Ratsprotokoll vom 16. Oktober 1914

Die Dringlichkeit wird vom Gemeinderate als be¬ gründet anerkannt. Zur Sache selbst stellt der Herr Referent im Namen der Sektion folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderat beschließe, dem Ansuchen des Testamentsexekutors nach Frau Marie Dellinger um Stundung der Auszahlung des Legates im Betrage von 10.000 K auf ein halbes Jahr gegen 5%ige Verzinsung vom Fälligkeitstage an zuzustimmen, wenn bei der hiesigen Depositenbank=Filiale pupillarsichere Wertpapiere im Betrage von mindestens 13.000 K erlegt und zugunsten der Stadtgemeinde Steyr versperrt werden. Z. 34.066 Beschluß nach Sektionsantrag. — Stadtkafsejournals=Abschlüsse pro Juli . und 10. und August 1914 Der Herr Referent bringt folgende Berichte der Stadt buchhaltung Steyr zur Verlesung Ausweis über die Einnahmen und Ausgaben der Stadtkasse Steyr im Monate Juli 1914. 1914 1913 Differenz K K 7 K 1 Einnahmen im Mo¬ 10.727 nate Juli 35 22.806 57 33.533 Hiezu Kasserest vom 3 79.99 Vormonate 17.039 32.952 32 99 Gesamt = Einnahmen 97 im Juli 6 53 10.145 90.719 180.573 Ausgaben im Mo¬ nate Juli 166.233 18 87 -37.439 128.793 05 * Kasserest für den Mo¬ 0 nat August 27.293 38 48 24.486 51.780 Seit Jahresbeginn bis Ende Juli be¬ trugen: 6 76 die Gesamteinnahmen 64.908 70 637.750 72.842 92.201 96 28 die Gesamtausgaben 21.062 32 613.264 und Ausweis über die Einnahmen und Ausgaben der Stadtkasse in Steyr m Monate August 1914. 1914 1913 Differenz 7 K R K K Einnahmen im Mo nate August 139.591 56 66 149.887 289.478 10 * Hiezu Kasserest vom 38 48 24.486 Vormonate 90 27.293 51.780 Gesamt = Einnahmen im August 166.885 04 174.374 341.259 04 Ausgaben im Monate 5 August 159.286 106.73 73 266.022 88 Kasserest für den Mo¬ 3 75.236 12 nat September 7.598 57.638 19 Seit Jahresbeginn bis Ende August betrugen: — 36 74.683 04 die Gesamteinnahmen 862.321 787.638 32 787.085 05 die Gesamtausgaben 57.084 92 720.000 13 Die Berichte der Stadtbuchhaltung werdenzur Kenntnis genommen. — Z. 32.705, 33.736 11. Ansuchen von Parteien des Arbeiterwohnhauses um Stundung des Wohnungsziuses Der Herr Referent führt aus Wie erinnerlich, haben im August d. J. die im Arbeiter¬ wohnhause wohnhaften Frauen der anläßlich der Mobilisierung zum Waffendienste einberufenen Männer um Nachlaß des Wohnungszinses angesucht. Dieses Ansuchen ist — mit Ausnahme einer Partei — abschlägig beschieden worden, da die Gesuch¬ stellerinnen — der Fall Baumann ausgenommen— ohnehin ar taatlichem Mietzinsbeitrage mehr erhalten, als der Wohnungs¬ zins faktisch ausmacht. Nun haben diese Frauen, u. zw. Beatrix Lukas, Veronikc Pfaff und Anna Rasmussen, an die Stadtgemeindevorstehung eine Eingabe gerichtet, in welcher sie, nachdem ihnen der Nach¬ aß des Zinses abgeschlagen worden sei, um Stundung des Zinses für die Monate August und September d. J. bis zur Rückkehr ihrer zur Kriegsdienstleistung eingerückten Ehemännen ansuchen. 3 Die Sektion stellt den Antrag: Der löbliche Gemeinderat beschließe, den Frauen Beatrix Lukas, Veronika Pfaff und Anna Rasmussen den für die Mo¬ tate August und September rückständigen Wohnungszins bis zur Rückkehr der zur Kriegsdienstleistung eingerückten Ehemänner zu stunden. Beschluß nach Sektionsantrag. — Z. 32.875. 