Ratsprotokoll vom 27. Dezember 1918

6 stationen in den Häusern eingebaut werden, so daß dann nach Fertigstellung der Anlage auf der Ennsleite eine zufrieden¬ stellende Beleuchtung eingerichtet werden kann. Herr G.=R. Nothhaft: „Ich möchte ersuchen, daß in den Hauptzügen der Sierningerstraße, des Pfarrberges elektrische Beleuchtung eingeführt wird; derzeit sind diese Straßen wegen er Finsternis nur mit größter Vorsicht zu begehen.“ err Bürgermeister: „Auch bei diesen Straßen muß zugewartet werden, bis der Netzumbau des Elektrizitäts¬ werkes fertig ist. Vom Gaswerke ist nicht eine Lampe mehr zu erhalten. Es besteht die traurige Tatsache, daß das Gaswerk wahrscheinlich längstens 3. oder 4. Jänner den Betrieb wird einstellen müssen. Erfordernis. Antrag für das Jahr VI. Oeffentliche Arbeiten 1919 48.947 K 1. Personalauslagen 2. Straßenpflasterung 00.000 3. Straßenbeschotterung und =Bewalzung 35.000 70.000 . Straßenreinigung und =Bespritzung 70.000 Brückenerhaltungen 8.000 Kanalisierung 6. Brunnen= und Wasserleitungen 8.000 „ 7. Uferschutzbauten, Brücken= und Wehrenbau 10.000 „ 8. 9. Straßen= und Kanalneubauten 30.000 10. Schotterbrechanlage 11. Porphyritschotterbeschaffung 10.000 ver¬ 12. Werkzeuganschaffungen und =Erhaltung, 5.000 chiedene Auslagen 3.000 13. Anlagen und Alleen 14. Straßennivellement Offerte 4.000 „ 15. Kanzleiauslagen, Zeichnungen, Pläne, 16. Unvorhergesehene Bauführungen 0.000 17. Brückenerneuerungsfond 10.000 „ 18. Lohnerhöhungen 8.000 „ 19. Vorarbeiten für allgemeine Wasserleitung und 30.000 „ Kanalisierung 20. Städtisches Automobil und Pferdefuhrwerk 80.000 „ 21. Unvorhergesehene Neuanschaffungen 25.000 „ 22. An Reserve der Stadtkasse für den Kanal in er Damberggasse — „ 23. An Kasernenbauunkostenfondfür Ankauf der Dampfstraßenwalze — „ Summe 04.947 K Erfordernis. VII. Gesundheitswesen und städtische Lebensmittel¬ versorgung. ntrag für das Jahr 191# 1. Personalauslagen 26.884 K 2. Impfung, Desinfektion und Obduktion. 3.000 3. Hundekontrolle 500 . Oeffentliche Anstandsorte 500 5. Verschiedenes 2.000 „ . Vorschuß an 10=Mill.=Kronen=Anlehen ür Fäkalien= und Kehrichtabfuhr * — „ Summe 32.884 K Für Lebensmittelbeschaffung 1. 5,000.000 K Zusammen 5,032.884 K Herr Vizebürgermeister Fendt: „Zur Post Straßen pflasterung habe ich einiges zu bemerken. Von einer Straßen flasterung ist in der Stadt wenig zu sehen, obwohl im Vor anschlage eine Post von 100.000 K auferscheint, wovon ein Teil bereits bei der Straßenpflasterung geopfert worden sein soll. Ich habe schon, während ich noch im Felde war, von dieser Absicht der Straßenpflasterung gelesen. Als ich nach Hause kam mußte ich sehen, daß zwar eine Pflasterung geschehen ist, dies aber geradezu als ein Skandal bezeichnet werden muß. Es war ja das frühere Pflaster besser als das jetzige. Man merkt von einer Arbeit fast gar nichts und die Gemeinde gibt so un geheuer viel Geld aus. Ich glaube, es wird in Zukunft sehr otwendig sein, daß das Bauamt der Durchführung der Pflasterungsarbeiten mehr Augenmerk schenkt. Trotz der Neu pflasterung sind die Straßen in einem Zustand, daß heute die Steine schon wieder wackeln und die ganze Straße sich gleichsam bewegt. Dies ist nur auf eine krasse Schlamperei in der Arbeit urückzuführen. Ich möchte daher ersuchen, daß das Bauamt beauftragt wird, die Firma in der Ausführung ihrer Arbeit zu beaufsichtigen Herr Bürgermeister: „Ich kann darauf antworten, daß ich eigens den Polier Thurner beauftragt habe, die Arbeiten der Pflasterung zu überwachen. Insbesondere schlecht scheint mir die äußere Sierningerstraße zu sein, während die Bismarck traße, wo Rillensteinpflaster in Verwendung ist, sich besser hält. Der Zustand der äußeren Sierningerstraße dürfte darauf zurück uführen sein, daß die gewendeten Steine schon zu viel abgeschliffen ind und sich daher nicht mehr fest zusammenfügen. Herr G.