fabrik beabsichtigt, den ganzen Lettener Betrieb nach Steyr zu verlegen, wo jetzt zirka 1000 Arbeiter beschäftigt sind. Es werden dann die Waffenfabrikswohnungen wiederum gar nicht genügen; daher wird die Gemeinde dafür sorgen müssen, daß diese Leute Unterkunft finden. Die Minorität halte deshalb ihren in der letzten Gemeinderatssitzung eingebrachten Antrag auf Erbauung von mehreren städtischen Arbeiterwohnhäusern aufrecht. Herr Bürgermeister Gschaider bemerkt zu den Aus¬ führungen des Herrn Vorredners, daß es über eine Anfrage von der Waffenfabrik als selbstverständlich bezeichnet wurde, daß es beim Baue der drei Häuser allein nicht bleibt, sondern daß die Erbauung von weiteren Arbeiterwohnhäusern folgen wird. Herr Vizebürgermeister Fendt erklärt, daß die Majorität gewiß in dieser Angelegenheit ihr Möglichstes getan hat. Die Gemeinde müsse ja auch vorerst bezüglich des Betriebes solcher Arbeiterwohnhäuser Erfahrungen sammeln und dann könne ge¬ wiß, eventuell nächstes Jahr schon, an den Bau eines zweiten Wohnhauses geschritten werden. Er sei der Ansicht, daß der¬ artige Sachen nicht überstürzt werden sollen. Weiters werde die Waffenfabriks=Gesellschaft ganz gewiß ihre Zustimmung zum Bezuge des Trinkwassers aus der Trinkwasserleitung der neu¬ zuerbauenden Wassenfabrik, ohne daß hiefür ein Entgeld ver¬ langt wird, geben. Es wird hierauf über den vorliegenden Antrag der Minorität auf Erbauung von mehreren Arbeiterwohnhäusern abgestimmt. Derselbe wird abgelehnt, worauf der Antrag der Sektion zur Annahme gelangt. — Z. 19.666/13 ad. IV. Sektion. Referent: Sektionsobmann=Stellvertreter Herr G.=R. Ludwig Binderberger. 19. Ansuchen des Fachlehrers Karl Mitterberger um Ueberlassung eines Lehrzimmers der Mädchen¬ Bürgerschule zum Zwecke der Abhaltung eines Privat¬ Stenographickurses. Die Sektion beantragt: Der Gemeinderat wolle beschließen: Dem Gesuchsteller wird die Benützung eines Lehrzimmers der Mädchen=Bürger¬ schule zum Zwecke der Abhaltung eines Privat=Stenographie¬ kurses unter den bisherigen Bedingungen bewilligt. Einstimmig angenommen. — Z. 22.797/13. 20. Verleihung von acht Rosenauer=Pfründen. Ueber Antrag der Sektion und nach dem Vorschlage des städtischen Armenrates werden die Rosenauer=Pfründen von monatlich 10 K, und zwar für die Zeit vom 1. Oktober 1913 bis Ende September 1914, folgenden Bewerbern verliehen: Marie Kaps, Marie Zdenek, Elise Ratschüler, Elise Stelzlmayr, Barbara Mühlberger, Marie Pichler, Franz Pichler, Therese Bögl. — Z. 17.656/13. Nach Schluß der Tagesordnung teilt der Herr Vor¬ sitzende mit, daß Herr G.=R. Karl Oberngruber um einen Krankheitsurlaub bis 1. November d. J. angesucht hat. Derselbe wird bewilligt. Herr G.=R. Mitter stellt an den Herrn Vorsitzenden das Ersuchen, dahinzuwirken, daß die bei den Aussichtspunkten am Tabor befindlichen Gesträucher gestutzt werden, um daselbst einen besseren Ausblick zu haben. Der Herr Vorsitzende erwidert, daß er diesbezüglich an die Besitzer, welche daselbst Gärten haben, herantreten werde. Hierauf Schluß der öffentlichen Sitzung um 4 Uhr 35 Min. nachmittags. In der sodann folgenden vertraulichen Sitzung wird dem Johann Viktor Horvath, Partieführer der Oesterr. Waffenfabrik, die desinitive Aufnahme in den Gemeindeverband der Stadt Steyr bewilligt. — Dem Franz Weidinger sen., Zimmermeister in Steyr, wird die bereits schon einmal besessene Heimatszuständigkeit sowie das Bürgerrecht der Stadt Steyr in Hinsicht auf die erfolgte Inkorporierung jenes Teiles der Ge¬ meinde St. Ulrich, in welchem der Gesuchsteller seinen Wohnsitz hat, neuerdings zuerkannt. — Weiters wird beschlossen, die Stelle eines Konzepts=Praktikanten bei der Stadtgemeinde Steyr zur Ausschreibung zu bringen. — Die ausgeschriebenen drei Sicher¬ heitswachmannstellen werden den Bewerbern: Alois Neustifter, akt. Zugsführer bei der k. k. Sanitätsabteilung Nr. 4 in Linz, Leopold Grasserbauer, Fabriksarbeiter in Steyr, und Felix Schopper, pens. Sicherheitswachmann, derzeit in Krems a. d. D., verliehen. — Zu Reservewachmänner werden die Bewerber: Josef Weissengruber, Fabriksarbeiter, Karl Ruskäfer, Schneider¬ meister, und Berthold Wieser, Fabriksarbeiter in Steyr, bestellt.
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