gele Me. 2 Sie sehen, meine Herren, daß der Verstorbene auch in seinem letzten Willen der Stadtgemeinde gedacht hat. Ich glaube, daß wir das Vermächtnis mit Dank annehmen und für eine würdige Erhaltung der Familiengruft sorgen werden. Hat einer der Herren gegen die Uebernahme des Vermächt¬ etwas einzuwenden? nisses Es meldet sich niemand. „Da dies nicht der Fall ist, erscheint die Zuwendung an¬ genommen. Ferner erlaube ich mir mitzuteilen, daß auch unsere Sicherheitswache bereits Verluste durch den Krieg erlitten hat Die Sicherheitswachleute Josef Finn er und Anton Gröbel ollen Nachrichten zufolge auf dem nördlichen Kriegsschauplatze en Heldentod gefunden haben. Sie waren brave Leute und sind für das Vaterland gefallen. Verwundet wurden die Sicher heitswachleute Gärtner und Grasserbauer Mitteilungen zufolge scheint es unseren fortwährenden Be¬ mühungen gelungen zu sein, günstigere Schnellzugsanschlüsse nach Wien und Linz mit 1. Dezember zu erhalten. Ferner gestatte ich mir bekanntzugeben, daß ich mit der Herren Gemeinderäten Wöhrer und Wokral in Approvisio¬ nierungs=Angelegenheiten bei verschiedenen Behörden in Linz vor¬ gesprochen habe. Das Nähere werden Sie aus dem Referate, welches Herr G.=R. Bachmayr als Referent des Approvisionierungs¬ Ausschusses in der heutigen Gemeinderatssitzung erstatten wird, erfahren. Ich bitte, diese Mitteilungen zur Kenntuis zu nehmen. (Zur Kenntnis.) Schließlich gestatte ich mir, folgenden Antrag einzu¬ bringen Auch in der dermaligen Kriegszeit dürfen die Vorbereitungs¬ arbeiten nicht erlahmen, um wichtige städtische Angelegenheiten nach Eintritt des Friedens ehestens durchführen zu können. Als ein solches wichtiges Werk ist der Schlachthausbau zu bezeichnen. Um die nötigen Vorarbeiten für diesen Bau durchzu führen, stelle ich den Antrag: Der Gemeinderat wähle aus seiner Mitte einen acht gliederigen Schlachthausausschuß, der mit der Durchführung der nötigen Vorarbeiten betraut wird und dem das Recht zusteht, ich durch Heranziehung von geeigneten, auch außerhalb des Ge¬ meinderates stehenden Personen fallweise zu ergänzen. Ich weise diesen Antrag der I. Sektion zur weiteren Be¬ handlung zu.“ — Z. 41.617. Darauf wird zur Erledigung der Tagesordnung über¬ gegangen. I.Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R Dr. Karl Harant jun. 1. Personalien. 2. Ansuchen um Aufnahme in den Gemeindever¬ band 3. Ansuchen um Bürgerrechtserteilung. Sämtliche Punkte der l. Sektion werden in der ver traulichen Sitzung behandelt II. Sektion. Referent: Herr G.=R. Heinrich Bach¬ mayr. 4. Stadtkassejournals=Abschluß pro Oktober 1914. Der Herr Referent bringt folgenden Bericht der Stadt buchhaltung zur Verlesung Z. 302/Bh Stadtbuchhaltung Steyr, am 20. November 1914. Auswei über die Einnahmen und Ausgaben der Stadtkasse Steyr im Monate Oktober 1914 913 1914 Differenz 7 7 — K K K Einnahmen im Mo 80 6 nate Oktober 27.077 69.753 142.675 96 Hiezu Kasserest vom 43 Vormonate 20.693 55.707 76.400 80 37 Gesamt = Einnahmen 2.785 +163.36 23 246.154 50 m Oktober 33 Ausgaben im Mo¬ 55.534 60.273 50 4.739 03 17 nate Oktober Kasserest für den Mo¬ 27.251 6 20+158.629 185.88 80 nat November Seit Jahresbeginn bis Ende Oktober betrugen 39.997 184+ 83.881 38 023.879s22 die Gesamteinnahmen 837.998/16912.746 64 — 74.74848 die Gesamtausgaben Der Stadtbuchhalter: Jandaurek p. m. Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 40.104. 5. achtragsgenehmigung der Kriegsanleihe¬ zeichnung Der Herr Referent bringt einen an den Herrn Bürger¬ neister eingelangten Erlaß des k. k. o.