2 e) der Fürsorgeausschuß für deutsche Flüchtli ge aus Halizien und der Butowina in Wien dankt für die Spende von 200 Kr. Zl. 23.351. k) der Deutsche Volksrat für den Kreis Steyr dank ür den Gründungsbeitrag von 1000 Kr. und den jährlichen Beitrag von 350 Kr. Zl. 22.543. die Kriegsalbum=Schriftleitung des k. u. k. Sap¬ g) die peurersatzbaon „Linz I“ dankt für Spende von 100 Kr. 23.509. 31. Diese Milteilungen werden vom Gemeinderate zur Kenntnis genommen. Hierauf erstattete Herr Bügermeister nachstehen¬ Bericht: den Einen breiten Raum unter den Beratungen und Vorkommnissen seit der letzten Gemeinderatssitzung nahm die Fleischfrage ein. Die Stellungnahme des Wirtschaftsrates und des Gemeinderates veranlaßte k. k. Statthalterei, sich mit der Frage näher die zu befassen und fand zuerst eine Besprechung in Linz inter dem Vorsitze des Statthalterei Vizepräsidenten Herrn Grafen Thun statt, an der der Amtsleiten der Bezirkshauptmannschaft Steyr, sowie Herr Reichs¬ atsabgeordneter k. k. Professor Erb, Amtstierarzu Schopper und ich teilnahmen. In dieser Beratung, die mehrere Stunden dauerte, führten wir betreffend der Stadt Steyr lebhafte Klagen über die mangelhafte Fleischversorgung, die umso schwerer ins Gewicht fällt, als gerade jetzt in erschiedenen Verpflegsartikeln eine bedeutende Knapp¬ ist. Auch viele Einzelnbeschwerden heit eingetreten über Unzukömmlichkeiten in der Fleischaufbringung und Fleischversorgung wurden vorgebracht. Es gelang in dieser Besprechung, dem schon seit langer Zeit ge¬ tellten Begehren Anerkennung zu verschaffen, die Viehaufbringung möge in Hinkunft nicht mehr nach Stückzahl, sondern nach Lebendgelwicht erfolgen, da nur so eine regelrechte Verteilung stattfinden könne. Im weiteren Verfolg der Angelegenheit fand am Sonntag, den 14. Juli l. J. eine große von über 100 Personen besuchte Besprechung in Steyr statt, an der auch Herr Statthalterei=Vizepräsident Graf Thun teilnahm und bei der Vertreter der Stadtge¬ meinde, des städtischen Wirtschaftsrates der Bezirks auptmannschaft, sämtliche Gemeindevorsteher des Be¬ irkes, Viehkommissionäre und die Viehbezirkskommis¬ sion teilnahmen. Im Verlaufe der Besprechung, die von ½10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags währte, wurde die ganze Fleischangelegenheit gründ¬ lich durchbesprochen, und boten die Berichte, welche von den einzelnen Vertretern der Landgemeinden erstattet wurden, ein recht ungünstiges Bild für die Zukunft, da eben Oberösterreich und ganz besonders unser Bezirk durch die früheren übermäßigen An ieferungen sehr stark hergenommen sind. Als Ergebnis dieser Versammlung wurde nach¬ stehende Entschließung der Regierung übermittelt: Bei der am Sonntag, den 14. Juli 1918 statt¬ gehabten Versammlung sämtlicher Gemeindevorsteher des politischen Bezirkes Steyr=Land, der Viehbezirks ommission und des Bezirkswirtschaftsrates Steyr=Land und des Gemeindewirtschaftsrates der Stadt Steyr wurde in Gegenwart des Herrn k. k. Statthalterei¬ Vizepräsidenten Graf Thun der k. k. o.=ö. Statt alterei, des Herrn Ernährungsinspektors der k. k. o.=ö. Statthalterei, des Herrn Bürgermeisters der l.=f. Stadt Steyr und des Herrn AAmtsleiters der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr nachstehende Ruso¬ lution einstimmig gefaßt: Seitens des politischen Bezirkes Steyr=Land müssen zur Deckung des Fleischbedarfes des eigenen Bezirkes und jenes der Stadt Steyr pro Woche nicht weniger als 74.675 kg Lebendgewicht an Rin¬ dern aufgebracht werden. Der Wochenbedarf des Bezirkes Steyr=Land elbst beträgt 37.175 kg der Bedarf der Stadt Steyt 32.000 kg. jener des Fabriksetablissements Letten der Oesterr. Waffenfabrik 3750 kg und jener der Firma Reithoffer 1750 kg Zur Deckung des Fleischbedarfes des Bezirkes Steyr=Land, des Fabriksetablissements Letten und der Firma Reithoffer werden pro Woche 42.675 kg Lebendgewicht benötigt; diesem Lebendgewichte ent¬ spricht eine Rinderzahl von 170 Stück, das Stück ge¬ rechnet zu 250 kg Lebendgewicht Der Wochenbedar per der Stadt Steyr 32.000 kg Lebendgewicht erfordert 128 Stück Rin¬ zu 250 kg der Um das Gesamtlebendgewicht von 74.675 kg aufzubringen, müßten pro Woche 298 und pro Mo¬ nat daher 1192 Stück Rinder, jedes zu 250 kg Le¬ bendgewicht geliefert werden. Nach dem