4 12. Antrag des Herrn G.=R. Wokral wegen Er¬ richtung von Wohnbaracken der Herr Referent führt aus: In der Gemeinderatssitzung vom 24. Oktober 1913 habe G.=R. Wokral den Antrag gestellt, zur momentanen Herr Linderung der Wohnungsnot heizbare Wohnbaracken zu erbauen Es sei damals der Beschluß gefaßt worden, den Antrag des Herrn G.=R. Wokral der 111. Sektion zur weiteren Behandlung zuzu veisen. Es seien nun tatsächlich Kostenvoranschläge eingeholt vorden, nach welchen sich der Bau einer Baracke für ungefähr 0 Wohnungen auf zirka 50.000 K stellen dürfte. Redner betont, daß diese Summe für ein derartiges doch nur provisorisches Gebäude entschieden zu hoch sei; er sei der Ansicht, man solle zunächst abwarten, wie sich das im Bau be¬ griffene und nach den Berichten anfangs Juni beziehbare Arbeiter wohnhaus bewähren wird; dann solle sogleich an den Bau eines weiteren massiven Arbeiterwohnhauses geschritten werden. Darauf bringt der Herr Referent den Sektionsantrag zum Vortrag, der dahin geht: Der löbliche Gemeinderat beschließe, auf das vorliegende Ansuchen mit Rücksicht auf die hohen Kosten und die geringe Dauerhaftigkeit derartiger Baulichkeiten, weiter wegen der Feuer efährlichkeit, womit auch gegen die städtische Bauordnung, welche das Wohnen in hölzernen Häusern ausschließt, verstoßen würde nicht einzugehen. Herr G.=R. Wokral gibt zu, daß die genannte Summe für ein Provisorium zu hoch sei; mit der Abweisung seines An rages könne man aber nicht der Frage der Wohnungsnot so schlechthin aus dem Wege gehen Infolge der kalten Witterung seien ja viele Arbeiter weg¬ ezogen und die Wohnungsnot sei deshalb augenblicklich nicht so ühlbar. Mit dem wärmeren Wetter würden aber wieder neue rbeiter hieher kommen und die Wohnungsnot sei wieder dieselbe Der Herr Vizebürgermeister erklärt, daß der Woh¬ nungsnot selbstverständlich abgeholfen werden müsse. Niemand mpfinde es unliebsamer als der Herr Bürgermeister und er, venn sie täglich Leute, welche klagend ins Bürgermeisteram kommen, sie stünden vor der Delogierung, man möge ihnen Wohnung und Unterstand verschaffen, mit dem Rate, nach Linz zu Verwandten, kurz von Steyr wegzuziehen, entlassen müssen. Der Bau einer Wohnbaracke stelle sich aber entschieden zu hoch. Herr G.=R. Wokral möge sich an die Waffenfabrik wenden, die och in erster Linie moralisch verpflichtet wäre, der bestehenden Bohnungsnot abzuhelfen Herr G.=R. Wokral erwidert, daß er im letzten Punkte dem Herrn Vorredner nicht beipflichten und dieses Verlangen, an die Waffenfabrik heranzutreten, nicht erfüllen könne. Denn wenn die Waffenfabrik selbst ihren Arbeitern Wohnung gebe, so habe sie damit eine Handhabe, gegebenenfalls einen unbotmäßigen Arbeiter nicht nur um die Arbeit, sondern zugleich auch um sein Obdach zu bringen. Darauf bringt der Herr Bürgermeister den Sektions¬ antrag zur Abstimmung, der angenommen wird. — Z. 30.543/13 13. Ansuchen um Einleitung der Wasserleitung in das Haus Grünmarkt Nr. 27 Der Herr Referent bringt das bezügliche Ansuchen des m Hause Nr. 27 befindlichen k. k. Gendarmerie=Bezirksposten¬ Kommandos zur Verlesung. Nach Aeußerung des städtischen Bau¬ amtes sei gegen die Einleitung der Wasserleitung nichts einzu¬ wenden; die Sektion stelle folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderat bewillige die Einleitung der städtischen Wasserleitung in das Haus Nr. 27 am Grünmarkt Gendarmerie=Kaserne) unter folgenden Bedingungen: 1. Der Mieter verpflichtet sich, den jeweilig durch den Ge¬ meinderat festgesetzten Wasserzins für das verbrauchte Wasser im Sinne des § 11 des Regulatives für die städtische Wasserleitung zu bezahlen 2. der Mieter verpflichtet sich ferner, für den von der Stadtgemeinde beizustellenden Wassermesser die jährliche Leih¬ und Erhaltungsgebühr laut § 12 des Regulatives an die Stadt¬ gemeinde zu entrichten 3. der Mieter leistet zu den Leitungs= und Einrichtungs¬ osten im Hause Grünmarkt Nr. 27 einen einmaligen Beitrag von ½ der Gesamtkosten, wobei die ganze Wasserleitung sofort Eigentum der Stadtgemeinde wird und in deren Besitz verbleibt. Der Sektionsantrag wird angenommen. — Z. 35.244/13. v Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Langoth. Josef 14. Ansuchen um Gewährung eines Stipendiums ür die heurigen Universitätskurse für Lehrer in Teschen Die Sektion stellt den Antrag: Es werde zum Besuche der wissenschaftlichen Hochschulferialkurse für Lehrer in Teschen Oest.