=ö. Statthalterei=Präsi¬ iums zur Kenntnis, worin ausgeführt wird: Zur Aufbringung der Mittel, welche der Krieg in An¬ pruch nimmt, erscheint es notwendig, an die Emission von Kriegsanleihen zu schreiten. An der Zeichnung dieser Anleihe ollen sich alle Bevölkerungskreise, insbesondere aber die öffent lichen Körperschaften, wie Gemeinden und Vereine aller Art, tunlichst beteiligen. Es wird deshalb der Herr Bürgermeister in diesem Erlasse angewiesen, einen nachdrücklichen Appell zur veitestgehenden Förderung dieser Anleihe=Aktion durch möglichs große Zeichnungen an alle in Betracht kommenden Faktoren zu richten und die gesamte Bevölkerung über diese Anleihe=Aktion aufzuklären. Auf Grund dieses Statthalterei=Erlasses erließ der Herr Bürgermeister einen „Aufruf zur Zeichnung für die Kriegs¬ anleihe“, welcher durch Anschlag an allen öffentlichen Plätzen und in den Lokalen allgemein kundgemacht wurde. Zwecks eigener Beteiligung der Stadtgemeinde an der Kriegsanleihezeichnung wurde die Stadtbuchhaltung zur Erstattung eines bezüglichen Amtsberichtes beauftragt Die Stadtbuchhaltung stellte den Antrag, um den Betrag von K 100.000·— 5½%ige österr. Kriegsanleihe zum Kurse von 97·50 zu zeichnen und diesen Betrag nachstehenden Fonden zu entnehmen: 1. Stiftung der Frau Maria Dellinger per K 10.000•— 2. Legat der Rosa Taglieber per „ 10.000•— Sparkassabuch Nr. 43.323) 3. Lokal=Realschulfond per 6.000 — * — Sparkassabuch Nr. 87.745) 4. Kaufmännischer Krankenverein per 6.000•— * „ Sparkassabuch Nr. 81.477 5. Gremial=Krankenkasse=Stiftung per 4.000•— * *„ (Sparkassa=Einlage Nr. 81.476 6. Die im Voranschlage pro 1914 vorgesehene Umlagenausfallreserve mit dem Betrage von 22.600•— der Artilleriekaserne=Zinsen und Unkosten¬ ond (Sparkassabuch Nr. 91.460) mit 23.000•— Aus der Artilleriekasernbau=Reserve per 15.900— 100.000 K den Betrag von * * Zusammen K 97.500— Dieser Antrag der Stadtbuchhaltung wurde einer Sitzung der I. und II. Sektion des Gemeinderates zur Beratung vorge¬ legt und einstimmig angenommen die Zeichnung ist laut Beschlusses der beiden Sektionen durch die „Filiale Steyr der Bank für Oberösterreich und Salz¬ durchzuführen. burg Der Herr Referent stellt nun im Namen der II. Sektion folgenden Antrag Der Beschluß der l. und II. Sektion, aus vorhandenen Barmitteln verschiedener Fonde 97.500 K zu entnehmen und diese zur Zeichnung von 100.000 K Kriegsanleihe zu verwenden, vird nachträglich genehmigt. err G.=R. Wokral äußert sich dahin, daß er gegen die Zeichnung der Kriegsanleihe nichts einzuwenden habe; er wolle aber die Gelegenheit benützen, um einige Worte daran zu knüpfen. Die Regierung habe an die Allgemeinheit einen Appell zur Beteiligung an der Kriegsanleihezeichnung gerichtet und die Bevölkerung sei bereitwilligst nachgekommen; es sind bereits 441 Millionen gezeichnet worden. Wenn nun schon die Re¬ gierung an das Volk appeliert und die breiten Volkskreise den Anforderungen des Staates in Bezug auf den Krieg freudig und bereitwilligst entgegenkommen, so wäre nur zu wünschen, daß auch die Regierung des Volkes nicht vergessen möchte. Wenn die Bevölkerung ihre Pflicht erfüllt, so soll auch die Regierung ihr Möglichstes gegenüber der Bevölkerung tun, insbesondere bezüg¬ lich der Approvisionierung. Vielleicht wäre es möglich, der Re¬ ierung neuerdings nahe zu legen, gegen die ungerechtfertigte und immer weiter um sich greifende Lebensmittelteuerung Vor¬ sorge zu treffen. Er ersuche den Herrn Bürgermeister, gelegent lich neuerdings diesbezüglich beim Statthalter vorstellig zu werden. Herr G.=R. Prof. Erb erklärt, daß er sich den Worten des Herrn Vorredners insoferne anschließe, als man bedauern nüsse, daß die seinerzeit gefaßten Beschlüsse und Bemühungen um Festsetzung von Höchstpreisen und Aufnahme der Mehl= und Getreidevorräte bis jetzt nichts gefruchtet haben eine Reihe von Städten mit Wien an der Spitze und parlamentarische Vereinigungen haben schon längst die Fel¬ setzung von Höchstpreisen verlangt, leider bisher ohne Erfold Vielleicht wäre es am Platze, neuerdings bei der Regierund dahin vorstellig zu werden, daß es höchste Zeit sei, an die Au nahme der Nahrungsmittelvorräte zu schreiten. Außerdem macht Herr G.=R. Prof. Erb darauf aufmerl sam, daß sich die Bewohnerzahl Oberösterreichs durch verschieben“ Maßnahmen von militärischen Behörden bedenklich vermehrt 9““ rausende von Kriegsgefangenen sind in der Nähe von Linz un¬ Steyr untergebracht, eine große Zahl von Flüchtlingen —“ Galizien befindet sich in Oberösterreich. Diese Belastung 8.77 österreichs verursacht vor allem einen empfindlichen Mehrdes““
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