12. Subventionsansuchen ) Der Herr Referent bringt eine Zuschrift zur Ver¬ esung, in welcher das „Wiener Hilfskomitee zur Unterstützung der zurückgebliebenen Familien reichsdeutscher Krieger für Nieder¬ österreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Kärnten um einen Unterstützungsbeitrag ansucht. Sektionsantrag „Der löbliche Gemeinderat beschließe, dem „Wiener Hilfs¬ komitee zur Unterstützung zurückgebliebener Familien reichs¬ deutscher Krieger“ einen Betrag von 50 K zu bewilligen und bei dem städtischen Kasseamte eine öffentliche Annahmestelle für Einzahlungen zu diesem Zwecke zu errichten Beschluß nach Sektionsantrag. — Z. 30.638. b) Der „Taubstummen= Unterstützungs=Verein in Linz“ ibermittelt einen Jahresbericht für das Jahr 1913 und ersucht um Einsendung des Jahresbeitrages für 1914 Sektionsantrag: der löbliche Gemeinderat beschließe, dem „Taubstummen¬ Unterstützungs=Verein in Linz“ 20 K zu bewilligen. Beschluß nach Sektionsantrag. — Z. 28.827. II. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R Huber jun. Jose 13. Ansuchen des Hausmeisters im Arbeiterwohn¬ haufeum Zuweisung von Brennholz. Der Herr Referent bringt das Ansuchen zur Verlesung, teilt mit, daß laut Berichtes des städtischen Bauamtes auch die Hausmeister im Promenade=Gemeindezinshause und in der In dustriehalle ein Holzdeputat beziehen, und stellt namens der Sektion folgenden Antrag: „Es werde vom löblichen Gemeinderate dem Hausmeister im Arbeiterwohnhause ein jährlicher Holzbezug von 2 i' be¬ villig Beschluß nach Antrag. — Z. 29.208 Vereinbarung und Kostenvorauschlag für die 14. erstellung eines Kanales in der Schlüsselhofgasse. Der Herr Referent erklärt, daß infolge mehrerer Villen¬ Neubauten die Herstellung eines Kanales in der Schlüsselhofgasse notwendig sei und daß sich die Anrainer und Benützer dieses zu rbauenden Kanales zur Zahlung von entsprechenden Beiträgen bereiterklärt haben. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat beschließe die Neuherstellun eines Kanales in der Schlüsselhofgasse im berechneten Betrage von 2050 K; davon sind nach Vereinbarung 1280 K von den Benützern zu tragen. Mit der Vergebung und Durchführung wird die III. Sektion betraut.“ Beschluß nach Sektionsantrag. — Z. 20.777. 15. Vereinbarung und Kostenvoranschlag für eine Kanalherstellung auf dem Franz Josef=Platz. Der Herr Referent führt aus: Seitens mehrerer Besitzer von Häusern auf dem Franz Josef=Platz ist eine Eingabe eingelangt, in welcher auf die sani¬ ären Uebelstände infolge der bei den dortigen Häusern befind¬ ichen Senkgruben hingewiesen und um die Herstellung eines öffentlichen Kanales auf der Promenade und um die Bewilli¬ gung zur Einzapfung der dortigen Häuser in diesen zu errich¬ tenden Kanal angesucht wird Nach den nötigen Vorerhebungen des Stadtbauamtes wurde über dieses Ansuchen eine kommissionelle Lokalverhandlung an Ort und Stelle abgehalten, wobei Folgendes protokollarisch fest¬ elegt wurde Zur Abstellung dieses in der vorliegenden Eingabe ge¬ childerten Uebelstandes wird vonseite des städtischen Bauamtes die Herstellung eines Rohrkanales, 30/45 cin Querprofil, entlang en Häusern Nr. 7, 5, 3 und 1 Franz Josef=Platz projektiert, dessen Einleitung in den beim Lambergschen Schlosse abzweigen den, in die Schloßbergstiege einmündenden Kanal erfolgt. Vorbehaltlich der Genehmigung des Gemeinderates wurde wischen den Interessenten, das sind Herr Johann Pfaffen¬ wimmer, Besitzer des Hauses Franz Josef=Platz Nr. 7, und Herr Altbürgermeister Franz Lang, Franz Josef=Platz Nr. 5, und der Stadtgemeinde Steyr, nachstehender Vergleich vereinbart:

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