Ratsprotokoll vom 24. Juli 1917

5 Herr GR. Aigner: Ich habe das anders aufgefaßt. Namens der Sektion glaube ich, dem Gemeinderate Der Dringlichkeitsantrag des Herrn GR. Haidenthaller olgenden Antrag unterbreiten zu dürfen: sohin nach Abstimmung einstimmig angenommen. wird Der Gemeinderat beschließe, es sei das geplante Unter¬ nehmen wegen Schaffung von Krieger=Wirtschaftsheimstätten herr Bürgermeister: Es liegt vor ein Dringlich¬ u begrüßen und der Gemeinderat erkläre sich grundsätzlich keitsantrag des Herrn Vizebürgermeisters Gründler und ur Förderung dieses Unternehmens bereit. bringe denselben zur Verlesung Eine Stellungnahme zu den vorliegenden Frage¬ Antrag punkten im besonderen erscheint jedoch derzeit untunlich, da eeignete Grundflächen dermalen nicht verfügbar sind. Im des Vizebürgermeisters Ferdinand Gründler. Falle einer Vergrößerung des Stadtgebietes sei der An¬ Die fortschreitende Entwicklung unserer Stadt und das gelegenheit näherzutreten. tete Anwachsen der Bevölkerungsziffern derselben macht es Der Antrag der Sektion wird einhellig angenommen. zur Aufgabe, für die Ausgestaltung unseres Schulwesens Sorge zu tragen. Zl. 29.367 Vor allem fehlt es in Steyr an einer Schule, an der 5. Erhöhung der Verpflegsgebühren im Allgemeinen Knaben und Mädchen Gelegenheit haben, sich eine gründliche Krankenhause in Steyr. Vorbildung für den Handels= und Gewerbestand und für en Kontordienst anzueignen. Herr Sektionsobmann Dr. Harant jun.: Zu diesen Punkte liegt der Bericht des Herrn Bürgermeisters samt In vielen anderen, teilweise kleineren Städten, bestehen Rechnungsaufstellungen vor, welcher lautet: schon seit Jahren solche Handelsschulen und auch in Steyr ist die Errichtung einer Anstalt, welche dafür sorgt, daß den Bericht Kaufmanns= und Gewerbestande, sowie der Industrie ein ntsprechend vorgebildeter Nachwuchs gesichert erscheint, sehr über den Stand des Krankenhausbetriebes und Maßnahmen notwendig und wünschenswert betreffs Erhöhung der Verpflegskosten. Ich stelle daher den Antrag: Der Herr Bürgermeister Der Krankenhausbetrieb in Steyr weist schon seit wird ersucht, im Einvernehmen mit der l. und IV. Sektion Jahren bedeutende Fehlbeträge auf, die stets im Anwachsen diese Frage zu studieren und die nötigen Schritte zur Er egriffen sind und sich insbesondere seit Eröffnung des neuen richtung einer Handelsschule für Knaben und Mädchen ein¬ Krankenhauses sehr bedeutend erhöht haben zuleiten. Da diese Fehlbeträge stets aus der Stadtkasse zu decken Steyr, 24. Juli 1917. ind und den Gemeindehaushalt dadurch außerordentlich F.Gründler. belasten, ist auf die Deckung dieser Auslagen durch Erhöhung der Krankenhauseinnahmen hinzuarbeiten. Ich weise diesen Antrag der I. und IV. Sektion zu. Zu diesem Zwecke ist eine bedeutende Erhöhung der Wird zur Kenntnis genommen. Verpflegskostengebühren notwendig. Diese belaufen sich lebergehend zur Tagesordnung werden die Punkte aut Erlaß der k. k. oberösterreichischen Statthalterei vom 1, 2 und 3 der I. Sektion und Punkt 10 der II. Sektion der 30. August 1915, Zl. 4718/XII, auf K 3.