6. Sitzung. Rats=Protokoll über die ordentliche Sitzung des Gemeinderates der k. k. l.=f. Stadt Skeyr am Dienstag, den 23. Juli 1918, 3 Uhr nachmittags. Tagesordnung: Mitteilungen. Sektion. (Sektionssitzung am Donnerstag, den 18. Juli um 11 Uhr vormittags.) 1. Wiederversteuerung der Hunde pro 1918/19. 2. Rekurs gegen die Verweigerung einer Bau¬ bewilligung. 3. Wahl eines Obmannes und eines Obmann¬ stellvertreters in den Ausschuß der h. o. Arbeits¬ nachweisstelle. 4. Ansuchen des Deutschen Volksrates um Be¬ willigung zur Führung des Stadtwappens. II. Sektion. (Sektionssitzung am Mittwoch, den 17. Juli um 4 Uhr nachmittags.) 5. Stadtkassatagebuchabschluß pro Mai 1918. 6. Stadtkassatagebuchabschluß pro Juni 1918. 7. Unterstützungsansuchen. III. Sektion. (Sektionssitzung am Freitag, den 19. Juli um 3 Uhr nachmittags.) 8. Antrag auf Neuherstellung der öffentlichen Stiegenanlage beim Hause Wieserfeldplatz 2. 9. Ansuchen der k. k. mil.=techn. Leitung in Steyr um Grundüberlassung aus Grundparzelle 1313/3 zur Anlage eines Promenadeweges auf der Ennsleiten. Anwesende: Vorsitzender: Herr Bürgermeister Julius Gschaider, Vorsitzenderstellvertreter: Herr Vizebürgermeister Ferdinand Gründler. Die Herren Gemeinderäte: Franz Aigner, Heinrich Bachmayr, Leopold Haller, Josef Haidenthaller, Dr. Karl Harant, Ing. Josef Huber, Franz Katt¬ ner, Franz Kirchberger, August Mitter, Viktor Ort¬ ler, Franz Schwertfelner, Franz Tribrunner, Karl Wöhrer und Josef Wokral. Seitens des Stadtamtes: Herr Stadtamtsrat Dr. Franz Habl. Als Schriftführer fungiert der städtische Proko¬ kollführer Kari Ridler. Entschuldigt abwesend die Herren Gemeinderäte: Ludwig Binderberger infolge Krankheit. Gottlieb Dantlgraber, Wilhelm Denkmayr und Otto Dunkl wegen beruflicher Verhinderung und k. k. Professor Leopold Erb in Ausübung seines Reichsratsmandates. Zur Kriegsdienstleistung eingerückt sind die Herren: Vizebürgermeister Paul Fendt und die Ge¬ meinderäte Anton Kurz, Josef Langoth und Anton Sighart. Der Herr Vorsitzende begrüßt die erschienenen Herren Gemeinderäte, stellt die Beschlußfähigkeit des 10. Gesuch des Deutschen Turnvereines in Steyr um endgültige Zuweisung eines Bauplatzes für die zu erbauende Turnhalle. 11. Mietung von Räumen für den Knabenhort. 12. Auflassung eines Teiles des öffentlichen We¬ ges beim neuen Krankenhaus, Grundparzelle 1354. 13. Ansuchen um Theaterüberlassung. IV. Sektion, (Sektionssitzung am Montag, din 22. Juli um 4 Uhr nachmittags.) 14. Verleihung einer erledigten Ignaz und Berta Kronlachner=Stiftungspfründe. 15. Verleihung einer erledigten Johann Haratz¬ müller=Bürgerpfründe. 16. Verleihung einer erledigten Barbara Krenkl¬ müller=Stiftungspfründe. 17. Verleihung von zwei erledigten Pfründen aus der Franz und Katharina Amtmannschen=Dienst¬ boten=Stiftung. 18. Verleihung von sechs erledigten Pfründen aus der Josef und Ludwig Werndl=Stiftung. 19. Ansuchen um eine Unterstützung aus der Gre¬ mialkrankenkassastiftung. Gemeinderates fest und erklärt um 3 Uhr nachmit¬ tags die Sitzung für eröffnet. Als Verifikatoren für dieses Protokoll werden die Herren Gemeinderäte Franz Tribrunner und Karl Wöhrer gewählt. Mitteilungen. Der Herr Vorsitzende brauftragt den Schrift¬ führer, den Einlauf zur Kenntnis zu bringen. Eingelangt sind: a) die Anzeige des Herrn Dr. Heinrich D.asch von seiner am 19. Juli 1918 in Graz stattgefunde¬ nen Promotion zum Doktor beider Rechte. Zl. 171/Präs. b) der Reservisten Spar= und Unterstützungsverein in Steyr dankt für die Unterstützung von 200 Kr. 3l. 23.794. c) die k. k. Staats=Oberrealschuldirektion in Steyr dankt für die Flüssigmachung der Spende für die Schülerlade aus den Widmungen anläßlich des 60jährigen Bestandes der Sparkasse Steyr per 200 Kr. 3l. 23.793. d) der Verein für Kriegshilfe für die Deutschen des Küstenlandes dankt für die Unterstützung per 50 Kr. Zl. 23.296.
2 e) der Fürsorgeausschuß für deutsche Flüchtli ge aus Halizien und der Butowina in Wien dankt für die Spende von 200 Kr. Zl. 23.351. k) der Deutsche Volksrat für den Kreis Steyr dank ür den Gründungsbeitrag von 1000 Kr. und den jährlichen Beitrag von 350 Kr. Zl. 22.543. die Kriegsalbum=Schriftleitung des k. u. k. Sap¬ g) die peurersatzbaon „Linz I“ dankt für Spende von 100 Kr. 23.509. 31. Diese Milteilungen werden vom Gemeinderate zur Kenntnis genommen. Hierauf erstattete Herr Bügermeister nachstehen¬ Bericht: den Einen breiten Raum unter den Beratungen und Vorkommnissen seit der letzten Gemeinderatssitzung nahm die Fleischfrage ein. Die Stellungnahme des Wirtschaftsrates und des Gemeinderates veranlaßte k. k. Statthalterei, sich mit der Frage näher die zu befassen und fand zuerst eine Besprechung in Linz inter dem Vorsitze des Statthalterei Vizepräsidenten Herrn Grafen Thun statt, an der der Amtsleiten der Bezirkshauptmannschaft Steyr, sowie Herr Reichs¬ atsabgeordneter k. k. Professor Erb, Amtstierarzu Schopper und ich teilnahmen. In dieser Beratung, die mehrere Stunden dauerte, führten wir betreffend der Stadt Steyr lebhafte Klagen über die mangelhafte Fleischversorgung, die umso schwerer ins Gewicht fällt, als gerade jetzt in erschiedenen Verpflegsartikeln eine bedeutende Knapp¬ ist. Auch viele Einzelnbeschwerden heit eingetreten über Unzukömmlichkeiten in der Fleischaufbringung und Fleischversorgung wurden vorgebracht. Es gelang in dieser Besprechung, dem schon seit langer Zeit ge¬ tellten Begehren Anerkennung zu verschaffen, die Viehaufbringung möge in Hinkunft nicht mehr nach Stückzahl, sondern nach Lebendgelwicht erfolgen, da nur so eine regelrechte Verteilung stattfinden könne. Im weiteren Verfolg der Angelegenheit fand am Sonntag, den 14. Juli l. J. eine große von über 100 Personen besuchte Besprechung in Steyr statt, an der auch Herr Statthalterei=Vizepräsident Graf Thun teilnahm und bei der Vertreter der Stadtge¬ meinde, des städtischen Wirtschaftsrates der Bezirks auptmannschaft, sämtliche Gemeindevorsteher des Be¬ irkes, Viehkommissionäre und die Viehbezirkskommis¬ sion teilnahmen. Im Verlaufe der Besprechung, die von ½10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags währte, wurde die ganze Fleischangelegenheit gründ¬ lich durchbesprochen, und boten die Berichte, welche von den einzelnen Vertretern der Landgemeinden erstattet wurden, ein recht ungünstiges Bild für die Zukunft, da eben Oberösterreich und ganz besonders unser Bezirk durch die früheren übermäßigen An ieferungen sehr stark hergenommen sind. Als Ergebnis dieser Versammlung wurde nach¬ stehende Entschließung der Regierung übermittelt: Bei der am Sonntag, den 14. Juli 1918 statt¬ gehabten Versammlung sämtlicher Gemeindevorsteher des politischen Bezirkes Steyr=Land, der Viehbezirks ommission und des Bezirkswirtschaftsrates Steyr=Land und des Gemeindewirtschaftsrates der Stadt Steyr wurde in Gegenwart des Herrn k. k. Statthalterei¬ Vizepräsidenten Graf Thun der k. k. o.