Ratsprotokoll vom 24. Juli 1917

Juni 1917. Z. 263/Bh. 1917 1016 Differenz K K h H. Einnahmen im Monat Juni. 50.164 41 91 32 52.891 2.726 Hiezu Kasserest vom Vormonat... 57.759 — 44.576 10 75 102.336 35 Gesamt=Einnahmen im Monat Juni — * „* „ „ * * * * *# 94.741 26 16 60.486 8 155.227 Ausgaben im Monat Juni — * * * * * „ * * „ „ „ „ „ „ „ 26.037 26 94 84.171 58.133 32 90 Kasserest für den Monat Juli 20 10 — 86.524 10.569 97.094 Seit Jahresbeginn bis Ende Juni betrugen: + 63 81 660.553 108.412 18 die Gesamt-Einnahmen 552.141 * +194.936 649.983 83 * * 91 455 047 08 die Gesamt-Ausgaben. Der vorgetragene Auszug aus den Kassetagebuch=Abschlüssen wird sohin vom Gemeinderate zur Kenntnis genommen. dann solche nicht mehr möglich sein könnten. Obgleich die 13. Aufnahme von Kommunaldarlehen für Kriegs¬ Umwandlung günstig erscheint, erscheint mir aus dem be¬ anleihezwecke. sagten Gesichtspunkte dieselbe nicht praktisch, weil uns dann Herr Sektionsobmann Referent GR. Kirchberger: der Aufnahme von Kommunaldarlehen später in Wie Ihnen bekannt ist, hat die Stadtgemeinde Steyr Schwierigkeiten bereitet werden könnten zur sechsten Kriegsanleihe den Betrag von 1,500.000 K Herr GR. Sektionsobmann Kirchberger: Ich gezeichnet, und zwar in Form eines sogenannten Depot¬ kann diese Befürchtung nicht teilen, obwohl Vorsicht ganz darlehens. Dieses soll nun in ein Kommunaldarlehen um¬ richtig am Platze ist. gewandelt werden und hat sich die Landes=Kommunalkredit¬ Herr Bürgermeister: Diesbezüglich kann ich zur anstalt auch bereit erklärt, diese Umwandlung durchzuführen. Beruhigung mitteilen, daß ich mich bereits in bezug auf Die Vorteile eines solchen 4½prozentigen Darlehens spätere Begebungen von Kommunalkrediten erkundigt habe gegenüber einem Depotdarlehen wären nun nach den Aus¬ und den Bescheid erhielt, daß die Kommunal=Kreditanstalt führungen der Landes=Kommunalkreditanstalt in folgendem ederzeit bereit sein wird, der Stadt Steyr die entsprechenden gelegen: Kredite in der Form von Kommunaldarlehen einzuräumen. 1. Daß die bei Depotdarlehen vorliegende Ungewi߬ Herr Sektionsobmann GR. Kirchberger: Die heit des Schlußeffektes würde wegfallen, weil die Ursache Sektionsanträge lauten: dieser Ungewißheit, nämlich die wechselnde Höhe des Lom¬ bard=Zinsfußes, beim vorgeschlagenen Modus eines 1. Der löbliche Gemeinderat wolle zur Umwandlung 4 Zprozentigen Kommunaldarlehens gänzlich wegfallen der sechsten österreichischen Kriegsanleihe der Stadtgemeinde würde; Steyr in der Höhe von 1,500.000 K in ein Kommunal¬ würde die im Wege eines 4½prozentigen Kom¬ 2. darlehen seine Genehmigung nachträglich erteilen; munaldarlehens angeschaffte Kriegsanleihe in den Besitz 2. der löbliche Gemeinderat erteile seine Zustimmung, und in die Verwahrung der Stadtgemeinde selbst über¬ der daß zum geeigneten Zeitpunkte die Umwandlung gehen, daher jede Depotgebühr vollständig entfallen; Depotdarlehen in ein Kommunaldarlehen durchgeführt würde durch ein solches 4½prozentiges Kommunal¬ 3. werde. darlehen beim zugesicherten Zuzählungskurse von 92 sogar Beschluß nach Antrag. — Zl. 28.274 und 27.223. gegenüber dem Anschaffungskurse der Kriegsrente per 91.66 ein kleiner Herausrest zugunsten der Stadt sich ergeben; 14. Jahresbericht pro 1917 des Herrn Direktors des tädti chen Museums. 