—, da aber dem vertraulichen Behandlung vorbehalten und für den Schluß Landesausschusse laut Revers bloß K 2.40 berechnet werden des öffentlichen Teiles zurückgestellt ürfen, und rund die Hälfte der in der allgemeinen Ab¬ teilung des Krankenhauses behandelten Kranken dem Landes¬ Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr GR. onds zufallen, beträgt die tatsächliche Verpflegsgebühr bloß Dr. Karl Harant jun K 2.70 daß sich mit einer so geringen Gebühr der Kranken¬ Beschlußfassung wegen Errichtung von Krieger¬ 4. ausbetrieb ohne Fehlbeträge nicht aufrecht erhalten läßt, Wirtschaftsheimslätten. iegt klar auf der Hand. In Erkenntnis dieser Tatsach wurden den in anderen Kronländern befindlichen Kranken¬ Herr Sektionsobmann GR. Dr. Harant: Es liegt anstalten Gebühren von K 4.50 bis K 5.37 bewilligt. vor der Erlaß der Statthalterei vom 28. Juni 1917 Wie aus den beiliegenden Aufstellungen hervorgeht Zl. 8942/K, betreffend die Schaffung gesetzlicher Grundlagen ist auch für Steyr eine Erhöhung dieser Gebühren auf ür Krieger=Wirtschaftsheimstätten, nach welchem insbeson¬ 4.50 notwendig. dere drei Punkte zur Feststellung zu kommen hätten. Die¬ Die gemäß Beschlusses des Gemeinderates der l. f. selben lauten: Stadt Steyr vom 8. Mai 1917, Zl. 21.381, angestellten Er¬ Ob die Errichtung von Krieger=Wirtschaftsheim¬ 1. hebungen haben ergeben, daß Linz schon im Vorjahre um lätten in dem betreffenden Gemeindegebiete überhaupt Erhöhung der Verpflegsgebühr auf K 4.50 angesucht hat. möglich wäre; Ich ersuche daher die I. Sektion, dem Gemeinderate 2. ob und in welchem beiläufigen Ausmaße geeigneter einen Antrag vorzulegen, der die Stadtgemeindevorstehung den Gemeinden als Stammvermögen gehöriger Grund für rmächtigt, bei der k. k. oberösterreichischen Statthalterei um diese Zwecke, allenfalls kostenlos oder gegen Entgelt ge Erhöhung der Verpflegsgebühren auf den vorgenannien widmet werden könnte, und Betrag vorstellig zu werden. 3. ob, beziehungsweise in welcher anderen Form (Geld Steyr, am 11. Juni 1917 beiträge etc.) die Gemeinden an der Errichtung der Krieger¬ Julius Gschaider m. p., Wirtschaftsheimstätten mitzuwirken bereit wären. Bürgermeister, Voranschlag für das städtische Krankenhaus für 1918. a) Unter Zugrundelegung einer Zahl von 60.000 Ver¬ ) unter Zugrundelegung einer Zahl von 70.000 Ver¬ pflegstagen III. Klasse, 1000 II. Klasse und 100 I. Klasse, pflegstagen III. Klasse, 1000 II. Klasse und 100 I. Klasse, zu K 2.70, beziehungsweise 6 K, beziehungsweise 10 K nach zu K 2.70, beziehungsweise 6 K, beziehungsweise 10 K nach dem Erfolge des ersten Halbjahres 1917; dem Erfolge des ersten Halbjahres 1917. a) Ausgaben: b) Ausgaben: Personalauslagen 50.000 K . 1. Personalauslagen 50.000 K 2. Verpflegskosten 2. Verpflegskosten: II. Klasse 87.000K II. Klasse 101.500 K II. Klasse 1.000 „ Klasse I. 4.000 „ 91.500 „ I. Klasse I. Klasse 500 06.000 „ 500 20.000 „ Arzneikosten usw. 3. Arzneikosten usw 3. 20.000 1.000 1. Instrumentenkoster Instrumentenkosten 4. 1.000 „ 0.000 „ Beheizung 5. Beheizung 70.000 „ 5.000 „ Beleuchtung Beleuchtung * * * 5.000 „ * * „ 7. Einrichtung 4.000 „ Einrichtung 4.000 „ * * 8. Reinigung 1.000 „ Reinigung 1.000 „ 9. 7.000 „ Wäscheanschaffung und =Reinigung Wäscheanschaffung und =Rein 7.000 10. 5.000 10. Gebäudeerhaltung Bebäudeerhaltung 5.000 „ 11 11. 500 GBartenerhaltung Hartenerhaltung 500 „ 12. Begräbniskosten 2.500 Begräbniskosten 12. 2.500 Kanzleiauslagen 3. 3.00 3. Kanzleiauslagen 3.000 4. 14. Verschiedene andere Auslagen 6.000 „ Verschiedene andere Auslagen 5.000 „ 5. Getränkebeistellung 15. Getränkebeistellung 2.000 .000 „ * * * * * 16. Kraftstron 6. Kraftstrom 1.600 .600 „ 16.050 17. Verzinsung und Tilgung des Darlehens. 17. Verzinsung und Tilgung des Darlehens 16.050 „ 286.150 K 300.650K

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2