=ö. Statt alterei, des Herrn Ernährungsinspektors der k. k. o.=ö. Statthalterei, des Herrn Bürgermeisters der l.=f. Stadt Steyr und des Herrn AAmtsleiters der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr nachstehende Ruso¬ lution einstimmig gefaßt: Seitens des politischen Bezirkes Steyr=Land müssen zur Deckung des Fleischbedarfes des eigenen Bezirkes und jenes der Stadt Steyr pro Woche nicht weniger als 74.675 kg Lebendgewicht an Rin¬ dern aufgebracht werden. Der Wochenbedarf des Bezirkes Steyr=Land elbst beträgt 37.175 kg der Bedarf der Stadt Steyt 32.000 kg. jener des Fabriksetablissements Letten der Oesterr. Waffenfabrik 3750 kg und jener der Firma Reithoffer 1750 kg Zur Deckung des Fleischbedarfes des Bezirkes Steyr=Land, des Fabriksetablissements Letten und der Firma Reithoffer werden pro Woche 42.675 kg Lebendgewicht benötigt; diesem Lebendgewichte ent¬ spricht eine Rinderzahl von 170 Stück, das Stück ge¬ rechnet zu 250 kg Lebendgewicht Der Wochenbedar per der Stadt Steyr 32.000 kg Lebendgewicht erfordert 128 Stück Rin¬ zu 250 kg der Um das Gesamtlebendgewicht von 74.675 kg aufzubringen, müßten pro Woche 298 und pro Mo¬ nat daher 1192 Stück Rinder, jedes zu 250 kg Le¬ bendgewicht geliefert werden. Nach dem Ergebnisse der Viehzählung mit dem Stichtage 30. April 1918 beziffert sich der Gesamt¬ rinderstand auf 29.092 Stück; hievon sind abzu¬ rechnen 3840 Kälber bis zu 6 Monate und 2899 Stück Jungvieh bis zu einem Jahre. Als für eine eventuelle Lieferung als Schlacht¬ in Betracht kommend, ergibt sich daher eine iel Rinderzahl per 23.353 Stück mit 30. April 1918. Juli 1918 wurden bereits wieder 1. Mi 2023 Stück Rinder zur Lieferung gebracht, so daß der dermalige Gesamtrinderstand 20.330 Stück be¬ trägt. In dieser Rinderzahl inbegriffen sind die zur Milchversorgung des Bezirkes Steyr=Land und der Stadt Steyr unbedingt notwendigen Milchkühe von rund 14.000 Stück, sowie die für die Landwirtschaft inerläßlichen Zugochsen und die zur Nachzucht not¬ vendigen Stiere in der ohnedies schon gänzlich un¬ ureichenden Anzahl per 320 Stück Nach diesen Viehstandsverhältnissen des politischen Bezirkes Steyr=Land ist es gänzlich ausgeschlossen Monat für Monat ein Kontingent von 1192 Stück Rinder rund abzustellen, da nicht allein die Milch¬ versorgung des Bezirkes Steyr=Land und der Stadt Steyr in kürzester Zeit vollständig in Frage ge¬ tellt wäre, sondern auch die gesamte Landwirtschaft des Bezirkes Steyr=Land vollständig ruiniert würde a nun der Landbezirk seinen eigenen Bedarf an Fleisch natürlicherweise selbst aufbringen muß. er übrigt zwecks Erhaltung der unbedingt nötigen Vieh¬ bestände und zwecks Aufrechterhaltung der Milchver¬ sorgung nur eine Reduzierung der für Stadt Steyr anzuliefernden Schlachtviehkontingente. Die versammelten Gemeindevorsteher des Land¬ bezirkes Steyr, der Bezirkswirtschaftsrat und die Bezirkshauptmann¬ Viehbezirkskommission der k. k. der chaft Steyr und der Gemeind wirtschaftsrat Stadt Steyr fassen daher einstimmig den Beschluß, k. k. o.=ö. Statthalterei und an das E1 an die Ackerbauministerium in Wien mit der dringendsten Bitte heranzutreten, eine Entlastung des politischen Bezirkes Steyr=Land bei der Viehlieferung herbei¬ zuführen, durch eine entsprechende Heranziehung an¬ erer Bezirke des Kronlandes Oberösterreich oder alls dies nicht möglich sein sollte, anderer Kron¬ änder oder Kronlandsteile, welche bisher mit Lie¬ erungen verschont wurden, zur Schlachtviehanlieferung. Steyr, am 14. Juli 1918. den Gemeindewirtschaftsrat der Stadt Steyr: Für Der Bürgermeister: Julius Gschaider m, p. Für die Gemeindevorsteher des Landbezirkes Steyr: Für den Bezirkswirtschaftsrat und die Viehbezirks¬ k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr: kommission der Der Amtsleiter: Dr. Neuber m. p. Die Verhandlungsschrift dieser Sitzung lasse ich hrer Wichtigkeit halber dem Protokolle im Wort¬ aute einfügen. Die zu Beginn der dritten Juliwoche einlangende war leider auch wieder vollständig Viehlieferung ungenügend und es ist ein schwacher Trost, wenn wir sagen können, daß es anderen Städten, so auch inz und Wels nicht besser geht Keine besseren Nachrichten sind über die Milch¬ versorgung zu bringen. Ist die angelieferte Men##e ür den Bedarf der Stadt Steyr an sich schon äußerst knapp zu bezeichnen, so wirken Minderlieferungen vie sie in letzter Zeit insbesondere aus Neumarkt¬ talham fast auf der Tagesordnung waren, beson¬ ers drückend, da die Stadtgemeinde um eine gleich¬ näßige gerechte Verteilung zu erzielen, leider Abzüge n den den einzelnen Milchkartenbesitzern zukommen den Mengen machen mußte. Dabei wächst die Zahl der Milchkartenbesitzer ständig, infolge Zuweisung von Milch an Erkrankte und infolge des Nachlassens der Milchzufuhr aus der Umgebung, während dem egenüber die Milchzufuhr von auswärts keineswegs teigt, eher noch in Verminderung begriffen ist. Es st das stete Bemühen der Stadtgemeinde, die Zu¬ hübe zu erhöhen doch lauten die Auskünfte, die eitens der Statthalterei in dieser Beziehung erteilt werden, wenig tröstlich zur Zeit der starken Eieranlieferung war es in Haushalte die sich Eier selbst einlagern nöglich wollten solche auszugeben und zwar wurden bei äufig 2/3 der angemeldeten Parteien mit Eiern per Infolge des Nachlassens der Eieranlieferung orgt diese Zuweisung an die Parteien eingestellt mußte doch laufen die Nichtbeteilten keine Gefahr. werden Stadt bereits den entsprechenden Vorrat be¬ da die
