Ratsprotokoll vom 21. Juli 1916

VIII. Sitzung. Rats=Protokoll über die ordentliche Sitzung des Gemeinderates der k. k. l. f. Stadt Steyr am Freitag den 21. Juli 1916. Tages=Ordnung: Beratung über Versorgungsfragen der Stadt Steyr. Anwesende: Vorsitzender: Herr Bürgermeister Julius Gschaider. Vorsitzender=Stellvertreter: Herr Vizebürgermeister Ferd. Gründler. Die Herren Gemeinderäte: Franz Aigner, Heinrich Amer¬ storfer, Heinrich Bachmayr, Ludwig Binderberger, Wilhelm Denk¬ mayr, Otto Dunkl, Prof. Leopold Erb, Leopold Haller, Franz Kattner, Franz Schwertfelner und Karl Wöhrer. Als Schriftführer fungiert der städt. Konzeptsbeamte Alfred Edelmayer. Ihr Fernbleiben haben entschuldigt die Herren Gemeinde¬ räte: Josef Haidenthaller, Dr. Karl Harant, Franz Kirchberger und Franz Tribrunner. Infolge Krankheit abwesend sind die Herren Gemeinde¬ räte: Gottlieb Dantlgraber und Viktor Ortler. Beurlaubt ist Herr G.=R. Josef Huber. In Militärdienstleistung stehen: Herr Vizebürgermeister Paul Fendt und die Herren Gemeinderäte Anton Kurz, Josef Langoth, Anton Sighart und Josef Wokral. Der Herr Vorsitzende begrüßt die Erschienenen, stellt die Beschlußfähigkeit des Gemeinderates fest und erklärt die Sitzung um 4 Uhr nachmittags für eröffnet. Zu Protokollsverifikatoren werden die Herren Gemeinderäte Franz Aigner und Heinrich Amerstorfer gewählt. Zu Beginn der Sitzung führt der Herr Vorsitzende aus: „Meine sehr geehrten Herren! Ich habe mir erlaubt, Sie heute — insbesondere auf Wunsch mehrerer Herren aus Ihrer Mitte — zu einer Sitzung zusammenzuberufen, um über eine sehr wichtige Frage zu beraten. Bekanntlich ist die Knappheit an Milch und Butter eine äußerst bedenkliche geworden. Der Grund dieser Sachlage liegt einerseits in der starken Bevölke¬ rungsvermehrung, andererseits aber in der starken Schmälerung der Nutzviehbestände. Oberösterreich ist in die allgemeine Ver¬ sorgung eingetreten, nachdem sein Schlachtvieh bereits verbraucht war, weshalb jetzt zu Nutzvieh gegriffen werden muß. Obwohl die bezügliche Verordnung dahin lautet, daß Milchkühe nur bis zu vier Jahren geschlachtet werden, kann sie doch nicht eingehalten werden, weil die Anforderung eine zu hohe ist. Ich habe mich schon bei der oberöst. Statthalterei be¬ müht, es haben auch Besprechungen stattgefunden unter Zu¬ ziehung von Vertretern des politischen Bezirkes Steyr=Land und der Waffenfabrik, um eine möglichste Entlastung der beiden politischen Bezirke Steyr=Land und Kirchdorf von den Heeres¬ lieferungen zu erwirken. Dermalen ist diese Sicherung nicht er¬ reicht, vielleicht wird es aber doch noch dazu kommen! Auf jeden Fall aber wird es gut sein, wenn der Gemeinderat in seiner heutigen Sitzung zu dieser Frage Stellung nimmt. Ich ließ durch den städtischen Amtstierarzt folgenden vom fachmännischen Standpunkt aus abgegebenen Amtsbericht ver¬ fassen: Amtsbericht. Bis zum 1. Juli hatten die beiden Bezirke Steyr=Land und Kirchdorf die Aufgabe, die Stadt Steyr mit Schlachtvieh zu versorgen. Diese Verfügung traf die beiden Bezirke in einem Zustande der Vorratserschöpfung an Schlachtvieh, konnte jedoch ohne Schädigung der in Betracht kommenden Milchviehbestände durchgeführt werden. Seit 1. Juni 1916 haben jedoch die beiden Bezirke auch an den Viehlieferungen für die Versorgung des Heeres teilzu¬ nehmen, und zwar genau nach Viehstandsprozenten der Vieh¬ zählung vom 11. Mai 1916 ohne Rücksichtnahme auf die so wichtigen Versorgungsaufgaben dieser Bezirke. Es lieferte daher der Bezirk Steyr=Land seit 1. Juni wöchentlich 136 Rinder, was einem Milchausfall von mindestens 400 Liter täglich gleichkommt. Seit 1. Juli beträgt die wöchent¬ liche Schlachtviehablieferung 293 Stück, was einem täglichen Milchausfall von 1000 Liter gleichkommt, der sich von Woche zu Woche um weitere 1000 Liter steigert. Es fallen daher mit Ende Juli täglich 5600 Liter Milch aus, was in allernächster Zeit zu unüberwindlichen Schwierig¬ keiten führen muß, umsomehr als die heutigen Zufuhren an diesem unersetzlichen Nahrungsmittel um zirka ¼ hinter dem Bedarfe