Sektion zugewiesen werden, welche beauftragt wird, in der nächsten Gemeinderatssitzung Bericht zu erstatten. Herr G.=R. Schickl ersucht, die bessere Beleuchtung des Bergerweges vorzusorgen und frägt, wie es mit der Beleuchtung von Stein stehe. Die Parteien haben sämtliche Installationen in ihren Häusern durchgeführt, es fehle jedoch noch die Fern¬ leitung. Mit Rücksicht auf die fortgeschrittene Zeit wolle die Er¬ richtung der Fernleitung betrieben werden. Herr Bürgermeister entgegnet, daß vormittags eine Abordnung von Stein hier war. Die Arbeiten sind im Zuge und ist auch der Auftrag im Sinne des letzten Gemeinderats¬ beschlusses an die Elektrizitätswerke ergangen. Der Mangel, warum die Fernleitungsanlage nicht rascher vorwärts schreitet, liegt angeblich im Mangel an Material, deren Beschaffung auf Schwierigkeiten stößt. Herr G.-R. Steinbrecher führt aus: Die heutigen Debatten über die Ennsleiten veranlaßt mich, zu konstatieren, daß Herr G.=R. Schickl viel zu wenig beschäftigt ist; er beklagt sich, daß er nicht zu allen eingeladen wird. Herr G.=R. Schickl hat einen riesig lebendigen Geist und unglaubliche Sachkenntnis aller in Betracht kommenden Fragen. Ich möchte wünschen, daß Herr G.=R. Schickl zu allen Kommissionen die nötige Post bekommt und wirklich eingeladen wird. Herr G.=R Schickl wird sein Bestes tun und wird bei einer Denkmalsetzung die Sängervereinigung gewiß einen Gesamtchor singen. Herr Bürgermeister erwidert, daß darüber der Ge¬ meinderat nicht beschließen könne, daß aber die Anregung, derrn Schickl mehr zu beschäftigen, zur Kenntnis genommen wird. Hierauf erfolgt um 5 Uhr 25 Min. Schluß der öffent¬ lichen Sitzung.

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