sitzt, um auch diese im gleichen, wenn auch sehr be¬ scheidenen Ausmaße im Winter beteilen zu können Durch viele Vorstellungen ist es gelungen, von Statthalterei die Zusage der Anlieferung der von Frühkartoffeln zu erlangen; leider wu de geliefert, so daß auf bisher erst ein Waggon die Person bloß zweimal ¼ kg abgegeben werden konnte, was besonders bei den Parteien, deren Haushalte nur aus einer oder zwei Personen be¬ steht. vielfach Unwillen erregte Ich hoffe in nächster Zeit weitere Zuschübe zu bedeutend erhalten, doch werden auch diese nicht sein, da eben in Oberösterreich und insbesonders in unserer Umgebung sehr wenig Frühkartoffeln ange¬ baut werden. Eine bescheidene Menge von 1000 kg Teigwaren wurden der Stadt zur Verfügung gestellt, doch war eine Aufteilung auf die gesamte Bevölkerung un nöglich und konnten lediglich Minder= und Mindest¬ bemittelte mit diesen Teigwaren beteilt werden aferreis wurde uns im Ausmaße von ¼ kg den Kopf als Zubuße zur Verfügung gestellt. auf Der Stadtgemeinde ist es gelungen, einen Wag¬ gon Primsenkäse zu erhalten, der im Wege der Kauf¬ nannschaft dem Verbrauche zugeführt wird. Leide st die Ware sehr teuer, doch wurde sie in Ansehung der Lebensmittelknappheit übernommen, da der Käse ehr gut ist und immerhin einen bedeutenden Nähr¬ wert besitzt. Die Art der Mostaufbringung hat vielfach zu Beschwerden Anlaß gegeben; insbesondere wurde da¬ über geklagt, daß auswärtige Händler mit Ausfuhr¬ ewilligung versehen, den Most in großen Mengen und meist weit über den zuläßigen Preis einkaufen o daß die Mostversorgung unserer Bevölkerung ge fährdet erscheint. Die Gastwirte Steyrs haben dies¬ bezüglich eine Eingabe überreicht, die ich mit ent¬ prechender Einbegleitung an die Statthalterei weiter¬ eitete. Ich hoffe, daß diese Mittel und Wege fin¬ den wird, um dem ungesetzlichen Treiben gewisser Mosteinkäufer ein Ziel zu setzen und dadurch der einheimischen Bevölkerung das landesübliche Getränk zum vorgeschriebenen Preise zu sichern Die Kehrrichtabfuhr wurde mit 1. Juli auch auf Steyrdorf ausgedehnt und arbeitet wie überall in zufriedenstellender Weise Da Steyr in der auf den Kopf entfallenden Rauchwarenmenge gegen Linz zurückgesetzt ist, habe ich mich an die Finanzdirektion Linz gewendet mit dem Begehren, die Stadt Steyr die infolge ihrer hochentwickelten Industrie gewiß Beachtung verdient in der zugewiesenen Tabakmenge mit Linz gleichzu stellen. Die eingelangte Antwort lautet: K. k. Finanz=Inspektorat Wels. Am 19. Juli 1918. 3l. 664/167. Tabakzuweisung in Steyr. Zur Zahl 22.042 vom 6. Juli 1918. An die Stadtgemeindevorstehung in Steyr. In Erledigung der obigen an die k. k. Finanz¬ Direktion in Linz gerichteten Eingabe, beehre ich mich mitzuteilen, daß die Bemessung der Stammkunden¬ menge für die Stadt Steyr auf Grund des von der Generaldirektion der Tabakregie für den Ver¬ lagsbezirk Stehr zur Verfügung gestellten Monats¬ ontingentes erfolgt ist und daß nach den derma¬ ligen Zuweisungen eine Erhöhung der Stammkunden¬ nenge nicht möglich ist. Der k. k. Finanzrat: Höllhuber m. p. Ich werde mich daher an die Generaldirektion k. k. Tabakregie wenden. der Umpflasterung lls ersten Teil der geplanten auf wurde in der Pfarrgasse die Umpflasterung so daß zu hoffen schweren Unterbau vorgenommen teht, daß diese durch ihre Schmalheit den Beschä¬ igungen besonders ausgesetzte Strecke nunmehr ent¬ sprechende Widerstandskraft besitzen wird Die Einverleibung des Gleinker Gebietes nimmt inen ungemein schleppenden Gang. Ich war daher bemüht, durch Vorstellungen die Angelegenheit zu be¬ hleunigen und hoffe, daß sie nun endlich zum (Ab. chlusse gelangen wird In Angelegenheit der Notschule auf der Ennsl i#e habe ich mich wegen Bewilligung von Lehrkräften hiefür an seine Exzellenz den Herrn Landeshauptmann gewendet. Mit Zuschrift vom 13. Juli l. J. hat mir dieser seine Unterstützung zugesagt. Schließlich gestatte ich mir noch mitzuteilen, daß in Vertretung der Stadt Steyr an dem Linzer Volkstage teilgenommen habe. 3 Diese Mitteilungen werden vom Gemeinderate Befriedigung zur Kenntnis genommen. nit ierauf führt der Herr Vorsitzende aus: „Meine sehr greehrten Herren! Ve gangenen Sams¬ tag hat eine Sitzung der Verkehrskommission in An¬ gelegenheit von Bahnfragen stattgefunden, deren Er¬ ebnis in zwei Driiglichkei santrägen, die i der heu¬ igen Gemeinderatssitzung zur Vorlage kommen, nie¬ dergelegt erscheint. Ich bitte Herrn Vizebürgermeister bründler als Referenten hierüber Bericht zu er¬ tatten. Herr Reserent Vizekürgim ister Gründler: Wie sie eben vom Herrn Bürgermeister gehört haben, hat am Samstag eine Sitzung der Verkehrs¬ kommission stattgefunden, in welcher Bahnfragen in eingehender Weise zur Besprechung gelangten. Vor allem anderen muß ich mitteilen, daß in dieser Sitzung Herr Gememderat k. k. Professor Erb zum Obmanne und zum Referenten der Verkehrskommis¬ ion gewählt wurde; nachdem aber Herr Gemeinde¬ rat k. k. Professor Erb durch die Tagung des Reichsrates verhmdert ist an der heutigen Sitzung eilzunehmen, habe ich in dessen Stelivertretung die Berichterstattung übernommen. Die für die Stadt Steyr so ungemein wichtige Frage des Neu= bzw. Umbaues unseres Staatsbahn¬ hofes ist nunmehr in ein Stadium getreten, welches eine rasche Behandlung sehr notwendig macht, un n absehbarer Zeit endlich eine neue, den modernen Anforderungen entsprechende Bahnanlage zu erhalten. Der Herr Bürgermeister hat in dieser Bahnhofan¬ gelegenheit an die Verkehrskommission einen Bericht erstattet, den ich mir hiemit zur Kenntnis zu brin¬ gen erlaube: Bericht über die Bahnhoffrage in Steyt. Wie ich mir in der letzten Gemeinderatssitzung mitzuteilen erlaubte, ist nunmehr endlich ein Plan zur Ausgestaltung unserer vollständig ungenügenden, veralteten Bahnhofanlage durch die k. k. Staatsbahn¬ direktion in Ausarbeitung begriffen und wird dieser Plan laut Zusage des Eisenbahnministeriums k. k. der Stadtgememde rechtzeitig vorgelegt werden. Dieses Wort „rechtzeitig“ erscheint mir aber nicht genügend, um eine entsprechende Einflußnahme der Stadt Steyr auf diese hochwichtige Angelegenheit zu sichern. Meines Erachtens nach sollte die Stadtge¬ meinde Steyr schon von den Grundzügen der ge¬ lanten Veränderungen