Ratsprotokoll vom 4. September 1917

Herr G.R.Wokral bemerkt, dass ein Ansuchen einer Partei um Aufnahme in den Gemeindeverband seit November v. J. ausständig ist und daher nach diesem Ansuchen Nachforschungen zu pflegen seien. Herr Obmann der Finanz-Sektion G.R. Kirchberger beschwert für das Theater sich darüber, dass die Anschaffung eines Klavieres kurzerhand im Wege des Bauamtes verfügt wurde, während doch solche Anschaffungen der Finanz-Sektion zur Entscheidung zufallen, sonst und die Sektton keinen Überblick über den Stadthaushalt gewinnen kann. Ferner finden sich in den Ausweisen der Stadtbuchhaltung allmonatlich Beträge von 1500 bis 1600 K an ausbezahlten Überstunden an die Beamten vor. Referent halte diese Überstunden als unzulässig und empfielt lieber 2 - 3 Htlfskräfte anzustellen, welche man um diesen Betrag leicht bezahlen könne. Einerseits sei es von den Beamten nicht zu verlangen, dass sie soviele Überstunden machen, andererseits fehle auch die Kontrolle über die wirkliche Leistung der Überstunden. Er stehe auf dem Standpunkte, dass man gute leistungsfähige Hilfskräfte aufnehmen solle und bttte er Herrn Stadtamtsrat hierüber einen Bericht vorzulegen. Herr Bürgermetster entgegnet, dass er sich persönlich überzeugt habe, dass tatsüchlich von den Beamten Überstunden geleistet werden und geleistet werden müssen, da es durch den starken Parteienverkehr meist erst nach Schluss der Amtsstunden möglich sei, den Tageseinlauf zu bewältigen. Was die Anschaffung des Klavieres für das Theater anbelangt, so liegt ein Beschluss der III. Sektion vor. Gleichzeitig teilt der Herr Bürgermeister die Notwendigkeit der Anschaffung von Schreibmaschinen mit, welche gegenwärtig einen ganz enormen Pretsaufschlag haben. Sodann erfolgt mangels weiterer Verhandlungsgegenstände Schluss der Sitzung um 6 Uhr Abends. Der Vorsitzende: Die Verifikatoren: Der Schriftführer:

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