Ergebnisse der Viehzählung mit dem Stichtage 30. April 1918 beziffert sich der Gesamt¬ rinderstand auf 29.092 Stück; hievon sind abzu¬ rechnen 3840 Kälber bis zu 6 Monate und 2899 Stück Jungvieh bis zu einem Jahre. Als für eine eventuelle Lieferung als Schlacht¬ in Betracht kommend, ergibt sich daher eine iel Rinderzahl per 23.353 Stück mit 30. April 1918. Juli 1918 wurden bereits wieder 1. Mi 2023 Stück Rinder zur Lieferung gebracht, so daß der dermalige Gesamtrinderstand 20.330 Stück be¬ trägt. In dieser Rinderzahl inbegriffen sind die zur Milchversorgung des Bezirkes Steyr=Land und der Stadt Steyr unbedingt notwendigen Milchkühe von rund 14.000 Stück, sowie die für die Landwirtschaft inerläßlichen Zugochsen und die zur Nachzucht not¬ vendigen Stiere in der ohnedies schon gänzlich un¬ ureichenden Anzahl per 320 Stück Nach diesen Viehstandsverhältnissen des politischen Bezirkes Steyr=Land ist es gänzlich ausgeschlossen Monat für Monat ein Kontingent von 1192 Stück Rinder rund abzustellen, da nicht allein die Milch¬ versorgung des Bezirkes Steyr=Land und der Stadt Steyr in kürzester Zeit vollständig in Frage ge¬ tellt wäre, sondern auch die gesamte Landwirtschaft des Bezirkes Steyr=Land vollständig ruiniert würde a nun der Landbezirk seinen eigenen Bedarf an Fleisch natürlicherweise selbst aufbringen muß. er übrigt zwecks Erhaltung der unbedingt nötigen Vieh¬ bestände und zwecks Aufrechterhaltung der Milchver¬ sorgung nur eine Reduzierung der für Stadt Steyr anzuliefernden Schlachtviehkontingente. Die versammelten Gemeindevorsteher des Land¬ bezirkes Steyr, der Bezirkswirtschaftsrat und die Bezirkshauptmann¬ Viehbezirkskommission der k. k. der chaft Steyr und der Gemeind wirtschaftsrat Stadt Steyr fassen daher einstimmig den Beschluß, k. k. o.=ö. Statthalterei und an das E1 an die Ackerbauministerium in Wien mit der dringendsten Bitte heranzutreten, eine Entlastung des politischen Bezirkes Steyr=Land bei der Viehlieferung herbei¬ zuführen, durch eine entsprechende Heranziehung an¬ erer Bezirke des Kronlandes Oberösterreich oder alls dies nicht möglich sein sollte, anderer Kron¬ änder oder Kronlandsteile, welche bisher mit Lie¬ erungen verschont wurden, zur Schlachtviehanlieferung. Steyr, am 14. Juli 1918. den Gemeindewirtschaftsrat der Stadt Steyr: Für Der Bürgermeister: Julius Gschaider m, p. Für die Gemeindevorsteher des Landbezirkes Steyr: Für den Bezirkswirtschaftsrat und die Viehbezirks¬ k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr: kommission der Der Amtsleiter: Dr. Neuber m. p. Die Verhandlungsschrift dieser Sitzung lasse ich hrer Wichtigkeit halber dem Protokolle im Wort¬ aute einfügen. Die zu Beginn der dritten Juliwoche einlangende war leider auch wieder vollständig Viehlieferung ungenügend und es ist ein schwacher Trost, wenn wir sagen können, daß es anderen Städten, so auch inz und Wels nicht besser geht Keine besseren Nachrichten sind über die Milch¬ versorgung zu bringen. Ist die angelieferte Men##e ür den Bedarf der Stadt Steyr an sich schon äußerst knapp zu bezeichnen, so wirken Minderlieferungen vie sie in letzter Zeit insbesondere aus Neumarkt¬ talham fast auf der Tagesordnung waren, beson¬ ers drückend, da die Stadtgemeinde um eine gleich¬ näßige gerechte Verteilung zu erzielen, leider Abzüge n den den einzelnen Milchkartenbesitzern zukommen den Mengen machen mußte. Dabei wächst die Zahl der Milchkartenbesitzer ständig, infolge Zuweisung von Milch an Erkrankte und infolge des Nachlassens der Milchzufuhr aus der Umgebung, während dem egenüber die Milchzufuhr von auswärts keineswegs teigt, eher noch in Verminderung begriffen ist. Es st das stete Bemühen der Stadtgemeinde, die Zu¬ hübe zu erhöhen doch lauten die Auskünfte, die eitens der Statthalterei in dieser Beziehung erteilt werden, wenig tröstlich zur Zeit der starken Eieranlieferung war es in Haushalte die sich Eier selbst einlagern nöglich wollten solche auszugeben und zwar wurden bei äufig 2/3 der angemeldeten Parteien mit Eiern per Infolge des Nachlassens der Eieranlieferung orgt diese Zuweisung an die Parteien eingestellt mußte doch laufen die Nichtbeteilten keine Gefahr. werden Stadt bereits den entsprechenden Vorrat be¬ da die
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2