in Kenntnis gesetzt werden amit sie schon bei dieser Gelegenheit ihre Wünsche um Ausdrucke bringen kann. Solche unbedingt zu erfüllende Wünsche wären Vollständiger Neubau des Aufnahmsgebäudes unter Berücksichtigung eines Bahnhofpostamtes, vollständiger Neubau der Magazins= und Kanzleigebäude, sowie der Rampen und Heizhausanlagen. Grundlegender * lusbau der Gleisanlagen und damit Ermöglichung es Einmündens der Steyrtalbahn in den Staats¬ bahnhof Steyr mit Umladegelegenheit. Erweiterung der verkehrshindernden Durchfahrt in der Damberg¬ gasse. die Inangriffnahme des Baues wäre für die nächste Zeit anzustreben. Kann der viele Millionen ver¬ chlingende Bau des Linzer Bahnhofes auch unter den dermaligen Verhältnissen durchgeführt werdenso iuß dies auch bei dem so viel kleineren Bahnhofe in Steyr möglich sein. Ein Abwarten normaler Ver¬ hältnisse würde einem Hinausschieben der ganzen Frage auf viele Jahre gleichkommen. Ich die ersuche daher die Verkehrskommission, Sachlage zu beraten und dem Gemeinderate geeig¬ nete Anträge vorzulegen. Steyr, am 13. Juli 1918 Der Bürgermeister: Julius Gschaider m. v. Die Verkehrskommission hat sich mit diesem Be¬ ichte eingehendst befaßt und nach lebhafter Wech¬ elrede beschlossen, dem löblichen Gemeinderate die em¬ Annahme folgenden Dringlichkeitsantrages zu pfehlen: Dringlichkeitsantrag der Verkehrskommission betreffend Neu bau des Staatsbahnhofes in Steyr. Nach den in der Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr vom 18. Juni 1918 gemachten Mit¬ teilungen des Herrn Bürgermeisters, ist doch endlich ein Projektt für den Neubau des Staatsbahnhofes nSteyr in Ausarbeitung begriffen. Diese Mittei¬ ung ist gewiß begrüßenswert. ist endlich nach jahre¬ angen Bemühungen der Stadtgemeindevorstehung und
4 des Gemeinderates zu ersehen, daß die Staatsbahn¬ verwaltung nunmehr zur Erkenntnis der Notwendig keit dieses Neubaues gelangt ist. Es bleibt nun noch die Frage offen, in welchem Umfange der Neu= bzw. Umbau geplant ist und in welchem Zeitpunkte er vorgenommen werden soll. Diesbezüglich steht es außer Zweifel, daß nur eine der grundlegende Erneuerung und Vergrößerung Bahnhofanlagen unsere so traurigen Bahnhofverhält¬ nisse regeln kann. Unerläßlich ist ein vollständiger Neubau des Aufnahmsgebäudes, der Magazins= und Kanzleiräume, der Verladerampen, der Heizhäuser, sowie eine aus¬ giebige Vergrößerung der Schienenanlage, sowie die Hereinführung der Steyrtalbahn bis zum Staatsbahn¬ hofe mit Umlademöglichkeit. Nur durch Erfüllung aller dieser Notwendigkeit wird den Verkehrsbedürfnissen der Stadt, die bestehenden Bahnhofanlagen betreffend, Rechnung getragen und die lange Zurücksetzung Steyrs in der Bahnhoffrage einigermaßen gutgemacht Der Neubau ist sehr dringend und wäre ehe¬ tens vorzunehmen. Wenn die große Linzer Bahn¬ so ist hofanlage im Kriege ausgebaut werden kann nicht einzusehen, warum nicht auch die unendlich kleinere Steyr Anlage ebenfalls ohne Verzug in Angriff genommen werden könne Die Verkehrskommission stellt daher den Antrag: Der löbliche Gemeinderat beschließe: Die Staatsbahnverwaltung werde ersucht, den des Staatsbahnhofes in Steyr Neu= bzw. Umbau eheftens in vorgeschilderter Weise vorzunehmen und die bezüglichen Pläne raschestens zur Kenntnis der Stadtgemeinde Steyr zu bringen. Die Staatsbahnverwaltung wird weiters ersucht, ohne Verzug Verhandlungen mit der Steyrtalbahn rnzuknüpfen, behufs Einmündung dieser Bahn in den Staatsbahnhof. Steyr. Die Stadtgemeindevorstehung wird ermächtigt, ich in Ausführung dieses Beschlusses mit einer ent¬ sprechenden Eingabe an die k. k. Staatsbahnverwal¬ tung zu wenden und die maßgebenden Vertretungs¬ kreise Oberösterreichs um die Unterstützung dieser An¬ gelegenheit zu ersuchen Steyr, am 23. Juli 1918. Gründler m. p. Der Vizebürgermeister F. Wie die Herren schon Herr Bürgermeister: aus dem Berichte ersehen konn ten, handelt es sick um zwei Dringlchkeitsanträge; ch glaube daher auch im Sinne des Gemeinderates empfehlen zu sollen, behandeln. beide Anträge zusammen zu er gemeinsamen Be Der Gemeinderat stimmt handlung beider Dringlichkeitsanträge zu. Herr Referent Vizebürgermeister Gründler: „Die Dringlichkeit der Anträge brauche ich wohl kaum näher begründen zu müssen, da es sich um Fragen handelt, die absolut nicht länger hinausgeschoben werden können; die rascheste und ehefte Durchführung in den Dringlichkeitsanträgen niedergelegten er Wünsche kann nur begrüßt werden. Der Gemeinderat stimmt der Dringlichkeit der beiden AAnträge einhellig zu. verlesenen Dringlichkeitsantrage Zum bereits führt Herr Referent Vizebürgermeister Gründler aus: „Unsere Stadt ist in Eisenbahnangelegenheiten seit jeher sehr stiefmütterlich behandelt worden. Es wäre vielleicht interessant und auch am Platze, auf die ganze Entwicklungsgeschichte des Eisenbahnwesens und der Bahnanlagen in unserer Stadt zurückzu¬ greifen; es würde jedoch zu weit führen und werden wir ja in nächster Zeit, sowohl in der Verkehrs¬ kommission als auch im Gemeinderate noch sehr viel Gelegenheit haben, uns mit Verkehrsfragen ein ehendst zu beschäftigen. Für heute sei nur festge¬ tellt, daß über die meisten Bahnfragen der Stadt kein guter Stern gewaltet hat und daß manches ge¬ chehen, was zu ungunsten unserer Bahnverhältnisse war. Es muß dafür gesorgt werden, daß Uebersehenes aus früherer Zeit wieder möglichst gutgemacht wi d und es ist unsere ganz besondere Aufgabe, beim Projekte des Neu= bzw. Umbaues unserer Bahnhof¬ anlage darauf zu dringen, daß dieses in einer Weise durchgeführt wird, welche den Bedürfnissen unserer Stadt und deren Bevölkerung vollkommen zu ent¬ sprechen vermag und der Größe und Bedeutung Steyrs als Industriestadt nach jeder Richtung Rech¬ nung trägt Unsere heutige Bahnhofanlage muß als voll¬ kommen ungenügend bezeichnet werden. Die Klagen über die Rückständigkeit unserer Bahnhofanlage gehen aber schon auf Jahrzehnte zurück und schon damals wurde gesagt, daß manches Dorf einen schöneren und praktischer angelegten Bahnhof besitzt, als un¬ ere große Industriestadt Steyr. Es war daher seit Jahren Aufgabe des Gemeinderates, bei der Staats¬ bahndirektion dahin zu wirken, daß endlich auch die Stadt Steyr