Ratsprotokoll vom 9. Dezember 1918

6 bittlich wird. Der Sektionsantrag lautet: Für die geplante größere Ausstellung im Falle deren Ausführung eine besondere Subvention von 50 K zu bewilligen. Der Sektionsantrag wird angenommen. Z. 27.852 Ansuchen des Vereines der Vogelfreunde in Graz um ine Unterstützung durch Ankauf der von ihm herausgegebenen Kriegsbüchlein Sektionsantrag: Anschaffung von 200 Stück Vogelschutz Kalenderbüchlein und kostenlose Verteilung derselben an die Schulkinder der oberen Klassen, wobei in erster Linie auf brave und leißige Kinder ärmerer Eltern Rücksicht zu nehmen ist. Der Sektionsantrag wird angenommen. Z. 34.945 g) Ansuchen des Marinerates in Wien um Unterstützung brotlos gewordener Marineure Herr Referent G.=R. Kirchberger: „Wir alle wissen daß unsere brave deutsche Marine durch die erfolgenden Um¬ wälzungen schuldlos auf das Schwerste getroffen wurde und nun tausende von deutschen Angehörigen der ehemaligen Marine brotlos geworden sind. Es geziemt sich, unserer braven Söhne zu gedenken und beantragt die Sektion: Dem Marinerat Marinehilfe) eine einmalige Unterstützung von 500 K zu bewilligen. Der Sektionsantrag wird einstimmig angenommen. Z.37.379 h) Ansuchen des Bundes der Kriegsinvaliden in Linz um Unterstützung für die in Steyr zu gründende Ortsgruppe. Sektionsantrag: Der hier zu gründenden Ortsgruppe des Bundes der Kriegsinvaliden eine Spende von 100 K zu ewilligen der Sektionsantrag wird angenommen. Z. 28.990 ) Ansuchen des Vereines „Purkersdorfer Herr Referent G.=R. Kirchberger: „Nachdem es sich nur um eine Lokalvereinigung handelt, beantragt die Sektion die Abweisung des Ansuchens mangels vorhandener Mittel. Der Sektionsantrag wird einstimmig angenommen. k) Ansuchen des deutschen Arbeitsnehmerverbandes in im Unterstützung Wien Sektionsantrag: Eine einmalige Zuwendung von 100 K zu bewilligen. Der Sektionsantrag wird angenommen. Z. 34.778. III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Josef Huber. Ing. 14. Angebot auf Ankauf einer Dampfdesinfektions¬ anlage samt Badeeinrichtung. Herr Referent G.=R. Ing. Huber: „Die Firma Brüder Grünwald, Stadtbaumeister in Steyr, hat am 12. No¬ l. J. folgende Zuschrift anher gerichtet: vembes Verehrliche Stadtgemeinde=Vorstehung Steyr Nr. 40.300|Ke/R. Wir erlauben uns höflichst mitzuteilen, daß nach Auf¬ lösung unserer kriegsgefangenen Arbeiter der im Objekte II der Oesterr. Waffenfabrik einmontierte Desinfektionsapparat, d. h. eine Entlausungsanstalt mit Badeeinrichtung etc. für unsere Zwecke freigeworden ist und fragen, bevor wir denselben ab montieren, höfl. an, ob die verehrliche Stadtgemeinde=Vorstehung denselben nicht zu kaufen beabsichtigt. Im bejahenden Falle sind vir gerne bereit, unser diesbezügliches äußerst kalkuliertes Offert u unterbreiten Firma Brüder Grünwald.“ Auf Grund dieses Schreibens ist die Stadtgemeinde zur Einholung eines Offertes mit der Firma Grünwald in schrift lichen Verkehr getreten und hat die genannte Firma am 25. No vember den Preis der Anlage, wie sie steht, ohne Abmontage, ohne Verladung mit K 9500.