zurückbleiben. Ein derart hoher Abgang an Milch und damit an Fett¬ stoff in einer Zeit, wo die Anlieferungen von Fettschweinen vollkommen ausbleiben, wo die Landwirte der Umgebung in Anbetracht des bestehenden Kraftfuttermangels nicht in der Lage sind, diesen Ausfall zu decken, trifft die Versorgungsverhältnisse der Stadt Steyr umso härter, als ein Abströmen der Milch nach Wien von den niederösterr. Wirtschaften, die bisher nach Steyr lieferten, sich schärfstens fühlbar macht. Ueberdies ist mit einem weiteren Rückgange der Milch¬ produktion auf ½ der bisherigen Menge von dem Zeitpunkte an zu rechnen, wo an Stelle des Grünfutters das Dürrfutter tritt. Weiters wird darauf hingewiesen, daß das Verhältnis zwischen der Ablieferungsquote und dem Gesamtviehstande in den derzeit anliefernden deutschen Alpenländern Salzburg, Steiermark und Oberösterreich ein weitaus ungünstigeres ist gegenüber jenem in den Sudetenländern Böhmen und Mähren. Während Böhmen nur mit 1·18 % seines Viehstandes zur Heeresbedarfsdeckung herangezogen wird, muß Oberösterreich 2·18 % seines Viehstandes pro Monat abgeben, ja es ist nur den Bemühungen der Landeskommission für Viehverkehr zu danken, daß nicht 4·18 % zur Ablieferung gelangen. Um einerseits dieser katastrophalen Drosselung der Milch¬ und Milchproduktenzufuhr zu steuern, beantragt Gefertigter, daß unverzüglich entsprechend wirksame Maßnahmen gefordert werden, welche die beiden Bezirke Steyr=Land und Kirchdorf von weiteren Viehabgaben außerhalb des Bezirkes — mit Ausnahme nach Stadt Steyr — entheben und als Versorgungsgebiete unserer Stadt durch Errichtung von Milch= und Buttersammelstellen aktiviert werden. Anderseits kann eine derart hohe Inanspruchnahme des Landes Oberösterreich bezüglich seiner Viehbestände nicht ohne

2 schwerster wirtschaftlicher Folgen für Stadt und Land bleiben. Ich beantrage daher, auch gegen eine derartige Erschöpfung des Landes Oberösterreich dringendst Stellung zu nehmen. Alfred Schopper m. p., Amtstierarzt Wer von den Herren wünscht zum Gegenstande das Wort?“ Es meldet sich Herr G.=R. Prof. Erb und führt aus: Vor allem müssen wir dem Herrn Bürgermeister dafür danken, daß er die Abhaltung einer Gemeinderatssitzung zwecks Stellungnahme zu dieser wichtigen Frage anordnete Der vom Herrn Bürgermeister verlesene Bericht des Stadt¬ tierarztes ist vorsichtiger gehalten als der Bericht, den uns der Stadttierarzt in unserer Approvisionierungs=Sektionssitzung über die Vorkommnisse in der Landeskommission gegeben hat Für die Versorgung von Steyr haben wir eine ganze Reihe von Gefahren, Gefahren im Lande, Gefahren seitens der Stadt Wien und Gefahren seitens der Sudetenländer. Die größte Gefahr liegt aber in der Behandlung der Alpenländer durch die Faktoren, welche Vieh beanspruchen. Wir müssen uns zuerst vorstellen, wer Vieh in unserem Staate braucht. Vor allem ist es die Armee, welche mit Viel versorgt werden muß. Da liegt nun die Sache so: Der Kriegs¬ minister spricht z. B. 100.000 Stück Vieh im Monate an; dies nüssen auf die einzelnen Länder aufgeteilt werden. Diese Auf¬ teilung erfolgt durch das Ackerbauministerium Bis jetzt sind die österreichischen Alpenländer fast allein an dieser Heeresviehlieferung beteiligt gewesen. Oberösterreich ist, was auch im tierärztlichen Berichte angeklungen wird, dami außerordentlich schwer belastet worden. Oberösterreich versügte zu Beginn des Krieges über einen Rinderstand von run 500.000 Stück; es sollte aber jetzt für den Monat Juli 23.000 Stück liefern, obwohl es schon geraume Zeit ohnehin Militär lieferungen hatte. Von Böhmen dagegen mit dem viermalsogroßen Rind¬ viehstand von rund 2,000.000 werden nur 35.000 Stück für den Monat Juli angesprochen. Böhmen müßte wenn es gleich be¬ handelt würde wie Oberösterreich, 100.000 Stück liefern; so aber liesert es nur ½ im Verhältnis zu der Viehmenge, die von Oberösterreich angefordert wird. Gegen diese ungerechte und un¬ verhältnismäßige Belastung der oberösterreichischen Viehzucht muß bei uns alles in Oberösterreich Stellung nehmen. Denn die