eine neue, modernen Anforderungen entsprechende Bahnhofanlage erhält. Lange genug haben die Wünsche und Forderungen der Stadt taube Ohren gefunden, bis endlich in letzter Zeit bei den maßgebenden Behörden die Ueberzeugung Platz ge griffen hat, daß es für die Stadt Steyr mit Rück¬ sicht auf ihre Größe und die gewaltige Steigerung es Verkehres höchste Zeit sei, eine Regelung und durchgreifende Verbesserung der Bahnhofs= und Ver¬ kehrsverhältnisse zu denken. Diesbezüglich soll.n be¬ eits die Vorarbeiten gemacht sein; nur konnten wir bisher noch keinen Einblick in die Pläne und Pro¬ ekte gewinnen. Dem Herrn Bürgermeister wurde je doch seitens des Eisenbahnministeriums auf seine Be¬ mühungen hin versprochen, der Stadt ehemöglichst die Pläne zur Einsicht zu übermitteln und steht hoffent¬ zu erwarten, daß der Stadt Steyr auch tatsäch¬ lich lich bald das Bahnhofprojekt vorgelegt wird Es muß schon jetzt darauf hingewiesen werden, aß an diesem Projekte eine ganze Reihe von indu¬ striellen Betrieben, Handels= und Gewerbetreibenden und nicht zuletzt die ganze Bevölkerung ganz bedeu¬ end an der Neugestaltung unserer Bahnhofverhält¬ nisse interessiert sind Anlehnend an diese Frage des Neu= bzw. Um¬ baues unseres Staatsbahnhofes liegt weiters eine Nie¬ derschrift des Herrn Bürgermeisters über die Frage der anzustrebenden Einmündung der Steyrtalbahn in den Staatsbahnhof Steyr vor, welche lautet: Der Wert der Hereinführung der Steyr¬ talbahn für die Stadt Steyr. Die Konzessionsurkunde der Steyrtalbahn lautet auf Erbauung einer schmalspurigen Eisenbahn von Steyr nach Grünburg, gegebenenfalls nach Agonitz Bei Erbauung der ersten Strecke wurde jedoch aus Ersparungsgründen die Bahn nicht ab Steyr, sondern ab Garsten geführt, während andere Schmalspur¬ in bahnen unter Benützung des Staatsbahngeleises den Bahnhof des Hauptortes einmünden, z. B. die Salzkammergut=Lokalbahn nach Ischl Eine Hereinführung der Steyrtalbahn böte eine ganze Reihe von Vorteilen für unsere Stadt. In rster Linie käme der Frachtenverkehr mit den von der Steyrtalbahn berührten Ortschaften in Betracht. Der Bahnhof Steyrdorf ist, was Zufuhr anbelangt, denkbar ungünstig gelegen. Will man Güter von so Ennsdorf, der Stadt oder Ort dorthin bringen. muß man durch die durch ihre Enge so ungünstige Pfarrgasse fahren oder den fast unfahrbaren steilen Schloßberg benützen. Von Steyrdorf, Wieserfeld oder Aichet hingegen muß man tief in das Steyrtal hin¬ unter und dann wieder steil zum Bahnhof hinauf¬ di ahren. Der Staatsbahnhof jedoch ist durch breite, eine sehr geringe Steigung aufweisende Bis¬ marckstraße leicht erreichbar. Auch sind die Verlade¬ elegenheiten in Steyrdorf sehr beschränkte, während ie am Staatsbahnhofe nach dessen Ausbau zweifel¬ los reichlich vorhanden sein werden Auch für den Personenverkehr wäre die Herein¬ ührung der Steyrtalbahn nach Steyr recht günstig, da die Bewohnerschaft von Ennsdorf, die ja im Ver¬ aufe von 5 Jahren eine Bevölkerungsvermehrung auf mehr als das fünffache erfahren hat, diese Verkehrsmöglichkeit jedenfalls begrüßen würde und auch Teile der Stadt, sowie der Vorstadt Ort und die stadtwärts gelegenen Teile von Steyrdorf viel näher beim Staatsbahnhofe liegen, also jedenfalls die Fahrtmöglichkeit von diesem Bahnhofe aus lieber be¬ nützen, als von Steyrdorf aus. Schließlich käme auch noch ein Punkt in Betracht der für den Fremdenverkehr in Friedenszeiten nicht lußeracht zu lassen wäre. Durch die Hereinführung er Steyrtalbahn würde Steyr Ausgangspunkt die¬ ser Bahn, somit auch Umsteigestation, da die Züge der Staatsbahn, welche heute des Anschlusses wegen bis Garsten laufen, dann in Steyr halten bleiben würden. Heute ist in den meisten Fahrplänen, bzw n deren Karten, die von jedem der eine Reise unter¬ nimmt, behufs Aufsuchen der Strecken benützt werden owie in den Streckenverzeichnissen wohl Garsten, nich aber Steyr enthalten, was zur Folge hat, daß Steyr, wie wohl keine andere Stadt von ähnlicher Größe und Bedeutung ein dem reisenden Publikum fast un¬ ekanntes Dasein führt. Dies würde dadurch, daß in Steyr umgestiegen würde, und insbesondere durch
5 das Auferscheinen der Stadt in Fahrplänen und Zu diesem Dri glchkei antraze. führt. Herr Eisenbahnkarten eine durchgreifende Veränderung er¬ Referent aus: „Wie sie wissen, het schon seiner¬ fahren, was nur unserer Stadt zum Nutzen gereichen eit beim Baue der Steyrtalbahn der Plan bestan¬ in könnte. den, es nicht beim Anschluse der Steyr.albahn * Harsten bewenden zu lassen, sondern diese auf dem Zu dem Behufe der Hereinführung der Steyr¬ Bahnkörper der Staat bahn bis in d.n Staatsbahn¬ talbahn wäre in erster Linie dahinzuwirken, daß der hof Steyr zu führen. Leider ist damals die Staats¬ Ausbau des Staatsbahnhofes schon mit Rücksicht auf ahndirektion desem Projelte nicht entgegenkomme d Umstand- vorgenommen wird. Die Schwierig¬ diesen gegenüber gestanden, sondern hat eine so hohe Summe eiten sind jedenfalls nicht größer, als beim Bahn¬ für die Einmündung der Steyrtalbahn in den Staats¬ hofumbau in Gärsten, welcher dann wohl ganz weg¬ bahnhof Steyr begehrt, daß es der damals jungen fallen könnte. wodurch die hiefür bereits bewilligten Steyrtalbahn aus firanziellen Gründen nicht mög¬ Mittel im Ausmaße von fast einer halben Million lich war, dieses Projekt zur Durchfüh ung bringen für Steyr verfügbar würden. zu können und Garsten als Anschlußstation bestehen Die Hereinführung der Steyrtalbahn könnte wie lassen mußte. Es wurde zwar später in dieser Frage Ischl mittelst einer dritten Schiene erfolgen, welche in viederholt interveniert und hatte sich auch der Durchführung keine übermäßigen Kosten verursachen einerzeitige Präsident der Steyrtalbahn Bürgermei dürfte, da ja am Unterbau nichts geändert zu wer¬ ster Stigler sehr warm für diese Angelegenheit ein¬ den braucht. esetzt. Als vor kurzem die Wäffenfabrik den Roll¬ Die vorliegende Angelegenheit wurde bereits in chemmelverkehr eingerichtet hat, wäre wieder Ge¬ meiner Eingabe vom 2. März 1916 und im Dring¬ legenheit gewesen diese Frage zu lösen; leider hat lichkeitsantrage des Herrn Gemeinderates Kirchberger sich aber die Waffenfabrik hi für nicht interessiert. vom 30. Dezember 1916 