4. aus den 5½prozentigen Kriegsanleihe=Zinsen würde für die 4½ Prozent Kommunal=Darlehenzinsen (nebst sich Herr Sektionsobmann Referent GR. Kirchberger: ¼ Prozent Regiebeitrag vom jeweiligen Kapitalsreste) ein Ich bringe Ihnen auszugsweise den Jahresbericht des 3 Prozent er¬ Zinsenüberschuß von jährlich mindestens Der Bericht ist Herrn Direktors Kautsch zum Vortrage geben; nicht übersehen werden darf, daß sich dieser Zinsen¬ in sehr ausführlicher und mühevoller Weise verfaßt und überschuß im Laufe der Jahre steigert, weil der besagte glaube ich, beantragen zu dürfen, daß dem Herrn Museal¬ Regiebeitrag nur vom jeweiligen Kapitalsreste zu entrichten direktor, sowie dessen Frau Gemahlin, der Gründerin des wäre; Museums, welche sich große Verdienste um dasselbe alljähr¬ die Amortisation des Darlehens per ½ Prozent 5. lich erwirbt, der beste Dank des Gemeinderates ausgesprochen sich naturgemäß aus dem Zinsenüberschusse decken würde werde. Die Befürchtungen, daß gelegentlich der Metall¬ lassen und doch noch einen jährlichen Zinsengewinn von sammlungen für Kriegszwecke auch das Museum in seinen mindestens ¼ Prozent ergeben; Sammlungsbeständen leiden könnte, haben sich erfreulicher¬ da die Kommunaldarlehen bei einer Amortisation 6. weise durch eine Eingabe abwenden lassen. von ½ Prozent eine Laufzeit von 51 Jahren haben, die Der Bericht des Herrn Musealdirektors Kautsch wird Kriegsrente aber nach 40 Jahren zurückgezahlt werden soll, sodann unter Kundgebung des Dankes für die so überaus also in dem Zeitpunkte, wo noch ein Teil des Darlehens ersprießliche Tätigkeit mit großer Befriedigung zur Kenntnis aushaftet, so wäre die Stadtgemeinde in der Lage, aus der genommen. — Zl. 22.758 Rückzahlungssumme der Kriegsanleihe 4½ Prozent Schuld¬ verschreibungen anzukaufen und mit diesen das Darlehen 15. Ansuchen des Zweiglehrervereines Steyr um Vor¬ bei Ablauf des 40. Jahres zur Rückzahlung zu bringen, ahlungen an die hierstädtischen Lehrpersonen aus den schußz wozu voraussichtlich ein nicht unansehnlicher Kursgewinn bevorstehenden Quartiergeld-Erhöhungen. erzielt werden dürfte, da die Kommunal=Kreditanstalt ver¬ Herr Sektionsobmann Referent GR. Kirchberger: pflichtet ist, die Kommunal=Schuldverschreibungen zum Nennwerte als Rückzahlung anzunehmen. Es liegt uns vor die Eingabe des Zweiglehrervereines Steyr und bringe ich dieselbe zur Verlesung. Sollte wider Erwarten die Stadtgemeinde dennoch bei dem bisher eingehaltenen Modus des Depotdarlehens ver¬ Es bitten also die Lehrer, daß den definitiven Lehr¬ bleiben, so müßten unbedingt zwei Schuldscheine zur Aus¬ personen 100 K, den provisorischen Lehrkräften 50 K und fertigung gelangen, nachdem die Zeichnung bei zwei Bank¬ den Handarbeits=Lehrkräften 30 K als Vorschüsse bewilligt tellen erfolgt ist. werden und bewegen sich dieselben insgesamt unter dem Betrage, den die Stadtgemeinde nach der Sanktionierung Infolge der Dringlichkeit der Sache hat die Gemeinde¬ der Gehaltsvorlage ab 1. April bis 31. Oktober l. J. den vorstehung die Umwandlung der Kriegsanleihe in der Lehrpersonen nachzuzahlen hat. vorbesagten Form bereits zugesagt und bitte ich daher, derselben mit Rücksicht auf die gebotenen Vorteile hiezu Ich glaube, nichts weiter beifügen zu müssen, nachdem nachträglich die Genehmigung erteilen zu wollen. Gleich¬ uns die Lage der Lehrerschaft gewiß genügend bekannt ist zeitig wurde der Versuch unternommen, daß auch die zweite und dieselbe heute noch nicht jene Fürsorge genießt, die und dritte Kriegsanleihe in die Form eines Kommunal¬ ihr nach ihrem Wirkungskreise und Bedeutung zukommt. darlehens umgewandelt werden. Ich glaube daher, daß der Gemeinderat mit Freude dem Antrage der Sektion zustimmen wird, welcher lautet: Herr GR. Wokral: Ich möchte in Angelegenheit dieser Umwandlungen der Depotdarlehen in Kommunal¬ Dem Ansuchen der Lehrerschaft ist Folge zu geben. darlehen aufmerksam machen, daß in der Zukunft, wenn Der Vorschuß ist gegen seinerzeitige Rückerstattung am die Gemeinde genötigt sein wird, für eine Reihe von Unter¬ 1. August l. J. zur Auszahlung zu bringen. nehmungen größerer Art Kommunaldarlehen aufzunehmen, Beschluß nach Antrag. — Zl. 29.776.

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