Folgeerscheinungen dieser argen Belastung der oberöster¬ reichischen Viehzucht sind nach allen Seiten hin böse. Es ist über Protest der Landeskommission die angesprochene Summe von 23.000 Stück zuerst auf 16.000 und jetzt auf 11.000 Stück herabgesetzt worden, jedoch mit dem Bemerken, daß die anzu¬ ordernde Menge, sobald das Vieh von der Weide kommt, wieder erhöht werden wird Die Armeeleitung erklärt, daß sie auf die Verteilung des angeforderten Viehes auf die einzelnen Länder keinen Einfluß nehme; dafür habe nur das Ackerbauministerium zu sorgen. An der Spitze des Ackerbauministeriums steht Minister Dr. Zenker, ein Tscheche. Ich meine, daß die Sudetenländer dadurch eine bevorzugt Stellung haben. Begreiflicherweise werden sich die Deutschen in den Sudetenländern gegen diese Schonung Böhmens bei der Viehlieferung auch nicht auflehnen. Wir sind daher auf uns selbst angewiesen und müssen uns gegen jede stärkere Belastung aus Not wehren. Damit wäre kurz die Fleischfrage an sich dargestellt. Aber wir müssen weiter erwägen: Was ist die Folgeerscheinung des Aufbrauchens unserer Viehstände bis zur bedenklichsten Leerung unserer Ställe? Ich bin, was ja die Herren wissen, kein Agrarier; trotzdem finde ich es recht, daß in den landwirtschaft ichen Genossenschaftskassen das Geld bedeutend gewachsen ist und ebenso die Einlagen in den Sparkassen gestiegen sind. Man muß eben auch einen Blick in die Zukunft machen. Dieses Geld ist größtenteils Geld für verkauftes Vieh, für verkaufte Wägen, ogar Milchwägen, für verkaufte Pferde, für landwirtschaftliche Erzeugnisse usw., was alles für teures Geld verkauft wurde, aber für noch teueres Geld nach Kriegsschluß wieder angekauft werden muß. Deshalb ist die Viehzurückhaltung der Sudetenländer leich zu verstehen. Wenn in den Alpenländern nach Schluß des Krieges die Biehzucht wieder in die Höhe gehen soll, so wird so manches Stück Vieh, welches in Böhmen in den fendalen und anderen Stallungen geblieben ist, von unseren Bauern zu hohem Preis jekauft werden müssen, es wird ein bedeutender Rückschlag er¬ olgen; das Geld, welches unsere Landwirte jetzt erworben haben, wird nach Böhmen abfließen. Daran reiht sich aber noch eine zweite Gefahr. Ein Teil jener Bauern, welche nicht imstande waren, das erworbene Geld aufzubehalten, wird die Geldpreise ür das aus den Sudetenländern teuer angekaufte Vieh nicht aufbringen können, wird von Haus und Hof gehen müssen und in die Stelle der deutschen Bauern werden sich die durch den Krieg geschonten sudetenländischen Landwirte, Nichtdeutsche, im deutschen Bauernhofe niederlassen. Ich sehe also nicht nur eine wirtschaftliche Ge¬ fahr für die Alpenländer voraus, sondern auch eine Gefahr in nationaler Beziehung Nun zeigt man aber an maßgebender Stelle — ich weiß nicht, ob absichtlich oder unabsichtlich — dafür kein Verständnis. Die Alpenländer sind durch den Krieg am härtesten mitgenommen vorden. Die Leute sind weg, das Vieh kommt weg und auf diese Art und Weise sehen wir, wie drohend die geschilderte Ge¬ fahr ist und wie sie von Monat zu Monat steigt, wenn nicht sofort mit möglichster Schonung der Alpenländer und mit Rück¬ sicht auf die bereits gebrachten Opfer der Alpenländer seiten er Regierung vorgegangen wird. Die Alpenländer verdienen eine solche schonende Behandlung, weil sie mit in erster Linie für den Staat Leben und Gut eingesetzt haben Ich meine, daß gerade dieser Punkt in einer entsprechen¬ in en Form in der Petition, über welche der Gemeinderat einer heutigen Sitzung noch beschließen soll, aufzunehmen sein wird. Der Gemeinderat muß sich dagegen wehren, nicht allein der Bauern wegen, deren Sache es ja auch sein wird, sich selbst dagegen zu wehren, sondern vor allem der städtischen Bevölke ung wegen, weil die Stadt als solche mit einem Rückgange der andwirtschaft in ihrem Einkommen schwere Einbuße leidet; Kkonsumenten und vielfach auch der Gewerbestand sind auf die Bauernschaft angewiesen. Pflicht des Gemeinderates erscheint es nir, hiezu entsprechend Stellung zu nehmen Ich habe bisher bezüglich des Viehes und