gestreift; ich erachte es nun¬ Neuausgestaltung Die baldigst zu erwartende mehr an der Zeit, sich eingehend damit zu beschäf¬ unseres Staatsbahnhofes und des Verkehres daselbst tigen. ergibt neuerlich einen günstigen Zeitpunkt, um mit Jedenfalls sind baldigst Schritte für die Durch¬ allem Nachdruck zu versuchen, die Einmündung der führung dieser wichtigen Sache zu unternehmen, da Steyrtalbahn in den Staatsbahnhof durchzusetzen. mit der geeignete Zeitpunkt nicht versäumt werde. Das damit verbundene öffentliche Interesse ist schon Steyr, am 16. Juli 1918. in den verlesenen Berichten eingehends behandelt und treffen die darin angeführten Uebelstände im Frach¬ Der Bürgermeister: Julius Gschaider m. p. tenverkehr ganz besonders den Handels= und Ge¬ werbestand, der sich durch die schlechten Zufuhrver¬ Auch über diese Frage wurde in der Ve kehrs¬ hältnisse zur Steyr albahn sehr beeinträchtigt fühlt, kommission eingehendst beraten und nachstehender da er durch dieselbe in der Zu= und Abfuhr seiner Dringlichkeitsantrag zur Vorlage an den löblichen Frachten sehr viel an Zeit und Geld verliert; aber Gemeinderat beschlossen: auch der Personenverkehr leidet duch die gegen¬ Dringlichkeitsantrag wärtige ungünstige Lage des Steyrtalbahnhofes und der Verkehrskommission betreffend die man kann über,eugt sein, daß nach Einmündung der Steyrtalbahn in den Staatsbahnhof auch der Per¬ Hereinführung der Steyrtalbahn in die sonenverkehr der ersteten bedeutend gehoben werde Station Steyr der k. k. Staatsbahnen. wird, da es erfahrungsgemäß vorkommt, daß viele Bei Erbauung der Steyrtalbahn wurde diese aus vegen der Abgelegenheit der Steyrtalbahn Fahrten mit derselben unterlassen. Exsparungsgründen nicht ab Steyr, sondern bloß ab Garsten geführt. Dieser Umstand hat eine Reihe von Durch die bedeutende Vergrößerung der Vor¬ stadt Ennsdorf und den Neubauten der Waffenfabrik Schädigungen für die Stadt Steyr mit sich gebracht. erhält unser Staatsbahnhof eine fast vollkommen Es ist für die Geschäftswelt unserer Stadt sehr zentrale Lage und spricht auch dieser Umstand da¬ nachteilig, ihre für das Steyrtal bestimmten Güter für, daß sich nach Einmündung der Steyrtalbahn in statt sie auf dem bequem gelegenen Staatsbahnho gele¬ den Staatsbahnhof der Verkehr im Staatsbahnhofe bringen zu können, zur entfernten, ungünstig als Umsteige= und Umladestation zugunsten beider genen Station Steyrdorf führen zu müssen. Außer¬ Bahnen heben wird. dem ist es für sie mit großen Kosten verbunden, Ein ganz bedeutendes Interesse an der besseren ihre Sendungen auf zwei verschiedenen Bahnhöfen Verfrachtungsmöglichkeit haben aber auch die zahl¬ aufzugeben, ein Nachteil, der bei einer Zusammen¬ reichen industriellen Betri be im Steyrtale und wi d ziehung des Verkehres beider Bahnen in einem Bahn¬ eitens dieser Betriebe über die mangelhaften Ein¬ hof wegfallen müßte. richtungen und die Stockungen in den Verfrachtungen Mehr als ein Drittel der Bewohnerschaft unserer am Garstner Bahnhofe wiederholt Klage geführt. Stadt könnte bei Hereinführung der Steyrtalbahn Aber auch vom Standpunkte der Staatsbahn nach Steyr diese Bahn unter Zurücklegung eines wird diese Einmündung der Steyrtalbahn sich eün¬ Weges von höchstens 500 Meter erreichen, während stig erweisen. Es werden dadurch verschiedene Bau¬ sie jetzt zwei Kilometer und mehr zur Steyrtalbahn ten und Einrichtungen gehen muß. Schließlich kann es für die Stadt durch¬ bei der neuen Bahnhofan¬ aus nicht gleichgültig sein, ob der Umsteige= und lage in Garsten erspart bleiben, außerdem wü de der Umladeverkehr zwischen Steyrtalbahn und Staats¬ endelverkehr zwichen Steyr und Garsten, der mehr¬ in Steyr selbst stattfindet, oder drei Kilo¬ mals im Tage ganze Zugsgarnituren leer oder sehr bahnhof wenig besetzt von Steyr nach Garsten und zurück meter entfernt in Garsten. dringt, ganz entfaklen. Alle diese Gründe sprechen für eine Herein¬ führung dieser Bahn nach Steyr. Wenn auch die Einmündung der Steyrtalbahn für diese finanzielle Opfer bedeutet, Da jetzt, wo ein Plan zur Ausgestaltung des so werden diese Staatsbahnhofes in Steyr in Ausarbeitung begriffen eicht wieder durch die zu erwartende Hebung des st, der Zeitpunkt gegeben erscheint, diese Frage ernst¬ Verkehres wettgemacht werden. ich in Behandlung zu nehmen, stellt die Verkehrs¬ Alle diese Gründe sprechen gewiß dafür, daß wir kommission den Antrag: alles daransetzen, um endlich die Einmündung Der Gemeinderat beschließe alle Schritte zu unter¬ der Steyrtalbahn in din Staatsbahnhof zu erreichen, wozu nehmen, die zur Erreichung des Anschlusses der Steyr¬ der gegenwärtige im Zuge befindliche Neubau des Staatsbahnhofes Steyr die beste Gelengenheit talbahn an die Station Steyr notwendig sind. ibt. Die Ci mündung der Steyr albahn ist für die Die Stadtgemeindevorstehung wird aufgefordert, Stadt Steyr eine ebenso wichtige Frage wi: der k. k. Staatsbahnverwaltung unverzüglich mit der Bahnhofumbau selbst und darf nicht hinausgeschob n und der Steyrtalbahn=Gesellschaft in Verbindung zu werden, soll nicht auf Jahre hinaus der alte un¬ leiten. treten und die Hereinführung in die Wege zu haltbare Zustand zum Schaden der Stadt und seiner Der Bürgermeister wird ersucht, sich diesbezüglich an Bevölkerung fortbest hen. Die Stadt Steyr befindet alle berufenen Vertreter zu wenden mit dem Er¬ sich in einer immer mehr sortschreitenden Entwicklung suchen, die für Steyr hochwichtige Frage zu unter¬ und müssen wir daher fordern, daß entsprechend die¬ stützen und ferner auch alle Interessenten dieser Frage er und der großen Bedeulung der Stadt als In¬ zur Stellungnahme hiezu aufzufordern. dustriestadt und m Rücksicht auf die Handels= und Gewerbebetriebe der Stadt und im Steyrtale, un¬ Zur Begründung des Verlangens nach Herein¬ sere Wünsche diesmal nach beiden Richtungen ührung der Steyrtalbahn zur Station Steyr ist hin Erfüllung finden. eine Denkschrift auszuarbeiten und an alle in Frage Ich bitte daher um einstimmige Annahme der kommenden Kreise einzusenden. beiden Dringlichkeitsanträge. Steyr, am 23. Juli 1918. Die Ausführungen des Herrn Referenten we den Der Vi.ebürgermeister: F. Gründler m. p. vom Gememderate mit Beifall aufgenommen.
