Gemeinderatsprotokoll vom 17. Jänner 1919

Herr Vorsitzender: „Ich erteile Herrn Vizebürger¬ meister Fendt zum Schlusse das Wort.“ Herr Vizebürgermeister Fendt: „Sehr geehrte Herren! Sie haben die Anträge des Beleuchtungskomitees gehört. Der Herr Vorsitzende hat hierüber die Wechselrede eröffnet und die sehr geehrten Herren haben hievon reichlichst Gebrauch gemacht. Es war klar, daß die Anträge des Beleuchtungskomitees eine lebhafte Wechselrede bringen werden. Aus den Aeußerungen aller Herren ist klar und deutlich hervorgegangen, daß sich die Ansichten aller Redner mit denen des Beleuchtungskomitees voll¬ tändig decken. Es erübrigt nur noch, dem Antrage des Be¬ leuchtungskomitees den Zusatzantrag des Herrn G.=R. Kirch¬ berger anzufügen, daß der Vertreter der Stadt Steyr in Hinkunft dem engeren Vollzugsausschusse der Elektrizitätsgesellschaft an¬ zugehören habe. Ich habe meinem Antrage weiter nichts bei¬ zufügen und bitte die Herren, für den Antrag zu stimmen und hierauf auch über den Zusatzantrag des Herrn G.=R. Kirchberger abstimmen zu lassen.“ Herr Vorsitzender: „Ich erkläre die Debatte für geschlossen. Bevor ich die Abstimmung über den Antrag des Beleuchtungskomitees vornehmen lasse, frage ich, ob eine Ab¬ stimmung über jeden einzelnen Punkt des Antrages ge¬ wünscht wird.“ Herr G.=R. Aigner: „Ich stelle den Antrag, daß über alle Punkte zusammen und einheitlich abgestimmt werde. Herr Vorsitzender: Erhebt sich dagegen ein Anstand? Es ist nicht der Fall. Ich lasse nunmehr über den gesamten Antrag des Beleuchtungskomitees abstimmen. Der Antrag des Beleuchtungskomitees wird vom Ge¬ meinderate einstimmig angenommen. Herr Vorsitzender: Es liegt weiters der Zusatzantrag des Herrn G.=R. Kirchberger vor, der verlangt, daß der Ver¬ treter der Stadt mit heutigem Tage in den engeren Vollzugs¬ ausschuß der Elektrizitätsgesellschaft einbezogen wird. Der Zusatzantrag wird vom Gemeinderate einstimmig an¬ genommen. Herr G.=R. Kattner: „Soviel mir bekannt ist, wünschen die Einberufer der Protestversammlung dem Beleuchtungskomitee ferner beigezogen zu werden. Herr Vizebürgermeister Fendt: „Die Beiziehung der Herren Sonnleitner und Schickl zum Beleuchtungskomitee als Mitglieder derselben ist nach dem Gemeindestatut untünlich, es besteht aber kein Anstand, wenn dieselben als Experten bei¬ gezogen werden, was ich ganz recht und billig finde; wir haben übrigens keinen Anlaß, bei unseren Verhandlungen die Oeffent¬ lichkeit zu scheuen.“ Herr Vorsitzender: „Der Wunsch kann ja dem Be¬ leuchtungskomitee zur Beachtung überlassen werden.“ Herr Vizebürgermeister Fendt: „Es läge noch ein Antrag vor und zwar vom Stationskommando, wegen Einrichtung der elektrischen Beleuchtung in der Artilleriekaserne.“ Der Gemeinderat beschießt, diesen Gegenstand dem Be¬ leuchtungskomitee zur Behandlung zuzuweisen. Herr Vorsitzender: „Am Schlusse unserer heutigen Verhandlung angelangt, ersuche ich, die Zustimmung zu geben, daß zwecks Durchführung der Anregungen des Herrn G.=R. Prof. Erb, in nächster Zeit die Herren Obmänner der Sektionen zu einer Sitzung geladen werden, um zu beraten, in welcher Weise eine Reform in der Gemeindeverwaltung zur Durchführung kommen könne. Ich glaube, daß eine Abstimmung hierüber nicht notwendig ist und diese Anregung ihre Zustimmung findet.“ Mithin schließe ich die heutige außerordentliche Sitzung des Gemeinderates. Schluß der Sitzung um 6 Uhr 20 Min. abends.

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