bezüglich der Zukunft gesprochen. Nun, meine sehr geehrten Herren, betrachten wir aber die Jetztzeit. Wie sieht es schon jetzt mit der Butter¬ und Milchversorgung aus? Mit einer Milchkuh gehen täglich mindestens 5—10 Liter Milch und darüber hinaus verloren. Wenn man nun die An¬ ahl der angeforderten Kühe mit der Zahl der Liter Milch, die in einem Tage verloren gehen, multipliziert so kommt eine beträchtliche Zahl von Litern Milch heraus. Wir gehen täglich weiter zurück und werden zu Ende des Monates täglich um 5000 Liter weniger Milch haben, wo wir doch ohnedies schon etzt viel zu wenig haben. Welcher Verlust an Butter ist weiter mit der großen Viehabgabe Oberösterreichs verbunden! Wer die Drängereien bei der Ausgabe der Butteranweisungen bei uns in Steyr mitansieht, der wird sagen, daß wir schon jetzt in einen ehr üblen Lage bezüglich der Butterversorgung angelangt sind. lluch in der Butterfrage sehen wir, wie schwer die Städte leiden und namentlich Steyr infolge seiner ungünstigen geographischen Lage und seiner so stark erhöhten Bevölkerungsziffer. Auch von diesem Standpunkte müssen wir gegen die bei der Viehlieferung verlangte so große Inanspruchnahme der oberöst. Landwirtschaft Stellung nehmen und an maßgebender Stelle darauf hinweisen aß wir mit Butter und Milch ohnedies schon jetzt weitaus nicht mehr auskommen. Wenn schon von Butter und Milch hier die Rede ist, so will ich auch über die Eierfrage einige Worte erlieren. Da zeigen sich nun zwei Erscheinungen, welche von wesentlicher Bedeutung sind. licht nur daß uns das Vieh verloren geht, sehen wir bei der Milch=, Butter= und Eierfrage zwei böse Nebenbuhlerschaften Die eine, nächstliegende Nebenbuhlerschaft ist Linz. Die Stadt Linz ist bekannt durch ihre Eigensucht und Rücksichtslosigkeit in Fragen, welche andere Orte Oberösterreichs betreffen, wenn eigen Interessen die Stadt Linz leiten. Linz ist auch in den Nahrungs¬ mnittelfragen rücksichtslos gegen die anderen Orte. Linz hat es verstanden, den politischen Bezirk Linz=Land für sich fast allein in Beschlag nehmen zu lassen. Die Linzer scheuen sich aber gar nicht, auch über den Bezirk Linz=Land hinauszugehen und in unsere Gegend, nach Gleink, Wolsern usw., hereinzukommen. Wenn Linz nur an sich denkt, so ist das immerhin verzeihlich; in altes Sprichwort sagt, daß jeder sich selbst der Nächste sei. Daß aber ein Vizebürgermeister von Linz in einer Sitzung der Landeskommission in der schärfsten Weise gegen die Forderungen der Stadt Steyr Stellung genommen hat, das ist unverzeih¬ ich. Was ist das für eine Art des Auftretens! Wieviel Vieh Eier und Butter die Stadt Steyr braucht, das geht den Vize¬ bürgermeister von Linz gar nichts an. Wie kann er überhaupt üiber die Bedürfnisse und Forderungen Steyrs Kritik üben! Er ätte entweder schweigen oder sich der Stadt Steyr annehmen ollen. Ich ersuche den Herrn Bürgermeister hier in öffentlicher Sitzung, sich über dieses Auftreten des Vizebürgermeisters der Stadt Linz beim Gemeinderate der Stadt Linz zu beschweren denn es hört sich doch alles auf, wenn der Vizebürgermeister on Linz, nachdem Linz den ganzen politischen Bezirk Linz¬ Land für sich und noch andere Bezirke hat, in Gegenwart des Vertreters der Statthalterei, des Vizepräsidenten Graf Thun, in Gegenwart des Vertreters des Ackerbauministeriums, der sich dann teilweise den Ausführungen des Linzer Vizebürgermeisters angeschlossen hat, in Gegenwart des Vertreters der Stadt Steyr und in Gegenwart des Vertreters der Landwirtschaft so redet, ls ob Steyr nichts mehr brauchen würde und ohnehin genug hätte. Das ist ein Vorgehen, das wir uns nicht gefallen lassen dürfen Jetzt werden die Herren begreifen, warum unsere Be¬ mühungen, eine Vereinigung der oberösterr. Städte zur gemein¬ amen Vertretung der Konsumenten=Interessen zu schaffen, ge¬ scheitert sind. Linz hat dazu keinen Finger gerührt, weil es an ich allein denkt und über die Bedürfnisse der anderen Orte infach hinweg geht. Was geht es den Vizebürgermeister der Stadt Linz an, wenn wir mit vollem Rechte 8) Stück Rinder und eine entsprechende Menge Eier und Butter für den Monat erlangen? Gegen das Vorgehen dieses Vizebürgermeisters müssen wir energisch Protest einlegen; und das soll auch den Herren in Linz zu Wissen gemacht werden Das ist die eine Schwierigkeit im Lande selbst Die zweite Schwierigkeit, die uns begegnet, ist folgende. In allen den gegenständlichen Verhandlungen finden Sie, meine sehr verehrten Herren, den Standpunkt, daß vor allem