—, qualitative und quantitative Uebernahme in Steyr, zahlbar von Anfang der Abmontierung, bekanntgegeben. Die Sektion hat über dieses Offert Beratung gepflogen und stellt folgenden Sektionsantrag: Für die angebotene stabil eingebaute Anlage ist die Gewähr eines dauernden Verbleibens am heutigen Platze nicht gegeben. Es müßte dieselbe daher zur Abmontierung kommen, während für die Wiederaufstellung ermalen ein geeignetes Gebäude fehlt. Es würde in diesem Falle nur eine spätere Verwendung in Aussicht zu nehmen sein und die Teile vorläufig deponiert werden müssen. Für Abmontierung und Wiederaufstellung, wobei aller Wahrscheinlichkeit bei einem neuen Lokale mit Aenderungen in der Disposition zu rechnen sein müßte, würden immerhin weitere bedeutende Kosten in Aussicht zu nehmen sein. Die Sektion könnte daher unter Berücksichtigung dieser Tatsachen dem löbl. Gemeinderate den Ankauf nur bei einem bedeutend reduzierten Preise (es werden hiefür K 2500.— vorgeschlagen) empfehlen. iezu bemerkt der Herr Referent: „Wenn der Gemeinderat diesen Antrag der Sektion annimmt, würde die Sektion mit der Firma Brüder Grünwald weitere Verhandlungen pflegen.“ Der Sektionsantrag wird einstimmig angenommen. Z.36.210. 6. Antrag auf Einrichtung der elektrischen Be¬ leuchtung in den Kanzleien im Rathause err Referent G.=R. Ing. Huber: „Seitens des Herrn Bürgermeisters und des Amtes wurde der Wunsch ausgedrückt, die teilweise im Rathause bereits eingeführte elektrische Be¬ leuchtung auf alle Kanzleien und Räume auszudehnen, da die bestehende Gefahr des gänzlichen Kohlenmangels die künftige Beleuchtung dieser Räume mit Gas in Frage stellt. Die Sektion ist aus diesen Erwägungen zu dem Entschlusse gekommen folgenden Sektionsantrag zur Annahme zu empfehlen: Ueber Vorschlag des Amtes beschließe der löbliche Gemeinderat, die Installation der elektrischen Beleuchtung im Rathause in allen noch nicht mit elektrischem Licht versehenen Räume und bewillige iefür einschließlich unvorhergesehenen Auslagen den Betrag von 10.000 K. Mit der Vergebung und Durchführung der Ar¬ beiten wird die III. Sektion beauftragt. Der Sektionsantrag wird angenommen. Z. 38.188. V. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Witz ny 18. Verleihung von zwei Schiefermayr=Stiftungen Herr Referent G.=R. Witzany: Aus der Schiefermayr¬ Stiftung kommen zwei Stiftungen in Erledigung. Die Sektion beantragt: Die zwei erledigten Stipendien aus der Zäzilia Schiefermayr'schen Stiftung zu je 100 K jährlich werden ver¬ liehen an: Gustav Lauber, Schüler der 4. Klasse und Hugo Feine Schüler der 6. Klasse an der Staatsoberrealschule in Steyr. Der Sektionsantrag wird angenommen. Z. 34.565 19. Ueberlassung von Schulräumen für den Unter¬ richtsbetrieb der gewerblichen Fartbildungsschule 5252. Herr Referent G.=R. Witzany: „Der Schulausschuß der jewerblichen Fortbildungsschule Steyr sucht um kostenlose Ueber¬ assung der erforderlichen Schulräume samt Beheizung und Be¬ euchtung und um die bisherige Subvention im Betrage von 00 K an.“ Der Sektionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinderat volle beschließen, dem Schulausschusse der gewerblichen Fort¬ ildungsschule wird für das Schuljahr 1918/19 die benötigten Schulräume samt Beheizung und Beleuchtung und die bisherige Subvention im Betrage von 200 K bewilligt. Der Sektionsantrag wird angenommen. 20. Ansuchen zum Fortbezuge des Johann Adam Pfefferl=Stivendiums Herr Referent G.