Ratsprotokoll vom 23. Juli 1918

8 Die eventuelle Regulierung des rückwärtigen Weges oberhalb des Teufelsbaches bleibt noch vorbehalten Herr G.=R. Wokral bemerkt zum Ant age, daß s ihm praktischer erscheinen würde wenn der große Platz, südwestlich der Industriehalle, der sonst das ganze Jahr mit Ausnahme der zwei Jahrmärkte frei und unbenützt ist, für die Zwecke des Turnhallen¬ baues und Turnplatzes bereitgestellt würde, als den Waldbestand wegzuhauen. Es möge daher die An¬ gelegenheit nochmals der Bausektion zugewiesen wer den, um die Frage noch eingehender zu studieren. Herr G.=R. Dr. Harant erklärt, gegen den Sektionsantrag im allgemeinen nichts einzuwenden; es seien ihm jedoch insoferne Bedenken aufgestiegen, als der dem Deutschen Turnverein zuzuweisende Platz in das Eigentum desselben übergehe, wie sich diese igentumsrechte sodann nach dem Statute des Ver¬ eines im Falle einer Auflösung desselben verhalter würden. Obwohl an eine Auflösung schließlich nicht zu denken ist, so müsse trotzdem dieses rechtliche Mo¬ ment in Erwägung gezogen werden, da es der Stadt¬ gemeinde nicht gleichgültig sein könne, wem im Falle des Zutreffens einer Vereinsauflösung das Grund¬ eigentum des Turnvereines zufällt. Es möge daher in dieser Hinsicht durch Einvernehmen mit dem Ver¬ eine Klarheit geschaffen werden und die Angelegen¬ heit der Bausektion zur neuerlichen Erwägung rück¬ verwiesen werden. Herr G.=R. Kirchberger bezeichnet den dem Turnverein von der Bausektion zugewiesenen Platz als zu klein und wäre ihm die Errichtung der Turn¬ alle an der Spitalskystraße schon wegen der Aus¬ dehnungsmöglichkeit des Turnplatzes viel sympatischer. Die Frage der Platzzuweisung möge daher nochmals von der Bausektion im Einvernehmen mit dem Turn¬ verein besprochen werden und käme für den von hm beantragten Platz auch noch der Vorteil in Be¬ tracht, daß sich sowohl die Wasserleitung, wie die Kanalisierung zum Turnhallengebäude viel leichter und billiger herstellen ließen. Redner schließt sich da¬ er dem Vertagungsantrage an Herr G.=R. Haidenthaller erllä t, gleichfalls Bedenken gegen den im Sektionsantrage zugewiesenen Platz zum Ausdrucke bringen zu müssen, da insbe¬ ondere Ausstellungen, die in der Zukunft doch wie¬ der zu erwarten sind, durch den Bestand der Turn¬ halle an dieser Stelle eine Einschränkung finden wür¬ den. Seiner Ansicht nach würde die Rennbahn ein günstiges Objekt für Turnzwecke bieten, da der Renn¬ platz überhaupt Sportzwecken gewidmet ist. Redner ersucht, sich neuerdings mit dem Turnverein ins Ein¬ vernehmen zu setzen und stellt zum Zwecke der neuer¬ lichen Beratung den Vertagungsantrag. Herr Vorsitzender erklärt. nach der Geschäfts¬ ordnung über die Vertagungsanträge zuerst abstim¬ men zu lassen und leitet diese ein Die Abstimmung ergibt die Annahme der Ver¬ tagungsanträge Herr Bürgermeister Gschaider übernimmt wie den Vorsitz er 9. Mietung von Räumen für den Knabenhort. err Referent G.=R. Ing. Huber stellt folgen Sektionsantrag: „Der löbliche Gemeinderat geb den Nietung der vorgeschlagenen Lokalitäten zur vor¬ ur gen Unterbringung des Knabenhortes dessen der¬ au nalige Räume im Exjesuitengebäude für die Handels¬ schule benötigt werden, seine Zustimmung. Beschluß nach Antrag. Zl. 19.937. 2. Auflassung eines Teiles des öffentlichen Weges beim neuen Krankenhaus, Grundparzelle Nr. 1354 Herr Referent G.=R. Ing. Huber führt aus Zur Schaffung einer dringend notwendigen Erholungs stätte für rekonvaleszente Kränke und des Pflege personales (barmherzige Schwestern) im neuen Kran¬ kenhause erweist sich die Einbeziehung der zum Kran¬ kenhause gehörigen nördlich gelegenen Wald= und Wiesengründe in den Krankenhausgarten erforderlich und besteht die Absicht, dieses Terrain mit einer Drahtzaunumfriedung zu versehen. Der in Betracht ommende Kompler ist aber derzeit durch, den öffent lichen Weg, Grundparzelle 1354, vom bestehenden Krankenhausgarten getrennt; mit dem Besitzer Mathias Mayr wurde mittelst eines Grundtausches das Ein¬ so daß der geplanten Auf¬ vernehmen gepflogen, assung des Weges im Interesse des ungestörten und gesicherten Krankenhausbetriebes nichts mehr ent¬ gegen stehe. Die Sektion stellt daher den Antrag: „Der löbliche Gemeinderat beschließe, aus den voran¬ geführten Gründen die Auflassung des öffentlichen Weges, Parzelle Nr. 1354 und beauftragt das zu¬ tändige Amt mit der ehesten Durchführung dieser Angelegenheit.