Ratsprotokoll vom 24. Oktober 1913

7. Stadtkassejournalsabschluß pro September 1913. Die Stadtbuchhaltung berichtet: 1913 1912 Differenz K 1 K Es betrugen die Einnahmen im Mo¬ 68 8 50.598 ate September 78.22 27.629 20 Hiezu Kassarest vom 7 1 23.360 75.236 51.875 64 Vormonate Gesamt - Einnahmen 55 99 30.103 125.834 1.268 56 im September Ausgaben im Mo¬ 58 98 6 3.805 70.127 66.321 nate September Kassarest für den 54 8.074 97 63.781 55.707 13 Monat Oktober * Seit Jahresbeginn bis Ende Septemb. betrugen 192.478 76 28 720.441 912.920 04 die Gesamteinnahmer 200.553 30 556.659 3 61 857.212 die Gesamtausgaben Z 29.372|13. Zur Kenntnis genommen. — 8. Nachträgliche Genehmigung der zugesicherten zur Einführung des ganznächtigen Beitragsleistung Telephon= und Telegraphendienstes in Steyr. Der Herr Referent erklärt, das bekanntlich vor kurzem im Rathause eine Interessenten=Versammlung betreffend Ein¬ ührung des ganznächtigen Telephon= und Telegraphendienstes attgefunden habe, in welcher der Herr Bürgermeister, nachdem onst die Einführung des Nachttelephons fraglich geworden wäre, nebst anderen Interessenten die Erklärung abgegeben hat, daß auch die Stadtgemeinde, vorbehaltlich der Genehmigung durch en Gemeinderat, zu einer jährlichen Beitragsleistung, und zwar von 150 K auf zweijährige Dauer bereit sei Die Sektion beantragt daher, der löbl. Gemeinderal dieser Zusage des Herrn Bürgermeisters die genehmigende öge Zustimmung nachträglich erteilen. Wird einstimmig angenommen — Z. 28.371/13 9. Subventionsansuchen. Ueber Antrag der Sektion werden bewilligt: a) Dem Gewerbeförderungs=Institut für Oberösterreich in die bisherige Subvention von 50 K auch für das Jahr Linz — Z. 27.091|13. 1914. Herr G.=R. Denkmayr spricht den Wunsch aus, an das Gewerbeförderungs-Institut mit dem Ersuchen heranzutreten, daß von demselben so wie in anderen Orten auch in Steyr unentgeltliche Buchhaltungskurse für Gewerbetreibende, und zwar nach dem System Huwyler abgehalten werden. Wird angenommen b) Dem Verein zur Erhaltung des Deutschtums in Ungarn eine Subvention von 10 K wie im Vorjahre. — Z. 27.270/13. Dem Ansuchen der Ortsgruppe Miklitz des Bundes der Deutschen in Böhmen um Bewilligung einer Spende kann mangels vorhandener Mittel keine Folge gegeben werden. Z. 27.112|13 II. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R Huber jun. Jose 10. Bericht und Antrag des Spitalbankomitces betreffend den Krankenhausnenbau Das Referat zu diesem Punkte erstattet Herr Vizebürger¬ meister Paul Fendt Er berichtet: Sehr geehrte Herren In der Gemeinderatssitzung vom 25. Juli l. J. wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen, es sei das Spitalbau¬ komitee zu ermächtigen, den Architekten Schimitzek die Aus airbeitung der Einreichungs= und Detailpläne zu übertragen. Nachdem der Liefertermin hiefür für den 19. Oktober sestgesetzt wurde, ist das Spitalbaukomitee heute in der Lage, em Gemeinderate den Gesamtkostenvoranschlag des zukünftigen Krankenhauses in Vorlage zu bringen Wie Ihnen bekannt sein wird, hat das Spitalbaukomitee diesmal mit dem Architekten einen derartigen Vertrag abge¬ chlossen, daß der Kostenvoranschlag nicht eine so hohe Ueber¬ schreitung mit sich bringen kann, wie dies leider schon einmal der Fall gewesen ist. Im Gegenteil, durch das scharfe Zusammen¬ arbeiten des Spitalbaukomitces, des Herrn Bürgermeisters einer¬ seits und des Herrn Architekten andererseits, ist es gelungen, daß keine Ueberschreitung vorhanden ist. Ja man kann sogar konstatieren, daß trotzdem der Bau ein größerer — es sind jetzt 73 Betten Normalbelag — die Bausumme kleiner ist, als beim ersten Kostenvoranschlag. Der Kostenvoranschlag zeigt überhaupt in anderes Bild als der vorhergehende, da im ersteren zumeis nur Wiener Geschäftsleute ihre Preise zeigten, währenddem bei dem jetzigen Voranschlag aus vielen hiesigen Geschäfts= und Er¬ werbszweigen Preise eingeholt wurden. Selbstverständlich besteht diese Preiseinholung nur zum Zweck, damit der Architekt ein wvirkliches Bild der Gesamtkosten bekommt. Die Offertausschrei ung erfolgt erst später durch das Spitalbaukomitee und dann verden auch im Wege der Konkurrenz hoffentlich noch Er¬ parungen zu erzielen sein. Die Gesamtkosten des Spitales, worin alles inbegriffen ist, Bau und Einrichtung, Expektancbaracke und