=Schlesien) ein Stipendium zu 100 K für Lehrpersonen in Stadtbezirke Steyr ausgeschrieben. Z. 1215. Wird angenommen. — 15. Ansuchen des Josef Schanofsky um Unterstützung den Zinsen der bestandenen Gremialkrankenkasse aus Die Sektion beantragt dem Gesuchsteller monatlich für das Jahr 1914 aus den Zinsen der bestandenen 20 K Gremialkrankenkassa zu bewilligen. Wird angenommen. — Z. 34.853/13. 16. Ansuchen des Karl Schachafellner um Unter¬ stützung aus den Zinsen der bestandenen Gremialkranken¬ kasse Der Sektionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen: Ueber Vor¬ chlag des Handelsgremiums Steyr werden dem Gesuchsteller je 20 K für die Monate Jänner, Februar und März 1914 aus er bestandenen Gremialkrankenkasse bewilligt. — Wird angenommen. Z. 900. 7. Vorschlag für die Verleihung eines Maternus Hammer'schen Stipendiums. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen: Die hohe k. k Statthalterei werde ersucht, das Maternus Hammer'sche Stipen¬ ium mangels an Bewerbern abermals zur Ausschreibung zu bringen Wird angenommen. — Z. 66. 18 Vorschlag für die Verleihung eines Wolfgang Pfefferl'schen Stipendiums. Die Sektion stellt den Antrag der löbl. Gemeinderat wolle beschließen: Für das erledigte Wolfgang Pfefferl'sche Stipendium werde der einzige Bewerber Johann Frauendorfer, Schüler der VII. Gymnasialklasse in Melk der hohen k. k. Statthalterei präsentiert. Beschluß nach Sektionsantrag. — Z. 66. 19 Verleihung der Interessen aus der Landerl¬ schen Stiftung Der Herr Referent bringt den Vorschlag des Armen¬ rates zum Vortrag wie folgt: Die Interessen per 1732 K wollen folgendermaßen ver¬ teilt werden: a) An die Zimmerleute: Bergmayr Josef K 250—, Haidlmayr Karl K 250·- Bergmayr Karl K 100•—, Nömayr Michael K 66·50, Möser Josef K 66·50, Schmirl Franz K 66·50, Schlauhof Johann K 66·50, Summe K 866· —. h) An die Arbeiter: Baumberger Georg K 250•—Berner Josefa K 250 Petereder Therese K 183· Damhofer Rosina K 183•— Summa K 866•—. Zusammen K 1732 Die Sektion beantragt, die Interessen aus der Landerl¬ chen Stiftung nach Vorschlag des Armenrates zu verteilen Wird angenommen. — Z. 36.630/13 20. Verleihung von Pfründen aus der Josef und Ludwig Werndl=Stiftung Die Sektion beantragt Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen: Die drei er¬ edigten Pfründen aus der Josef und Ludwig Werndl=Stiftung verden den vom löblichen Armenrate vorgeschlagenen Bewerbern: Leitgeb Barbara, Hirsch Stefan und Thalhammer Vinzenz ver¬ iehen Wird angenommen. — Z. 31.933/13. 21. Verleihung der Ferdinand Gründler=Pfründe pro 914. Die Sektion beantragt die erledigte Ferdinand Gründler¬ Pfründe über Vorschlag des löblichen Armenrates dem Bewerben Klemeks Elsner zu verleihen Angenommen. — Z. 36.223/13. 22. Verleihung des Interessenüberschusses aus der Amtmann'schen Dienstboten=Stiftung. Sektionsantrag: Der löbl. Gemeinrat wolle beschließen: Der Interessenüberschuß aus der Amtmann'schen Dienst boten=Stiftung per 40 K werde über Vorschlag des Armenrates der Aloisia Mühlberger verliehen. — Z. 36.222|13 Beschluß nach Sektionsantrag. 23. Verleihung der Interessen aus der Zwehturn¬ Stiftung. Sektionsantrag: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen: Ueber Vorschlag des löblichen Armenrates werden die teressen aus der Zweythurn=Stiftung per 21 A an folgende werber verteilt:
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