Ratsprotokoll vom 24. April 1918

der damaligen Sitzung daher auch keinen Anlaß, ein Abgehen. von dieser Gepflogenheit zu besorgen. Es wird daher der Antrag gestellt, der Gemeinderat erkläre, mit Bezug auf die Vorfälle der Sitzung vom 20. Dezember 1917 keinen Anlaß zu einer Beschlußfassung im Sinne der vorliegen¬ den Eingabe zu finden.“ Derr Vorsitzender: Wünscht einer der Herren zum gestellten Antrage das Wort? Es ist dies nicht der Fall. Ich bitte über den Sektionsantrag abzustimmen. Der Sektionsantrag erscheint einstimmig angenommen. Somit ist die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung er¬ schöpft. Liegen in öffentlicher Sitzung Anträge oder Anfragen vor? Herr G.=R. Aigner: Ich möchte an Herrn Bürgermeister die Anfrage stellen, was aus der seinerzeit in Angriff genom¬ menen Aktion wegen Errichtung eines modernen Bades in Steyr geworden ist. Es wurde glaublich am Grünmarkt die Errichtung eines solchen Bades projektiert. Seitens der Steyrer Bevölke¬ rung gibt sich ein starkes Interesse für die Errichtung eines modernen Bades kund. Ich ersuche daher, daß sich der Herr Bürgermeister und der Gemeinderat in nächster Zeit mit dieser Frage beschäftige. Herr Bürgermeister: Soviel ich weiß, war der Ver¬ asser der Zuschrift, aus welcher die Errichtung eines Bades in Steyr projektiert wurde, ein Ingenieur aus Wien. Dem be¬ treffenden Herrn wurde mitgeteilt, daß die Stadtgemeinde sein Vorhaben lebhaft begrüße und ihm ihre Unterstützung zusichere, auch wurde er eingeladen, hieher nach Steyr zu kommen, um in Verhandlungen eintreten zu können. Es ist jedoch seither weder eine Zuschrift gekommen, noch der Ingenieur selbst ein¬ getroffen. Außerdem muß ich darauf hinweisen, daß meines Er¬ achtens die Errichtung eines modernen Bades in Steyr nur im Zusammenhange mit der Errichtung der geplanten städtischen Wasserleitung gelöst zu werden vermag und daher diese Frage bis zur Fertigstellung der städtischen Wasserleitung ruhen muß. Herr G.=R. Dantlgraber ersucht, die Wiederinstand¬ setzung der Waschzille am Ennskai zu veranlassen, worauf Herr Bürgermeister entgegnet, daß gegenwärtig niemand zu haben ei, der sich mit dem Baue oder Reparatur von Waschzillen be¬ schäftige. Es wird daher auf das Hilfsmittel von Waschflößen zu greifen sein. Herr G.=R. Ammerstorfer ersucht, am Berge zum Kalkofen ein Geländer anzubringen, da dort für Fuhrwerke eine Absturzgefahr bestehe. Herr Bürgermeister sagt die Errichtung eines Ge¬ länders durch das städtische Bauamt zu. Herr G.=R. Ortler ersucht, dahin zu wirken, daß die Hundekontumaz wenigstens hinsichtlich des Leinenzwanges aufge¬ hoben werde, da die Leinenführung äußerst lästig sei. Herr Bürgermeister entgegnet, daß nach den gesetz¬ lichen Vorschriften der Leinenzwang zwei Monate zu bestehen habe. Nach Ablauf dieser Zeit werde er die Aufhebung des Leinenzwanges, wenn inzwischen nicht durch besondere Vorfälle erweiternde Bestimmungen Platz greifen müßten, verfügen. Da weitere Anträge oder Anfragen nicht vorliegen, schließt der Herr Vorsitzende den öffentlichen Teil der Sitzung um 4¼ Uhr nachmittags.

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