ür Wien gesorgt werden muß. Wir hören da Ziffern; es heißt, nach Wien kommen, sagen wir, beiläufig täglich z. B 500.000 Eier. Diese Zisser ist eine statistische Ziffer, welche ganz unrichtig ist. Denn nach Wien kommt täglich eine vielfache Menge hievon. Aber bei der Verzehrungssteuerlinie wird das nicht angegeben. Gut, die Händler bringen vielleicht z. B 500.000 Stück Eier pro Tag nach Wien Aber eine Unzahl von Wienern kommt nach Oberösterreich und diese Wiener nehmen uns Butter und Eier weg. Bis zum Inn hinauf, bis Braunau und Schärding, bis in das ober Mühltal und nach Grieskirchen, Wolfern, Gleink kommen sit und schleppen Butter und Eier fort. Auf der Bahn können Sie Folgendes erleben, meine Herren! Jemand steigt ein und legt seinen Rucksack sehr vorsichtig ab und ersucht, ja nicht daran nzustoßen. Warum diese Besorgtheit? Weil im Rucksack Eier und Butter darinnen sind. Viele von diesen Wienern haben reie Fahrt, den anderen kommen die Fahrtauslagen reichlich herein und so werden tausende von Eiern und viele hunderte ilo Butter Woche für Woche nach Wien fortgeschleppt. Diese Zahl wird aber ziffermäßig nicht aufgewiesen. Dagegen ist schwer anzukämpfen. Dazu kommt noch, daß diese reisenden Wiener den Bauern beim Abkaufen von Butter und Eiern Ueberzahlungen leisten und ihnen oder der Bäuerin noch beson dere Gefälligkeiten erweisen; sie bringen ihnen Zucker, Kaffee, Tabak, ab und zu ein Stück feine Mehlspeisen, Stoffe usw. mit. Auf diese Art gehen eben Unmengen von Eiern und Butter fort. Wie ganz anders sehen da die Verhältnisse in Steyr aus! Bei uns gibt es ein lebensgefährliches Gedränge bei der Aus¬ gabe der Zettel, auf Grund welcher dann Butter und Eier er¬ ältlich sind. Dem soll und muß abgeholfen werden! Dermalen ist Steyr für den Staat sehr wichtig, sicher wichtiger als Linz und andere Städte. Denn wenn heute ein Betrieb in Steyr in Stockung käme, so würde das schwere Folgen für den Staat haben Dann haben wir auch mit ganz anderen Verhältnissen zu rechnen. Steyr hat eine so große Zahl von Arbeitern und Schwerarbeitern, welche Linz in dem Verhältnisse nicht hat. Da¬ gegen hat Linz viel mehr wohlhabende Leute, welche den ganzen Tag zur Lebensmittelbeschaffung Zeit haben, während unsere Arbeiter, Gewerbetreibenden und Beamten nicht den ganzen Tag Zeit haben, sich die Lebensmittel zu besorgen Ich möchte auch noch Folgendes sagen, was gewiß auch interessant ist. Bei unserer Landwirtschaft wurde bisher viel zu wenig Gewicht auf die Hebung der Produktion gelegt. Während in Deutschland z. B. auf 1 ha Weizenboden 20 g erzeugt werder und wachsen, werden bei uns nur 13 g, in Ungarn nur 12g erzeugt. Aehnlich steht es mit dem Roggen. In Deutschlank verden auf 1 ha Roggenboden 17 g, in Oesterreich nur 13 hervorgebracht. An Kartoffeln erzeugt Deutschland die fünffache Menge: 500 Millionen Meterzentner jährlich Dabei wirkte bei uns die Zollpolitik immer schwerer chädigend. Während bis 1878 für das Getreide Zollfreiheit be¬ stand, ist der Zoll von K 1·20 im Jahre 1882 auf K 3·60 im Jahre 1887 gestiegen und beträgt im Jahre 1906 K 6·30, was eine große Teuerung bedeutet. Dabei ist die Zunahme der Be¬ völkerung eine sehr bedeutende; von einer Zunahme der Erzeu¬ gung an Getreide ist aber keine Rede, die geht in Oesterreich fast gleichmäßig fort, eher zurück. Dadurch sinkt also die Ge¬ treidemenge pro Kopf von Jahr zu Jahr fortwährend Die Herren wird es auch interessieren, bezüglich des Vieh tandes Ziffern zu hören: Der Gesamtrindviehstand in Oesterreich betrug im Jahre 1900 9,507.000 Stück, im Jahre 1910 9,160.000 Stück, unser Rindviehstand ist also, statt