Ratsprotokoll vom 13. Dezember 1917

2 6. für Bälle, Kränzchen und sonstige Tanzbelustigungen 5 Prozent, 7. ür Konzecte, für musikalische und deklamatorische Veranstaltungen 5 Prozent, 8. für Wettrennen, Wettfahren, Rad= und Motorrennen 0 Prozent, 9. alle Veranstaltungen ähnlicher Art 10 Prozent der Eintrittsgebühren. Von Eintrittsgeldern unter 20 Heller wird keine Gebühr eingehoben dieser Abgabeocdnung schließen sich noch eine Reihe einschlägiger Bestimmungen an und bitte ich die verlesenen wesentlichsten Bestimmungen zur Kenntnis nehmen zu wollen. Weiters gestatte ich mir folgende Mitteilungenzu machen: Die Kartoffelversorgung ist erfreulicherweise heuer wesentlich günstiger als im Vorjahre. Bekanntlich mußte amals die Kartoffelabgabe, die ohnehin in engsten Grenzen gehalten war, Mitte Dezember ganz eingestellt werden. Heuer sind bereits alle Parteien, die Kartoffel selbst ein¬ lagerten, bis Mai versorgt und auch für jene, die die Kar¬ toffel monatlich beziehen, ist die entsprechende Menge be¬ reits eingelagent. Wir erhielten auch eine größere Menge Möhren und Blaukraut. Weiße Rüben, die eingeschnitten werden sollen, nd Sauerkraut sind im Anrollen begriffen Es gelang, 22 Stück Fettschweine zu erhalten, die in Stücken von 5 bis 20 Kilogramm an die Bevölkerung ab¬ gegeben wurden. Drei Stück, die nicht abgenommer wurden, weil der Filz während der Bahnbeförderung ent¬ wendet wurde, werden zu Selchfleisch verarbeitet. Die schon lange bestellten Fettgänse sind endlich ein¬ gelangt und wurden an die Besteller abgegeben. Es sind tatsächlich schwere, tadellose Fettgänse, die allgemein be¬ friedigt haben. Leider wurden auch von dieser Sendung acht Stück entwendet, für welche die Staatsbahn ersatz pflichtig ist Im vergangenen Monate konnten 825 Kilogramm Hochwild, 6018 Kilogramm Rehe, 330 Stück Hasen und 70 Stück Fasane an die Bevölkerung abgegeben werden. Seitens der Gemeinde Behamberg ist die merkwürdige Zuschrift eingelangt, der dortige Gemeindeausschuß habe beschlossen, ab 1. Dezember keine Milch aus Behamberg nehr nach Steyr zu liefern. Ich habe mich, da dieser lusfall sehr empfindlich gewesen wäre, sofort an diek.k Bezirkshauptmannschaft Amstetten gewendet, welche den Gemeindeausschußbeschluß aufhob, so daß die Milch nach wie vor nach Steyr gelangt. Die vielfachen Bemühungen, die Räumung der Wehrgrabenschule herbeizuführen, haben endlich Erfolg gehabt. Laut Mitteilung des Militärkommandos wird die Schule ab 15. Februar der Stadtgemeinde wieder zur Verfügung stehen. Der Anschluß nach Linz und Wien durch den um 8 Uhr 37 Minuten vormittags abgehenden Zug läßt vie zu wünschen übrig, da die Wartezeit in St. Valentin unge¬ bührlich lang ist. Ich wendete mich daher an die k. k Staatsbahn=Direktion Linz mit dem Ersuchen, den Zug um eine Stunde später abgehen zu lassen. Dadurch würde ein recht schöner Anschluß nach Linz und eine wesentliche Ver¬ besserung des Verkehres mit Wien erreicht. Ich hoffe, daß die Staatsbahn=Direktion diesem gewiß gerechtfertigten Verlangen Rechnung trägt Ich bitte auch diese Mitteilungen zur Kenntnis nehmer zu wollen Geschieht. Herr Bürgermeister: Ich gehe nun zur Tages rdnung über Die Punkte 1., 2. und 3. sind vertraulich und werden eren Beratung und Beschlußfassung dem vertraulichen Leile der heutigen Sitzung vorbehalten Sektion. Referent und Sektionsobmann=Stell¬ vertreter GR. Prof. Erb 4. Aenderung des Fiakertarifes für Steyr. Herr Bürgermeister erteilt Herrn GR. Professor Erb das Wort. Herr GR. Prof. Erb: Der Fiakertarif bedarf schon längst einer Aenderung. Die Fiakertarife sind schon öfter neu festgelegt worden; das letztemal