=R. Dedie: „Wenn die Stadt für Verbesserung der Straßen größere Aufwendungen macht, ist es jedenfalls zu Herr G.=R. Kirchberger unterstützt die Ausführungen des Herrn G.=R. Nothhaft und verweist besonders auf den Pfarrberg; es möge doch die seinerzeitige Lampe bei der Bezirks¬ hauptmannschaft wieder in Funktion treten. Herr Bürgermeister erwidert, daß ihn der Be¬ euchtungs=Zustand des Pfarrberges wohl bekannt sei. Die große Lampe bei der Bezirkshauptmannschaft sei eine Privatlampe ge wesen, für deren Beleuchtung keine Verpflichtung bestehe. Die Elektrizitätswerke haben aber dafür ihre Geschäftslampen ent¬ zündet, die aber leider für die Beleuchtung des Pfarrberges ungünstig in der Beleuchtungsrichtung sind. Es wird aber getrachtet werden, so bald wie möglich in der Mitte des Pfarr¬ berges eine Lampe anbringen zu lassen und wird mit dem Elektrizitätswerke diesbezüglich in Unterhandlung getreten werden. Bedeckung. Antrag für das Jahr VI. Oeffentliche Arbeiten. 1919 1. Beiträge zu den Straßenherstellungen „ 2 „ Kanal= und Uferschutzbauten 3. Brunnen= und Wasserleitungsgebühren 4.900, 4. Erlös für abgegebene Materialien 800 * 5. Verschiedene andere Einnahmen 500 6. Einnahmen für das städtische Fuhrwerk 66.400 „ Summe 72.600 K Bedeckung. VII. Gesundheitswesen und städtische Lebensmittel¬ versorgung. Antrag für das Jahr 1919 1. Fleisch= und Viehbeschaugebühren 2.000 K 2. Desinfektionsgebühren und Wagenbenützung 600 „ 3. Rückersatz für Fäkalien= und Kehrichtabfuhr aus dem 10=Millionen=Kronen=Anlehen Summe 2.600 K * . Einnahmen aus der Lebensmittelabgabe 5,000.000, 5,002.600 K Zusammen egrüßen. Der Zustand der Straßen, selbst der des Stadtplatzes, st fast unhaltbar Ich möchte daher bei dieser Gelegenheit er uchen, daß sowohl der Stadtplatz wie der Grünmarkt einer durchpflasterung unterzogen wird. Bei regnerischem Wetter kann man jetzt direkt im Kot versinken und im Sommer vor Staub rsticken. Weiters möchte ich bitten, daß die Reinigung nicht bei Tag, sondern möglichst in der Nacht erfolgt und erlaube mir gleichzeitig anzufragen, warum die Kehrmaschine und die Kot¬ abziehmaschine der Gemeinde nie in Verwendung kommt. Endlich bitte ich um Aufklärung über die Frage der Erbauung des Schlachthauses und der Kanalisierung; ich glaube, daß zu diesem Zwecke ja das 10=Millionendarlehen ausgenommen wurde; auch väre es vielseitiger Wunsch, daß der Schloßgarten der Oeffentlich¬ eit übergeben würde. err Bürgermeister: „Wegen der Pflasterung des Stadtplatzes und des Grünmarktes bin ich ganz derselben Ansicht, denn nur durch eine durchgehende Pflasterung können wir eine Reinlichkeit in den Straßen der Stadt erreichen. Die Pflasterungen ommen heute jedoch so ungeheuer teuer, daß die Pflasterung des Stadtplatzes allein den vorgesehenen Betrag weit über¬ schreiten würde. 1 m2 Granitpflaster kommt heute auf 72 K vährend der Friedenspreis 17 K betrug. Wir müssen daher noch einige Zeit zuwarten, bis auch diese Pflasterungen möglich ein werden. Daß aber diese Durchpflasterungen notwendig sein werden, ist sicher. Was die Straßenreinigung mit der Kehr= und kotabziehmaschine anbelangt, muß ich richtigstellen, daß die Kotabziehmaschine wohl schon einigemale im Gebrauche stand, während die Kehrmaschine nur zur Probe aus Wien geliehen var und da sie sich für unsere zu stark gewölbten Straßen nicht eignete, auch nicht angeschafft wurde. Was den Schloßgarten be¬

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2