sich zu erhöhen, in 10 Jahren um 347.000 Stück zurückgegangen. Diese 347.000 Stück gehen uns etzt ab. Der Viehstand, der vor dem Kriege schon geringer war, vird jetzt während des Krieges durch die in Aussicht genommene übermäßige Anforderung von Schlachtvieh für Militärzwecke in Oberösterreich noch um ein bedeutendes reduziert; und so können sich die Herren denken, daß wir auch neuerliche bedeutende Fleisch preissteigerungen infolge Viehmangels zu gewärtigen haben. Ich glaube, daß wir in die in Aussicht genommene Petition auch einen Passus in der Richtung aufnehmen sollen, daß in Hinkunft einer vermehrten und intensiveren Produktion, insbe¬ sondere an Getreide und Vieh in Oesterreich mehr Aufmerksam¬ keit als bisher zugewendet und die gegenständlichen Subventionen auch demgemäß verwendet werden mögen. Wir wollen auch in Oesterreich zu einer Produktion und zu einem Ertrag kommen, wie ihn das Deutsche Reich schon eit langer Zeit hat. Die Produktion soll durch Verwendung moderner Ackergeräte, von künstlichen Düngemitteln, durch inten¬ ivere Arbeitsleistung und durch eine bessere Bearbeitung und llusnützung des Bodens überhaupt erhöht werden. Die Lebensmittelfrage erscheint demnach, meine Herren, als eine sehr schwierige, insbesondere für Steyr. Die Stadt¬ gemeindevorstehung mit dem Bürgermeister und dem Stadtrat hat sich bemüht, da und dort größere Mengen von Lebensmitteln zu erhalten, aber auf diese unregelmäßige und meist nicht aus reichende Versorgung der Stadt, wobei vielfach das Hereinbringen der schon sichergestellten Lebensmittel aus Verkehrsschwierigkeiten nicht leicht oder gar nicht möglich war, kann man sich in dieser immer schwerer werdenden Zeit nicht verlassen. Wir müssen doch wissen, woher wir die Lebensmittel bestimmt bekommen! Genar o wie es Linz schon vor Monaten zu erreichen verstanden hat. daß die Gemeinden des politischen Bezirkes Linz=Land für Linz zu liefern haben, müssen wir es zu erreichen trachten, daß die politischen Bezirke Steyr=Land und wenn nötig auch Kirchdorf ausschließlich für die Stadt Steyr Butter, Milch und Eier zu liefern haben. Wenn das nicht geschieht, so sehen wir keine besserung der leidigen Butter=, Milch= und Eierfrage, sonder ine immer drohendere Gefahr für die Versorgung unserer so ungünstig gelegenen Stadt. Die Herren werden mir gewiß zu¬ stimmen, daß wir auch diese unsere Forderung in die Petitionen an die Regierung aufnehmen und sie durchzusetzen trachten, um nach dieser Richtung hin unsere schon sehr verärgerte Bevölke¬ ung u beruhigen Von Bedeutung für uns sind Bundesgenossen in der Ernährungsfrage. Einer der wichtigsten darunter ist die Waffen¬ fabriksleitung. Freilich muß dafür gesorgt werden, daß nicht eine Grenzlinie zwischen den Waffenfabriksbediensteten und der übrigen Bevölkerung Steyrs bei der Lebensmittelbeschaffung ge¬ ogen werde. Das wäre für einen großen Teil unserer Bevölke¬ rung von gefährlichen Folgeerscheinungen. Wo sollten die Ge¬ verbetreibenden, die Beamten sich mit Lebensmittel versorgen wenn auch noch die Waffenfabrik als Konkurrent auftreten würde. Es ist daher notwendig, daß die Stadtgemeinde in der Lebensmittelfrage mit der Waffenfabrik Hand in Hand geht. Wir haben diesfalls bereits die bezüglichen Schritte getan und ie nötige Unterstützung gefunden. Anschließend an die Schwierigkeit in der Milch=, Butter¬ und Eierversorgung für uns, wie sie durch das Vorgehen der Wiener herbeigeführt wird, will ich noch auf folgende Schwierig¬ eiten hinweisen. Man hat vor einiger Zeit Transportbescheini¬ jungen für den Transport von Eiern eingeführt. Darüber haben sich jedenfalls die Wiener aufgehalten und die Regierung hat diese Eiertransportbescheinigungen aufgehoben und hat damit Oberösterreich einen wichtigen Schutz entzogen. Nun wird uns aber auch von den Nachbargemeinden die Lieferung von Milch, Eiern und Butter sehr erschwert dadurch, daß in den Nachbargemeinden das Gerücht ausgesprengt wird eine Liefe¬ rung von Eiern und Butter in die Stadt Steyr sei untersagt. die Bauern getrauen sich natürlich dann nicht