6 Herr G.=R. Mitter: Die in den Dri glichkeits¬ Le anträgen aufgestellten Forderungen sind geswiß rechtfertigt und wäre es nur lebhaft zu begrüßen wenn sich die Eisenbahnbehörden etwas besier um die Bahnverhältnisse der Stadt Steyr sorgen wü den; ich ersuche ebenfalls den Anträgen der Verkehrskom¬ mission zuzustimmen Herr G.=R. Dr. Harant: Die Berichte des Herr Bürgermeisters, die Anträge der Sektion, so¬ wie die Ausführungen des Herrn Referenten be¬ handeln den Gegenstand so eingehend, daß eigentlich lichts mehr zu sagen übrig bleibt; wenn ich trotz¬ dem mir erlaube, ein Wort zu sagen, so geschieht es rein deshalb, weil die Angelegenheit so bedeu¬ ungsvoller Natur ist, daß sie gewissermaßen nicht ft genug unterstrichen werden kann. In der An¬ gelegenheit des Bahnhofneubaues hat die Rechtssektion schon vor mehreren Jahren Anträge eingebracht da¬ mals hat sich aber die Staatsbahndirektion abkeh¬ nend verhalten. In dieser Richtung scheint nun ein Wandel eingetreten zu sein und ist es nun für die Stadtgemeinde von besonderer Wichtigkeit, in das Projekt Einsicht zu nehmen, um dasselbe beraten und egutachten zu können und wäre es gewiß nicht gleich¬ gültig, wenn etwa hintennach einfach gesagt würde aus fiskalischen oder bürokratischen Gründen konnte das es Projekt nur so oder so gemacht werden; muß daher der Stadt Gelegenheit geboten sein, ihren Wünschen Ausdruck geben zu können. Was die Frage er Einmündung der Steyrtalbahn in den Staats bahnhof betrifft, so führt der betreffende Antrag die Vorteile ebenfalls in treffendster Weise aus und nöchte ich nur darauf hinweijen, daß abgesehen vom Frachtenverkehr auch der Personenverkehr von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Die halbstündige Entfernung des Steyrtalbahnhofes vom Staatsbahn¬ hofe bildet für jeden Reisenden eine Qual, noch dazu dann, wenn er größere Gepäckstücke mitzuühren hat; Ich das sind Dinge, die nach Abstellung schreien. bitte daher, den Anträgen der Verkehrskommission die größte Wichtigkeit beizumessen und mit allem tachdruck darauf zu dringen, daß in der Durch¬ ührung keine Verschleppung eintrete; ich kann des halb die Sektionsanträge nur wärmstens unterstützen und bitte ebenfalls um die einstimmige Annahme des Antrages. Herr G.=R. Wokral verweist darauf, daß die vorliegenden Fragen durchaus keine neuen sind und es sehr zu begrüßen sei, wenn sich die Staatsbahnver¬ waltung endlich dazu entschließe, Wandel zu schaffen. Es scheine aber schon wieder eine Stockung einge¬ reten zu sein, da der Herr Bürgermeister schon vor mehreren Sitzungen erklärte, daß ihm die Einsicht das Bahnhofprojekt zugesichert wurde, wir aber is heute noch nichts von einem Plane oder der¬ leichen bemerken konnten. Wen aber wirklich ein Wandel eingetreten ist, so konnte dies nur dadurch eschehen sein, als man auch bei den maßgebenden Behörden endlich einsehen mußte, daß die Stadt ist, Steyr tatsächlich in rascher Entwicklung begriffen be¬ daß sich nicht weiterhin die Verkehrsmittel so hneiden lassen wie bisher, sondern daß der Neu bzw. Umbau des Staatsbahnhofes so rach als mög ich in Angriff zu nehmen und nicht als eine Privat¬ ache des Eisenbahnministeriums anzusehen sei. Das gleiche gült für die Einmündung der Steyrtalbahn in den Staatsbahnhof. Redner beleuchtet in ein¬ gehender Weise die Vorteile einer solchen Einmün¬ dung sowie jene direkten Verbindungen nach Sankt Peter—Wels und bezeichnet ebenfalls die in den An¬ trägen und Ausführungen des Referenten niederge¬ legten Gründe als sehr zutreffend, weshalb auch er die einstimmige Annahme der Anträge nur wärm¬ tens empfehlen könne. Herr Bürgermeister: Ich schreite zur Ab timmung und glaube gegen die Geschätsordnung nicht zu verstoßen, wenn ich über beide Dringlich¬ eitsanträge, die ja (in zusammenhängendes Ganzes ilden, unter einem abstimmen lasse. Es wird gegen die gleichzeilige Abstimmung über beide Anträge keine Einwendung erhoben Die Abstimmung ergibt die einstimmige An¬ nahme der beiden Dringlichkeitsanträge Herr Bürgermeister: Seitens des Herrn G.=R. Kirchberger wurde mir folgender Antrag über¬ reicht Antrag wegen Beschaffung einer Wohnung für den Primarius des Allg. öffentl. Krankenhauses. „Da es wegen der äußerst ungünstigen Woh¬ nungsverhältnisse in Steyr auch in absehbarer Zeit nicht möglich sein wird, für den Primarius eine ge¬ eignete Wohnung zu beschaffen, derselbe aber in¬ olge dieses Umstandes sich gezwungen sehen würde, einen Dienst hier wieder aufzugeben, sehe ich mich eranlaßt, im Interesse des Krankenhausbetri bes den Untrag zu stellen, der Herr Bürgermeister werde be¬ uftragt, ungesäumt wegen Erbauung eines eigenen n der Nähe des Krankenhauses gelegenen Wohnhauses für den jeweiligen Primarius die nötigen Schritte Gemeinderate hierüber ehestens einzuleiten und im u berichten. Ich kann hiebei nicht unerwähnt lassen, daß ferade das Fortkommen des gegenwärtigen Primarius errn Dr. Oser, wegen seiner hervorragenden Lei¬ tungen als Chirurg und seines unermüdlichen Dienst¬ ifers nicht nur ein schwerer Schaden für die An¬ talt, sondern auch für die gesamte Bevöllerung wäre. Franz Kirchberger m. p. Gemeinderat und Obmann der Spitalskommission.“ Ich weise diesen Antrag der Bauseltion zu. Wir kommen nun zur Erledigung der Tages¬ rdnung. Sektion. Herr Referent: Sektionsobmann I. Dr. Harant. G.=R. 1. Wiederversteuerung der Hunde pro 1918/19 derr Referent G.=R. Dr. Harant: Laut Amts¬ bericht läuft die Versteuerungspflicht der Hunde im Stadtbezirke Steyr am 31. Juli 1918 ab, weshalb behufs Einleitung der Wiederversteuerung de: Hunde ro 1918/19 Beschluß zu fassen ist. * Die Sektion stellt den Antrag: „Der löbliche bemeinderat beschließe, die Versteuerung der Hunde ür das Jahr 1918/19 in der Höhe und im Um¬ fange der für das ablaufende Jahr festgesetzten Steuer anzuordnen. Beschluß nach Antrag. 3l. 21.456. Herr Vizebürgermeister Gründler übernimmt den Vorsitz. 2. Rekurs gegen die Verweigerung einer Bau¬ bewilligung Herr Referent G.=R. Dr. Harant: David Wald¬ berger, Fleischhauer in Steyr, Kolle gasser 14 hat gegen den Bescheid der Stadtgemeinde wegen Ver¬ veigerung einer Baubewillizung zur Er ichtung eines Schlachtraumes auf Parzelle 115/I den Rekurs er¬ griffen. die Sektion hat über den Rekurs Beratungen epflogen und ist in der Erwägung, daß die Ent¬ cheidung über den Rekurs einer nochmaligenEr¬ ebung bedarf, zu dem Beschlusse gekommen, dem bemeinderat folgenden Antrag zu stellen „Die Sache werde vorerst an die Bau'ektion zu rückgeleitet, um zu erheben, ob das geplante Ge¬ äude nicht die Ansicht des Kais beeinträchtigen werde. Außerdem wäre der Einschreiler darauf auf merksam zu machen, daß er die dauernde Mög¬ ichkeit der Beschaffung von einwandfreiem Wasser in ausreichender Menge nachzuweisen habe. Schließlich wäre zu erheben, ob die Kanalilierungs¬ verhältnisse der Anlage entsprechend sind.“ Beschluß nach Antrag. Zl. 21.134. 3. Wahl eines Obmannes und eines Obmann¬ tellvertreters in den Ausschuß der h.=o. Arbeitsnach¬ weisstelle. Dr. Harant: Die Sei¬ Herr Referent G.=R. tion stellt den Antrag: „Es werde für die Allge¬ meine Arbeitsnachweisstelle der Stadtgemeinde Steyt zum Vorsitzenden Herr Vitebürgermeister Ferdi nand Gründler, zum Vorsitzendenst llvert eter Herr Stadt amtsrat Dr. Habl gewählt bzw. bestimmt. Beschluß nach Antrag. 1. Ansuchen des Deutschen Volksrates um Be¬ willigung zur Führung des Stadtwappens. derr Referent G.=R. Dr. Harant: Der Sek¬ tionsantrag lautet: „Es werde dem Hauptausschusse es Deutschen Volksrates für den Kreis Steyr die führung des Stadtwappens in der Vereinsstamp glie bewilligt Beschluß nach Antrag. 3l. 22.542. II. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr 5. R. Kirchberger. 5. Stadtkassetagebuchabschluß pro Mai 1913. derr Referent G. R. Kirchberger bringt den Abschluß zur Verlesung.
