Mit den noch nötigen Verhandlungen wird der Bürger¬ meister betraut, der gegebenenfalls im Einverständnis mit den Obmännern der II. und III. Sektion vorzugehen hat der zu diesen Herstellungen nötige Betrag von rund 22.000 K ist dem Reservefond zu entnehmen und diesem in vier gleichen Jahresraten von je 5500 K rückzuerstatten Die Ausschreibung und Durchführung der Herstellungen wird der III. Sektion übertragen. Herr G.=R. Kirchberger wünscht, daß bei Punkt4 des Sektionsantrages das Wort: „kostenlose“ Einzapfun eingeschaltet werden möge, damit nicht dann die Wassenfabrik eine Kanalbenützungsgebühr von der Stadtgemeinde verlangen könne. Der Herr Bürgermeister schlägt darauf folgende Fassung des Punktes 4 des Sektionsantrages vor: 4. Die Wassenfabrik erklärt, die Einzapfung des Schlacht¬ hauskanales in den Fäkalienkanal der Waffenfabrik „und die lostenlose Benützung desselben“ gegebenenfalls zu gestatten. Der Sektionantrag, ergänzt durch die vom Herrn Bürger¬ neister vorgeschlagene Fassung des Punktes 4, wird hierauf ein¬ timmig zum Beschlusse erhoben. — Z. 23.136 V. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Josef Langoth. 20. Kostenvoranschlag für die Einrichtung der Schullüche in der Industriehalle Der Herr Referent führt aus: Die Vorarbeiten für die Errichtung der Schulküche sind vollendet und es liegt nun der Kostenvoranschlag des Stadtbau Steyr für sämtliche Einrichtungsgegenstände der Schul¬ amtes küche vor Die Kosten betragen nach diesem Voranschlage 2800 K Es wird aber davon noch Verschiedenes wegfallen; so werden z. B. nicht — wie präliminiert — vier, sondern nur drei Oefen zur Aufstellung gelangen Die Sektion hat sich nach eingehenden Erkundigungen dazu entschlossen, tragbare Herde für die Schulküche zu verwenden, da es dadurch leicht ermöglicht ist, die Oefen zu. verändern. Ferner ist im Kostenvoranschlage auch das Abtragen eines vorhandenen großen Restaurationsherdes vorgesehen. Dieser Herd önnte auch stehen bleiben. Weiter, was die Umgestaltung de¬ Bodens betrifft, sind vielleicht auch andere Vorschläge zu machen, ils wie sie vom Stadtbauamte gemacht worden sind. Kurz, es verden nicht die ganzen 2800 K aufgebraucht werden. Von den Kosten werden 1000 A durch die Staatssubvention gedeckt Trotzdem ist die Sektion der Anschauung, daß die Ge samtkosten angesprochen werden sollen. Demnach lautet der Sektionsantrag: Betreffend die Errichtung einer Schulküche in der In dustrichalle wolle der löbliche Gemeinderat folgenden Anträgen seine Zustimmung geben Den Einrichtungskosten per 2800 K, wovon 1000 K 1. durch Staatssubvention gedeckt sind, wird zugestimmt. Der Fehl¬ etrag per 1800 K wird aus Post XVIa des Präliminares gedeckt. Mit der Durchführung der Einrichtung wird die 2. III. Sektion beauftragt. 3. Der k. k. Stadtschulrat wird ersucht, ehebaldigst bekannt¬ zugeben, ob und welche Lehrkraft bereit ist, den Unterricht in der Schulküche zu übernehmen.“ Darauf ergreift Herr G.=R. Tribrunner das Wort: Er sei mit der Errichtung einer Schulküche vollkommen einver¬ tanden, da er sich ja selbst von der Zweckmäßigkeit einer solchen an Ort und Stelle in Wels überzeugt habe. Mit der Lösung der Lokalfrage für die Steyrer Schulküche könne er sich aber durchaus nicht befreunden. Die Industriehalle sei von der Schule zu weit entfernt; man bedenke, daß die Kinder bei Regen und Schnee zur Schulküche gehen müssen und daß durch den Weg Zeit verloren gehen wird. Am besten wäre es wohl, wenn man ielleicht doch im Bürgerschulgebände selbst ein Lokal für die Schulküche ausfindig machen könnte. Er stelle daher zum Sektionsantrag folgenden Zusatz antrag Die III. Sektion werde beauftragt, Erhebungen dahin ehend zu pflegen, ob es nicht möglich ist, mit denselben Mitteln ie Schulküche in einem anderen Lokale, insbesondere im Bürger chulgebände selbst, unterzubringen.“ Der Herr Referent erwidert darauf, daß die Lokalfrage gewiß keine ideale Lösung der Schulküchenfrage sei. Es müssen aber die Räume in der Industriehalle unbedingt in Anspruch jenommen werden, da andere geeignete Räume nicht vorhanden ind, am allerwenigsten im Bürgerschulgebände Herr G.