mit Eiern und Butter in die Stadt herein. Eine weitere Schwierigkeit in der Lebensmittelversorgung Steyrs liegt zum Teil auch in den Höchstpreisen. So schön die Höchstpreise gedacht waren, so waren deren Wirkungen für das konsumierende Publikum nicht immer eine Wohltat. Viele Bauern, ie wegen Ueberschreitung der Höchstpreise empfindlich bestraf worden sind, sind einfach nicht mehr in die Stadt hereinge ommen. Ich will dabei auch einige Worte über die Behandlung er Bauern und Landwirte auf den Wochenmärkten in Steyr sprechen; diese Behandlung war nicht immer darnach angetan, die Lebensmittelversorgung der Stadt besser zu gestalten. Man at die Bäuerinnen und Händlerinnen förmlich überfallen und hnen Eier und Butter weggerissen. Viele Landleute sind dann ausgeblieben, weil sie sich einfach gescheut haben, sich so behan deln zu lassen. Sie sehen, meine Herren, daß es so mit den gegenwärtigen Verhältnissen in der Lebensmittelbeschaffung nicht mehr wie bis¬ er weiter gehen kann! Wir müssen trachten, daß die Lebens mittellieferungen für Steyr etwas großzügiger gemacht werden, ind da wird es die Sache des Gemeinderates sein, sich weiters arum anzunehmen. Denn die wirkliche Vertretung der Bevölke¬ rung ist der Gemeinderat. Dieser wird von der Bevölkerung jewählt, dieser hat für alles die Verantwortung zu tragen; nicht die Gemeindevorstehung, welche bloß die Beschlüsse des Gemeinde¬ rates auszuführen hat! Verantwortlich sind wir, der von der Bevölkerung gewählte Gemeinderat. Jeder von uns, der in eine Versammlung kommt, kann zur Verantwortung gezogen werden. Darum ist es notwendig, daß der Gemeinderat jetzt in diesem kritischen Augenblicke, wo uns die Abschneidung von Lebens mitteln so sehr droht, abermals seine Stimme erhebt! Ich möchte deshalb vorschlagen, daß der Gemeinderat die Abfassung und Absendung einer Eingabe, in der alle diese vor¬ erwähnten Verhältnisse und Bedenken erörtert und begründet werden und in der die Notwendigkeit einer besseren Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln dringendst betont wird, an alle in Betracht kommenden Stellen beschließe Ich stelle daher den Antrag: „Der löbl. Gemeinde¬ rat wolle beschließen: Unter möglichst ausführlicher Klarlegung der tatsächlichen Verhältnisse und der Schwierigkeiten der Approvisionierung der Stadt Steyr und unter dem besonderen Hin¬ weise auf die Schwierigkeit in der Lebens¬ mittelversorgung, welche in Hinkunft ein o verminderter Viehstand für Oberösterreich bedeuten würde sei eine entsprechende Ein¬ gabe zu verfassen und allen jenen Stellen, velche für die Frage einer Verbesserung der Stadt mit Lebensmitteln in Betracht kommen, zu übermitteln. Ntach diesen Ausführungen des Referenten, Herrn G.=R. Frof Erb, ergreift Herr G.=R. Aigner das Wort. der Redner stimmt im allgemeinen den Ausführungen des Vorredners vollkommen bei. Eine Hauptschuld für die mißlichen Lebensmittelverhältnisse Steyrs sieht der Redner in der un¬ gleichen Höchstpreisfestsetzung. Nach seiner Meinung sollte im janzen Reiche ein gleicher Höchstpreis für alle Lebensmittel ein¬ geführt werden. Redner weist darauf hin, daß zu einer Zeit, da 3

in Steyr der Höchstpreis für Butter z. B. 5 K pro Kilogramm betragen hat, der Höchstpreis in Linz 6—7 K und in Wien vielleicht 10 K betrug. Sei es da zu verwundern, daß die Händler alle ihre Butter nach Wien bringen, wo sie den höchsten Gewinn beim Verkauf erzielen können? Er rege an, daß auch bezüglich Einführung von gleichen Höchstpreisen für das ganze Reich in die zu verfassende Petition ein entsprechender Passus ausgenommen werde. Was Linz anbelangt, so gebe er dem Herrn Vorredner mit seinen Ausführungen vollkommen recht. In Linz gibt es viele reiche Leute, die in Samt und Seide gehen, während in Steyr die meisten Leute schwer arbeiten müssen, die im Interesse des Staates bei voller Kraft erhalten werden müssen; schon aus diesem Grunde habe Steyr einen besonderen Anspruch auf be¬ sondere Berücksichtigung. Der Redner kommt hiebei auf die be¬ vorstehende Einführung der settlosen Tage zu sprechen und weist auf die schwierige Lage der Wirie Steyrs hin, die infolge der unzulänglichen Versorgung mit Lebensmitteln allmählich in die Zwangslage versetzt werden, die Verabreichung von Speisen über¬ haupt einzustellen. Besonders zu leiden hätten die Wirte Steyr¬ dorfs mit der Viehbeschaffung. Schließlich unterstützt Herr G.