Z. 208/Bh. Ausweis über die Einnahmen und Ausgaben der Stadtkasse Steyr im Monate Mai 1918. 1917 1918 Differenz 1 C K K Einnahmen im 496.073 362.401 13 166.328 50 Monate Mai Hiezu Kassere — 16.95 82 7.403 9.554 23 vom Vormonat Gesamt=Einnah¬ men im Monate 32 36 486.518 183.286 669.80 15 Mai Ausgaben im 7 P121.346 61 260.25 138.70 Monate Mai Kasserest für den 85 75 364.972 409.548 44.576 Monat Juni Seit Jahresbe¬ inn bis Ende Mai betrugen: die Gesamt=Ein¬ 13 610.38 40 1,207.527 73 597.137 * nahmen. die Gesamt=Aus¬ 65 565.812 63 797.978 28 232.165 * * gaben 1918. Skadlbuchhaltung Steyr, am 15. Juni Markui. Wird zur Kenntnis genommen. Zl. 19.887. 6. Stadtkassetagebuchabschluß pro Juni 1918. Herr Referent G.=R. Kirchberger trägt den Abschluß vor. Z. 246/Bh. Ausweis über die Einnahmen und Ausgaben der Stadtkasse Steyr im Monake Juni 1918. 1917 Differenz 1918 K K K n Einnahmen im Monate Juni 30 50.164 41 1,913.032 71 963.19 Hiezu Kasserest 85 vom Vormonat 409.548 44.576 364.972 5 Gesamt=Einnah¬ men im Monate 2,372.745 56 2.278.00 94.74 Juni * Ausgaben im 0 84.171 1,942.09 1.857.920 6 Monate Juni Kasserest für den 420.08 6 430.653 90 0.560 + Monat Juli Seit Jahresbe¬ ginn bis Ende Juni betrugen: die Gesamt=Ein¬ 4 81 60.553 3,170.723 3 2,510.170 * * nahmen die Gesamt=Aus¬ 38 47 2.740.070 649.988 91 2,090.086 gaber 1918. Stadtbuchhaltung Steyr, am 11. Juli Markut. Anmerkung: Enkhält die Verrechnung der 7. Kriegsanlothe Zl. 22.698. Wird zur Kenntnis genommen. 7. Unterstützungsansuchen. Herr Referent G.=R. Kirchberger: Es liegen wiederum mehrere Unterstützungsansuchen vor, zu uns velchen die Sektion folgende Anträge stellt: Unterstützung. Ansuchen der Labestation Linz um a) zu be¬ Kr. Sektionsantrag: „Wie bisher 200 Zl. 22.465 willigen. Bäder und Insertionseinladung des Lexikon der b) Einschaltung Luftkurorte. Sektionsantrag: „Die zu bewil über Steyr zum Preise von 24 Kr. Zl. 22.383 ligen. Ansuchen des Vereines zur Unterstützung dürf¬ c) tiger Hörer der Technischen Hochschule in Wien. Kr. zu bewil¬ Sektionsantrag: „Wie bisher 6 Zl. 19.612 ligen. 56 37 41 96 86 10 0 40 34 h 7 Ansuchen des Vereines der Oberösterreicher in d) Wien um Unterstützung. Sektionsantrag: „Die wieder zu Subvention per 20 Kr. isherige Zl. 20.052 bewilligen. Ansuchen der Bezirkskrankenkasse Steyr um Un¬ e) Sektionsantrag: „Wie bisher 100 Kr. terstützung. Zl. 19.758. zu bewilligen. in Taubstummen=Blindenheimes des Ansuchen ) Sektionsantrag: Interstützung um Oesterreich zu bewil¬ Kr. Einen Jahresbeitrag von 10. Zl. 21.051. igen.“ Der Herr Vorsitzende läßt über die Sektions¬ anträge abstimmen und werden dieselben vom Ge¬ meinderate einstimmig angenommen. Referent: Sektionsobmann G.=R. III. Sektion. Ing. Josef Huber. 8. Antrag auf Neuherstellung der öffentlichen Stie¬ genankage beim Hause Wieserfeldplatz 2. Herr Referent. G.=R. Ing. Huber: Die Neu¬ herstellung der öffentlichen Stiegenanlage beim Hause ist zur unabweislichen Wieserplatz zum Schnallenberg die Sektion nach ist Notwendigkeit geworden und Lösung dieser Frage Beratung über die günstigste Gemeinderat folgen¬ zum Beschlusse gekommen, dem Antrag zu stellen: „Der löbliche Gemeinderat be¬ schließe die Herstellungsarbeiten für eine Verbindungs iege mit Steinstufen vom Wieserfeldplatz zum Schnal¬ lenberg nach dem Offert der Baufirma Franz Hin¬ gerl in Steyr um den Pauschalpreis von 4474 Kr. übertragen.“ zu 42527/12 Beschluß nach Antrag. k. k. militär=technischen Leitung Ansuchen der 9. Steyr um Grundüberlassung aus Grundparzella in 1313/3 zur Anlage eines Promenadeweges auf der Ennsleiten. derr Referent G.=R. Ing. Huber bringt die Zuschrift der k. k. militär=technischen Leitung zur Ver¬ lesung und befürwortet das Ansuchen, da auch die Stadtgemeinde seitens der militär=technischen Leitung n der Schulfrage in Ennsdorf Entgegenkommen findet „Der löbliche Ge¬ und stellt den Sektionsantrag k. k. militär=technischen Lei¬ meinderat beschließe, der tung der Bauten der Waffenfabrik die kostenlose Ueberlassung von 308 m2 Grund aus der städt. Enns¬ leitenparzelle Nr. 1313/3 zur Herstellung eines Vor¬ platzes und eines neuen Promenadeweges vor einem an dortiger Stelle zu erbauenden Wohngebäude gegen Herstellung eines entsprechenden Wegunterbaues, Wie¬ derherstellung des Grasbelages und unter der Be¬ dingung der Tragung der grundbücherlichen Durch¬ ührungskosten. Beschluß nach Antrag Zl. 20.799. 10. Gesuch des Deutschen Turnvereines in Steyr um endgüktige Zuweisung eines Baupkatzes für die u erbauende Turhalle. 2109 3 7 Herr Referent G.=R. Ing. Huber: In der Gemeinderatssitzung vom 25. April 1913 (siehe Pro¬ tokoll Punk etzter Absatz) wurde seitens der 6, Rechtssektion dem Deutschen Turnverein in Steyr die prinzipielle Zusage wegen Ueberlassung eines städti¬ chen Grundes für die Erbauung einer Turnhalle und die Anlegung eines Freiturnplatzes ausgesprochen. Auf diese Zusage nimmt der Deutsche Turnver ein mit seiner Zuschrift vom 25. Juni l. J. Bezug und bittet, gestützt auf die vorgedachte Zusage, nun¬ mehr um die endgültige Zuweisung des ihm zuge¬ dachten Bauplatzes. Nach eingehender Beratung empfiehlt die III. Sek¬ tion folgenden AAntrag: „Der löbliche Gemeinderat beschließe, den Deutschen Turnverein in Steyr aus der, der Industriehalle gegenüberliegenden derzeit nit Waldbepflanzung versehene Parzelle Nr. 1403/2 ur Errichtung einer Turnhalle und eines Freiturn¬ latzes, Grund im benötigten Ausmaße zuzusichern, velcher mit Beginn des Baues einer von der Ge¬ einde entsprechend befundenen Turnhalle kostenlos in den Besitz des Vereines übergeben würde. Die Stadtgemeinde bedingt sich aber fallweise bei größeren ädtischen Ausstellungsunternehmungen das unentgelt¬ iche Benützungsrecht des Turnplatzes für diese Zwecke jegen ordnungsmäßige Rückstellung. Die grundhücher¬ iche Durchführung und Leistung der Tragungskasten hat der Turnverein zu bestreiten die Lage des Baues der Turnhalle ist in ent sprechender Entfernung gegenüber der Industriehalle, der Die Turnplatz rückwärts und seitlich gedacht Waldbestände an den Grenzen ind behufs Erzielung eines wirksamen Abschlusses zur Erhal ung vorgesehen.
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