=R. Kirchberger stellt zu Punkt 3 des Sektions¬ antrages die Anfrage, was geschehen wird, falls der k. k. Stadt¬ 5 chulrat keine Lehrkraft für den Unterricht in der Schulküche ndet Darauf erwidert der Herr Referent daß in diesem Falle die Errichtung der Schulküche auf ein Jahr verschoben werden müßte Der Herr Referent ersucht nochmals, dem Sektionsantrage zuzustimmen. Beschluß nach Sektionsantrag und Zusatzantrag Tri¬ brunner. — Z. 18.105 21. Vergebung der Interessen aus der Emil Gschaider=Stiftung. Der Herr Referent bringt die von den Direktionen der k. k. Staatsoberrealschule und der k. k. Fachschule und Versuchs¬ anstalt für Eisen= und Stahlbearbeitung übermittelten Vorschläge von unterstützungswürdigen Schülern zur Verlesung Sektionsantrag „Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen: Je 20 K aus der Emil Gschaider=Stiftung erhalten olgende Schüler der hiesigen k. k. Oberrealschule Pernegger Franz, Feine Hugo, Kellerer Georg, Deschka Friedrich, Lulek Franz, Schittengruber Karl, Walcher August, Lexmaul Karl, Schwarz Oskar, Maresch David, Haberl Adolf, Egger Karl, Eglseer Alois, Großauer Kamillo, Scholler Anton Linhart Heinrich, Andel Johann, Czermak Josef, Dworschak Franz, Weikersdorfer Leopold. 2. Je 20 K aus der Emil Gschaider=Stiftung sind fol enden Schülern der k. k. Fachschule zu verleihen: Bernhard Werner, Franz Eduard, Haider Josef, Kotaul Ludwig, Moser Anton, Mottl Franz, Wimmer Josef, Hohen der Karl, Standl Ludwig, Grafinger Christian, Stöger Johann, Hirschlehner Franz. Beschluß nach Sektionsantrag. Z. 20.764, 21.273. Nach der Erledigung der Tagesordnung ladet Herr G.=R Aigner den Gemeinderat zu der am 5. Juli 1914, 1 Uhr nachmittags, im Brauhaussaale stattfindenden Besprechung be treffend die Gründung von gewerblichen Maschinengenossen chaften ein (Wird zur Kenntnis genommen. Herr G.=R. Wokral erinnert daran, daß er in der letzten Sitzung den Herrn Bürgermeister darum ersucht habe, ob er nicht dem Gemeinderate dazu Gelegenheit geben möchte, bezüg lich der Teuerung einen Beschluß zu fassen. Es stehe aber nichts davon auf der heutigen Tagesord¬ tung und auch der Approvisionierungsausschuß sei immer noch nicht einberufen worden. Der Herr Bürgermeister erwidert, daß die letzte Zeit erart mit Sitzungen ausgefüllt gewesen ist, daß es unmöglich den Approvisionierungsausschuß einzuberufen. war, Er werde es aber in der nächsten Woche tun. Weiter interpelliert Herr G.=R. Wokral den Herrn Bürgermeister bezüglich der in der Stadt vorgekommenen Typhus¬ fälle, welche vielfach darauf zurückzuführen seien, daß einig Brunnen schlechtes Wasser liefern. Er bitte den Herrn Bürger meister, zu veranlassen, daß solche Hausbrunnen von amtswegen untersucht werden und daß die Qualität des Wassers geprüf verde Schließlich erlaube er sich anzufragen, ob nicht ehestens er Gemeinderat in die Lage versetzt werden könnte, sich mit der Frage einer allgemeinen Wasserleitung und einer durch greifenden Kanalisation zu befassen; denn nur auf den Mangel von Wasserleitung und Kanalisation seien die Erkrankungen neist zurückzuführen. Der Herr Bürgermeister entgegnet, daß solche Brunnen, welche seuchenverdächtig erscheinen, stets sogleich von amtswegen intersucht werden. Die Prüfung des Trinkwassers sei sehr schwierig, da das Wasser in eigenen Versandkästchen zur Unter uchung nach Wien gesendet werden muß. Bezüglich der Wasserleitungsfrage erlaube er sich zu be merken, daß er im Vereine mit dem Herrn k. k. Landessanitäts eferenten Dr. Löcker eine Stelle ausfindig gemacht habe, welche für die Anlage eines Stollens für eine Wasserversorgung sehr günstig rscheint. Das Wasser von dort wird der Untersuchung zugeführt verden; mehr könne man in dieser Angelegenheit vorläusig noch nicht sagen. Herr G. R. Tribrunner fragt an, wieso es komme, daß so wenige Promenadekonzerte startfinden; es sei doch ein ansehnlicher Betrag für diesen Zweck gewidmet worden. Darauf erwidert der Herr Vorsitzende, daß am nächsten Sonntag vormittags und am 2. Juli abends je eine Blatzmusik stattfinden wird. Hierauf Schluß der öffentlichen Sitzung um 3 Uhr 30 Min. nachmittags.
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