=R. Aigner den Antrag des Referenten aufs wärmste. Darauf erhält der Reserent, Herr G.=R. Prof. Erb, das Schlußwort. Er führt aus: Die Eierfrage, die jetzt schon so bedenklich sei, werde in ukunft noch schwieriger werden. Wenn man in den Zeitungen die Speisezettel der Wiener Gasthäuser für die Zeit nach dem 25. Juli ansieht, so findet man unter 5 oder 6 angegebenen Speisen mindestens 4 mit Eiern. Was soll man sich da denken? Entweder schont Wien die Eier nicht oder es hat wirklich uner¬ schöpfliche Eiervorräte. Denn wenn es keine Eier hat, so kann man doch unmöglich so viele Speisen mit Eiern in Vorschlag bringen. Was würde in Steyr die Ankündigung von aus Eiern hergestellten Speisen heißen, wenn wir nicht wissen, wo wir die Eier hernehmen sollen? Bezüglich der Höchstpreisfrage stimmt der Redner den Aus¬ ührungen des Herrn G.=R. Aigner bei und weist an einem jetzt sehr wichtigen Fleischnahrungsmittel, an Zunge, die Schädlich¬ keit verschieden hoher Höchstpreise für diesen Artikel an ver¬ schiedenen Orten nach. Ferner tadelt der Redner die ungleiche Behandlung der Junggesellen und der Familien beim Lebens¬ mittelkonsum. Während die Familie mit ihren geringen zuge¬ wiesenen Lebensmittelmengen vielfach darbt, bekommt der Jung¬ geselle, der genügend Geld hat, alles. Man bekommt Mehlspeisen, Kaffee, Zucker und Fleisch, so viel man will, ohne Karten im Gasthause! Auch diese ungleiche Behandlung wirke namentlich in den Großstädten vielfach verärgernd. Der Redner betont nochmals die Wichtigkeit der Stellung¬ nahme des Steyrer Gemeinderates zur Approvisionierungsfrage und bittet, seinen am Schlusse seiner früheren Ausführungen ge¬ stellten Antrag anzunehmen. Bei der darauf vom Vorsitzenden vorgenommenen Abstim¬ mung wird der Antrag des Herrn G.=R. Prof. Erb einstimmig angenommen. Darauf teilt der Herr Vorsitzende noch Folgendes mit: „Bekanntlich sind am letzten Donnerstag fast sämtliche Bauern aus Niederösterreich ausgeblieben, und zwar mit der Begründung, daß ihnen die Lieferung von Butter und Eiern von der Bezirkshauptmannschaft Amstetten verboten worden sei. Es ist dieses Vorkommnis auf eine irrtümliche Auslegung einer fürzlich von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Amstetten erlassenen Verordnung zurückzuführen. Um nämlich das übermäßige Ab¬ strömen von Butter und Eiern aus dem politischen Bezirke Amstetten nach Wien zu verhüten, setzt der gegenständliche Erlaß der Bezirkshauptmannschaft Amstetten fest, daß einer Person nicht mehr als 2 kg Butter und Eter verkauft werden dürfen. Ich habe mich sofort telephonisch im Gegenstande bei der k. k. Be¬ zirkshauptmannschaft Amstetten angefragt und die Antwort er¬ alten, daß die bezügliche Anordnung der Bezirkshauptmannschaft Amstetten keineswegs darauf gerichtet ist, irgendeine Lebensmittel¬ perre gegen die Stadt Steyr zu verfügen; es bedeutet diese An¬ ordnung viel mehr nur einen Schutz für Steyr. Es wurde mir seitens der Bezirkshauplmannschaft Amstetten zugesichert, die Land¬ bevölkerung des Bezirkes entsprechend. aufzuklären. Herr G.=R. Kattner richtet an den Vorsitzenden die Anfrage, ob es nicht möglich wäre, mehrere Ausgabestellen für die Butterkarten zu errichten, damit dem unangenehmen Ge¬ dränge bei der Ausgabe dieser Karten in Hinkunft vorgebeugt werde. Der Heir Vorsitzende erwidert die Errichtung mehrerer Butterkartenausgabestellen sei deshalb gefährlich, weil eine Doppel¬ versoigung sehr leicht möglich sei. Im übrigen werde er aber trachten, dem Wunsche des Herrn G.=R. Kaitner nach Tunlich¬ keit entgegenzukommen. Da sich hierauf trotz Umfrage niemand mehr zum Worte meldet, schließt der Vorsitzende die Sitzung um 5¼ Uhr nach¬ mittags.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2