“ Bemerkung: Die Sektion empfiehlt ferner, wenn es möglich ist, bei dieser Durchführung den Anschluß Punkte von rückwärtigen Gründen bereits vom Krankenhausparzelle Nr. 708/1 an die bestehende in entsprechender Abgrenzung zu suchen Der Vorsitzende bemerkt hiezu, daß der so¬ eben gefaßte Beschluß veröffentlicht und wenn sich innen acht Tagen kein Ei spruch erhebt, dem Lan¬ esausschuß zur Genehmigung vorgelegt wird. Beschluß nach AAntrag 13. Ansuchen um Theaterüberlassung. dem Ansuchen der Hiaal ilung Ronacher“ um a) Theaterüberlastung wird vom „emei de ate nach 284 träglich zugestimmt. dem Ansuchen des Vereines „1915“ kann wegen o) dessen bekanntgegebener Aufschiebung der Vor¬ tellungen für Mitte August nicht zugestimmt wer¬ den, da in dieser Zeit bereits die Herstellungs¬ arbeiten im Theater im Zuge sein werden IV. Sektion. Referent: Sektionsobmannstellver treter G.=R. Karl Wöhrer 14. Verleihurg einer erledigten Ianaz und Berta Kronlachner=Stiftungspfründe Sektionsantrag: „Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, den vom Armenrate vorgeschlagenen Be werber Anton Molterer die Kronlachner=Stiftungs¬ pfründe von jährlich 200 Kr. zu verleihen. Beschluß nach Antrag. #373 15. Verleihung einer erledigten Johann Haratz¬ nüller=Bürgerpfründe. Sektionsantrag: „Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, den vom Armenrate vorgeschlagenen Be¬ werber Josef Huber, gew. Tischlermeister, 79 Jahre alt, die Johann Haratzmüller=Bürgerpfründe im Be¬ trage von 400 Kr. zu verleihen. 2#/1. Beschluß nach Antrag. 6. Verleihung einer erledigten Barbara Krenkl¬ müller=Stiftungspfründe 237 Sektionsantrag: „Der löbliche Gemeinderat wolle der Bewerberin Marie Masak die reigewordene Barbara Krenklmüller=Bürgerpfründe im Betrage von nonatlich 20 Kr. verleihen.“ 17. Verleihung von zwei erledigten Pfründen aus der Franz und Katharina Amtmannschen Dienst¬ botenstiftung. 474 Sektionsantrag: „Der löbliche Gemeinderat wolle der einzigen Bewerberin Karoline Seiler, bei Anna von Jäger in Diensten eine Franz und Katharina Amtmannsche=Dienstbotenpfründe mit 100 Kr. ver¬ leihen; die zweite Pfründe ist neuerdings aus¬ uschreiben. Beschluß nach Antrag. 18. Verleihung von sechs erledigten Pfründen 119 der Josef und Ludwig Werndl=Stiftung. Sektionsantrag: „Der Gemeinderat beschließe, den vom [Armenrate vorgeschlagenen sechs Bewerbern und Bewerberinen und zwar: 1) Karl Freumuth, 2) Mar¬ in 4) Liska, 3) Anna Kumpitsch Rosina Bräuml, Magdalena Neuhauser und 6) Leopold Grund¬ raßer die Josef und Ludwig Werndl=Stiftung von 600 Kr. zu verleihen. Beschluß nach Antrag 9. Ansuchen um eine Unterstützung aus der Gre¬ mialkrankenkasse=Stiftung. Herr Referent G.=R. Wöhrer berichtet, daß hier zwei Anträge gestützt auf Beschlüsse des Han¬ delsgremiums vorliegen, welche lauten: Sektionsantrag 1: „Das HandelsgremiumSitzungsbeschluß dem Karl Thalhammer eine Kran¬ enunterstützung von 300 Kr. aus der Grémialkran¬ enkasse in Vorschlag gebracht Wes öbliche Gemeinde¬ cat beschließe, die 300 Kr. zu bewilligen.“ 2024 Sektionsantrag II. „ Das Handelsgremium hat lt. Sitzungsbeschluß dem Hans Klaffenböck eine Unter¬ tützung zum Besuche von Karlsbad im Betrage von 300 Kr. aus der Gremialkrankenkasse in Vorschlag gebracht. Der Gemeinderat beschließe, die 300 Kr. bewilligen. zu 12062 Der Herr Vorsitzende läßt über beide An träge abstimmen und werden dieselben vom Ge¬ meinderate einstimmig angenommen.

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