Leichenhaus, Kanali¬ ierung, Kläranlage, Wasserbeschaffung, Gartenanlage, Einfrie zwar ung und Straßenanlage betragen 803.317 K, und 38.317 K Der Gesamtbau 4.000 rchitektenhonorar „ 0.000 Regie=Arbeiter „ 10.000 Unvorhergesehenes * * 5.000 Schränke und Tische „ 0.000 Bartenanlage „ 6.000 Straßenanlage * * * * „ 03.317 K zusammen dem gegenüber stellt sich ond wie der Spitalbau 816.630 K folgt zusammen * hievon ab 30.000 für von der Stadt zu erstehenden Spitalsbaugrund 786.630 K verbleiben * iezu kommen halbjährige 4% Zinsen vom 6.332 obigen Betrage „ 302.962 K verbleibt eine Summe von * Hiezu kommen noch die in ganz letzter Zei 2.000 eingelaufenen Spitalbauspend n in der Höhe von 804.962 K so das die Schlußsumme * * beträgt Es wäre hiemit die Bedeckung für den Spitalbau gegeben bzwar man immerhin nicht bestimmt weiß, ob nicht noch einige Anschaffungen für das Spital notwendig erscheinen. Es soll aher nicht gesagt sein, daß die Sammlung für den Kranken¬ hausbau erlischt, im Gegenteil erwarten wir, daß die Bevölke¬ rung von Steyr noch weiters wie bisher den Spitalbau fördern vird In Anbetracht der nun möglichen Finanzierung sowie der öchsten Notwendigkeit eines neuen Spitales stellt das Spital¬ aukomitee folgenden Antrag Der Gemeinderat wolle beschließen, es sei der Bau des neuen Krankenhauses nach den vorliegenden Plänen sofort in Ungriff zu nehmen und es wird das Spitalbaukomitee im Ein¬ vernehmen mit der Bausektion ermächtigt, die Ausschreibung und Vergebung der verschiedenen bezüglichen Arbeiten vorzunehmen. Ich bitte den Gemeinderat, diesem Antrage zustimmen zu wollen, damit dieser höchst wichtige Bau endlich zustande kommt Wird einstimmig angenommen. (Bravorufe.) — Z.30.558/13. Herr Bürgermeister Gschaider dankt hierauf den Herren Gemeinderäten für die so einmütige Annahme dieses Antrages 11. Eingabe der Direktion der k. k. Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen= und Stahlbearbeitung in Steyr um einen Zubau zu dieser Anstalt Der Herr Referent, Obmann G.=R. Huber, bringt diese Eingabe zur Verlesung und bezeichnet das Ganze als eine für die Stadt Steyr sehr wichtige Angelegenheit. Wie aus der Ein¬ gabe zu ersehen sei, sind die Verhältnisse in der hiesigen Fach¬ chule derzeit für den theoretischen Unterricht außerordentlick prekäre, für den praktischen Unterricht kaum mehr genügende, o daß im nächsten Jahre mit den zur Verfügung stehenden Räumen überhaupt nicht mehr das Auskommen gefunden werden vird. Redner schildert auch in eingehendster Weise die Unzu¬ länglichkeit der einzelnen Unterrichtsräume und erklärt, daß diese Anstalt nicht nur für den praktischen, sondern auch bezüg¬ lich des theoretischen Unterrichtes dringend einer Modernisierung bedürfe Es ergebe sich deshalb hier die unbedingte Notwendigkeit zur Schaffung einer Abhilfe. Mit einem Aufbau sei jedoch hier auch wieder nicht viel gedient, nachdem eine bedeutend gesteigert Frequenz zu erwarten ist. Sich jedoch momentan mit einem Neubau zu befassen, sei seiner Ansicht nach nicht gut möglich gewesen, nachdem dies eines eingehenderen Studiums bedürfe. Es stellt deshalb die Sektion folgenden Antrag: Der löbl. Gemeinderat anerkennt die in der Zuschrift der Direktion der k. k. Fachschule und Versuchsanstalt in Steyr ge schilderten baulichen Uebelstände und hält deren Beseitigung für lotwendig und dringlich Der Gemeinderat gibt weiters der Ansicht Ausdruck, daß nit der angesprochenen geringen Vergrößerung des Gebäudes, welche nur den momentanen unumgänglichen Bedürfnissen des theoreti¬ chen Unterrichtes genügen wird, nicht gedient ist, sondern daß die Anstalt mit Rücksicht auf die Forderung der in Steyr so zahlreichen und hochentwickelten metallverarbeitenden Industrie und Gewerbebetriebe, sowie der nach Ausbildung strebenden roßen Zahl der Arbeiterschaft in ihrem theoretischen und prakti¬ schen Lehrbetrieb einer umfangreichen und modernen Ausgestal¬ bedarf tung Mit den vorzunehmenden Erhebungen und auszuarbeiten¬ den Vorschlägen wird die 11!. Sektion und der Bürgermeister beauftragt, welche in erster Linie an das Arbeitsministerium ind sonstigen Faktoren herantreten mögen, um die diesbezüg¬ lichen Vorverhandlungen zu pflegen und dem Gemeinderate ehestens Bericht erstatten zu können. 3

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