=R. Witzany: „Um Fortbezug dieses Stipendiums ist der cand. ev. theol. Hans Huemer eingeschritten. Der Sektionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, daß bezüglich des ausgeschriebenen Johann Adam sfefferl=Stipendiums im Betrage von jährlich 220 K der einzige Bewerber Hans Huemer in Vorschlag gebracht wird Der Sektionsantrag wird angenommen. Z. 31.681 21. Ansuchen um Unterstützung aus der Gremial¬ krankenkassa=Stiftung Herr Referent G.=R Witzany: „Es liegen zwei Ansuchen or und zwar einer Pauline Streicher und des Josef Schanofsky. Zeide Gesuchsteller werden dem Gemeinderate zur Verleihung der Stiftung nach den gemachten Vorschlägen empfohlen.“ 1.) Die Sektionsanträge lauten: Der löbliche Gemeinderat volle beschließen: Ueber Antrag des Handelsgremiums Steyr werden der Gesuchstellerin Pauline Streicher 50 K als Kranken¬ unterstützung verliehen. Z. 21.230. Der Sektionsantrag wird angenommen. 2.) Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen: Dem Gesuch¬ steller Josef Schanofsky werde aus den Zinsenerträgnissen der hemaligen Gremialkrankenkasse ein Betrag von 120 K, zahlbar in 6 Monatsraten zu je 20 K, als Unterstützung gewährt Der Sektionsantrag wird angenommen. Z. 27.173. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Dr. Karl Harant. 4. Fürsorgeeinrichtung für Tuberkulosebekämpfung. Herr Referent berichtet über die vorliegende Zuschrift der hemaligen Statthalterei in Linz, wonach gleich in anderer Städten auch in Steyr eine Fürsorgeeinrichtung zur Tuberkulose bekämpfung errichtet werden solle. Die 1. Sektion hat sich den Gegenstand einer eingehenden Beratung unterzogen und auf den Standpunkt gestellt, daß die Stadtgemeinde Steyr vorläufig noch nicht in der Lage ist, sich über die Einrichtung einer solchen Fürsorgestelle schlüssig zu werden, es sei vorerst die Spitals¬ kommission mit der Beratung dieser Angelegenheit zu betrauen ind habe diese sodann an den Gemeinderat Bericht zu erstatten Die Sektion stellt daher den Antrag, diesen Gegenstand der Spitalskommission zuzuweisen mit dem Auftrage, denselben zu studieren und hierauf Bericht zu erstatten Der, Sektionsantrag wird vom Gemeinderate angenommen 5. Anbot auf Abschluß einer Kollektivunfall¬ ersicherung für die Gemeindefunktionäre herr Bürgermeister: „Dieser Punkt wurde vorzeitig auf die Tagesordnung gestellt, befindet sich noch im Erhebungs¬ adium und muß bis zur Erledigung der Erhebungen zurück¬ gestellt werden. 2. Bestimmungen neuer Gebühren für das all¬ gemeine Krankenhaus err Referent Gemeinderat Dr. Harant: „Dieser Punkt ildet einen weiteren Fall, der nach Ansicht der Sektion noch licht spruchreif ist.“ Es liegt uns ein Antrag der Spitals¬ ommission betreffend Gebührenbestimmung auf der Privat¬ abteilung des Allgemeinen öffentl. Krankenhauses in Steyr vor welcher lantet: Die andauernde Preissteigerung auf allen Gebieten zwingt ie Spitalskommission im Interesse einer geordneten, wirtschaft¬ lichen Gebahrung im neuen Krankenhause dem löblichen Ge¬ neinderate den Antrag zu stellen, ab 1. Jänner 1919 folgende Gebührensätze auf der Privatabteilung festzusetzen und zwar Verpflegskosten 1. Klasse 20 K täglich II. 4 K Des Weiteren wären die Gebühren für ambulatorische Spezialbehandlung 2c. wie folgt zu bestimmen: Für Röntgen=Untersuchung 10 K Bestrahlung 10 K 1

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