im Jahre 1913. Seit¬ her haben sich jedoch die Verhältnisse geändert. Zu dem aus dem Jahre 1913 vorliegenden Fiakertarife beantragt die Sektion „Der löbliche Gemeinderat genehmige für die in Steyr ansässigen Lohnkutscher den laut der angeschlossenen Tabelle als gültig ausgewiesenen Tarif, wie er seit 1913 bis zum Kriegsbeginn tatsächlich gehandhabt wurde. Dazu wird den Lohnkutschern für die Kriegsdauer eine Er¬ höhung von 100 Prozent (einhundert) mit Rücksicht auf die bestehenden außerordentlichen Verhältnisse bewilligt 4 Fiakertarif. Zweispänner. I. Fahrten nach der Zeit. 2 K — h die erste halbe Stunde Für 1 „ 60 „ ede weitere halbe Stunde Jede begonnene halbe Stunde ist voll zu bezahlen, die Zeit des Wartens und Fahrens st hiebei gleich zu berechnen. Zur Nachtzeit, deren Eintritt mit dem Beginne der öffentlichen Straßenbeleuchtung angenommen wird, für jede halbe Stunde um 40 h mehr. I. Fahrten vom oder zum Staats¬ bahnhof 1. Von und nach der inneren Stadt, Enns¬ orf, Schönau oder Steyrdorf bis zum so 3 K — genannten roten Brunnen Von oder nach dem übrigen Steyrdorf Reichenschwall, Voglsang, der Steyc, Bei Wieserfeld oder Ort — „ 3 „ . Von oder nach Aichet 4 „ — „ * * * * * * II. Fahrten von oder zum Staats¬ bahnhof. 1. Von oder nach Voglsang, Reichenschwall, innere Stadt, Schönau, Bei der Steyr und 3 K — h Aichet rechts vom Wehrgraben Von oder nach Aichet, links des Wehr¬ 2. grabens, Wieserfeld, Steyrdorf, Ort oder d „ — „ Ennsdorf IV. Für Fahrten von oder zu den Bahnhöf gelten noch folgende Bestimmungen: Für die Hin= und Rückfahrt, mit Einschluß 1. einer halbstündigen Wartezeit, ist die Hälfte er betreffenden Tourtaxe mehr zu zahlen. Hat der Fiaker zu mehreren Häusern zu 2 fahren, so ist er berechtigt, für jedesmaliges Unhalten 40 Heller zu verlangen Wird der Fiaker von den Bahn weg zu 3. längeren Fahrten benützt, so ist für die erste Fahrtstrecke die betreffende Bahntaxe und für die weitere Benützung die Zeittaxe zu ent¬ richten V. Fahrten in die Stadt. — |1 In das Theater für die Hinfahrt. 3 K Für die Rückfahrt 4 „ — „ Wartezeit über 10 Minuten nach der Zeittaxe. Zum Friedhofe hin — „ 4 „ hin und zurück mit halbstündiger Wartezeit 7 „— „ Zu Bällen und Unterhaltungen in der Stadt der in den Vorstädten 3 „ — „ Bei diesen Fahrten ist die Zeit des Wartens über zehn Minuten nach der Zeittaxe zu vergüten; hat der Fiaker beim Abholen oder bei der Rück¬ ahrt zu mehreren Häusern zu fahren, so ist er berechtigt, für jedesmaliges Anhalten 40 Heller zu verlangen. I. Fahrten in der Umgebung 3 K — Halbgarsten. Hinfahrt allein Hin= und Rückfahrt mit Wartezeit bis zu einer Stunde 6 bis — „ * 2. Harsten, Station Steyr=Garsten, Christ¬ 5 „ — „ kindl, St. Ulrich oder Stein, Hinfahrt allein Hin= und Rückfahrt mit Wartezeit bis zu einer Stunde „— „ Sand, Ramingdorf, Haidershofen, Gleink Wirt in Feld, Maria Winkling, Hinfahrt 6 „ — „ allein Hin= und Rückfahrt mit Wartezeit bis zu 8 „ — „ wei Stunder Wolfern, Dorf a. d. Enns, Aschach, Sierning¬ und hofen, Letten, Neuzeug, Sierning 10 „ — „ bis Dietach, Hinfahrt allein zu bis Hin= und Rückfahrt mit Wartezeit bis 12 6 — „ 10 zwei Stunden Enns, Bad Hall, Steinbach, Grünburg, Hinfahrt allein 14 „— „ Hin= und Rückfahrt mit Benützung bis zu 20 „ — „ inem Tag remsmünster, Neuhofen, Leonstein,Hin¬ 20 „ — „ ahrt allein Hin= und Rückfahrt mit Benützung bis zu — einem Ta 8 24 „— Molln, Hinfahrt allein Hin= und Rückfahrt mit bis zu Benützung 30 „ — inem Tag * * Kilogramn Bei allen Fahrten ist Gepäck bis zu 25 rei. Ueber 25 Kilogramm ist vom Kilogramm 10 Heller zu zahlen

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2