4 13. Verzicht des Heinrich Dodl auf die Verpach¬ tung des städtischen Theaters und Ansuchen des Norbert Infelder um Vergebung desselben Es wird hierüber beantragt: Der löbliche Gemeinderat wolle den angezeigten Rücktritt des Theaterdirektors Heinrich Dodl genehmigend zur Kenntnis nehmen und das Stadttheater dem Herrn Direktor Infelder zu den ausgeschriebenen Bedingungen verleihen, worüber mit dem¬ elben ein neuer Vertrag zu schließen ist Auf das Ansuchen des Herrn Dodl, die ihm ungebührlich ausbezahlte Subvention per 250 K zu belassen, bezw. eine spätere ratenweise Rückerstattung zu bewilligen, wolle der Ge meinderat nicht eingehen Es habe vielmehr die erliegende Kaution des Direktors Dodl zur Schadloshaltung der Stadt¬ gemeinde verwendet zu werden Einstimmig nach Antrag. Z. 13.820/13. 14. Ankauf eines Grundstückes Es liegt folgender Bericht seitens des Herrn Bürger¬ meisters vor: Bericht. Durch die Aussteckung der neuen Waffenfabrik stellte sich heraus, daß ein Teil des künftigen Verwaltungsgebäudes in die tädtische Schottergrube hineinragt. Durch diesen Umstand er¬ scheint ein Weiterbetrieb der bisherigen Schotteranlage unmög¬ lich und ergibt sich die Notwendigkeit, eine neue Schottergrube anzulegen. Eine solche Anlage wäre an der linken Seite der Schlüsselhofgasse, zwischen dem Meisteratelier und der Jäger¬ kaserne, möglich, da der Grund dort, wie der Einschnitt einer eitens des Jägerbataillons angelegten Straße erweist, guten Schotter enthält. Die Böschung an der Straße befindet sich bereits im Besitze der Stadtgemeinde, doch ist für einen dauern¬ den Betrieb der Ankauf der oberhalb dieser Böschung befind¬ lichen Grundparzelle im Ausmaße von 1 Joch 3 Quadratklafter notwendig. Die Besitzerin des Grundes, die Bürgerliche Aktien brauerei, würde diese Parzelle auch abtreten und erachte ich beim Ankauf einen Preis von 4000 K per Joch als entsprechend. Die Sektion beantragt hierüber: Der löbl. Gemeinderat wolle zum Ankaufe dieses Grundes zur Erschließung einer Schottergrube seine Zustimmung geben und als Kaufpreis die Höchstsumme per Joch mit 4000 K estsetzen. Mit der weiteren Austragung dieser Angelegenheit ist die II. Sektion zu betrauen. derr G.=R. Huber ist der Ansicht, daß auf die Gewin¬ nung von Flußschotter Wert gelegt werden solle. Herr G.=R. Wokral hält die Anlage einer Schottergrube in der Schlüsselhofgasse nicht für passend, nachdem auf diesem Platz später Häuser erbaut werden könnten. Im Uebrigen schließt er sich bezüglich Gewinnung von Flußschotter der Aeußerung des Herrn G.=R. Huber an. Der Herr Vorsitzende erwidert, daß die Verwendung von Flußschotter nur für solche Straßen und Plätze Wert habe welche in den Flußtälern liegen. Für weiter entfernte Straßen wäre eine solche infolge des bergigen Terrains in Steyr nicht für vorteilhaft anzusehen, nachdem der Schottertransport dadurch zu teuer würde. Der Antrag der Sektion gelangt sodann zur Annahme. 15.554/13 3. 15. Bericht über die am Frühjahrsmarkte 1913 eingehobenen Platzgebühren. Das Stadtkasseamt berichtet, daß am Frühjahrsmarkte 1913 an Platzgebühre K 1923·18 an polizeilichen Wachgebühren „ 192•32 zusammen K 2115·50 * * * eingehoben wurden. Gegenüber dem Frühjahrsmarkte 1912 ergibt sich eine Mehreinnahme um K 49 51 Die Sektion beantragt, diesen Bericht zur Kenntnis zu nehme Wird angenommen. — Z. 13.215/13. 16. Subventionsansuchen Ueber Antrag der Sektion werden folgende Subven¬ tionen bewilligt: a Dem Asylverein der Wiener Universität in Wien 10 K wie im Vorjahre. — Z. 12.833/13. b) Dem Verein deutscher Steyrer Hochschüler „Styria“ in Wien 50 K für das Jahr 1913. c) Dem Gabelsberger=Stenographen=Verein in Steyr 50 K — Z. 13.033/13. wie im Vorjahre d) Dem Komitee für Koch= und Haushaltungskurse in Steyr zur Abhaltung eines solchen Kurses eine einmalige Sub¬ vention von 50 K. — Z. 13.739/13 9) Ueber das Ansuchen des Vereines der Freunde der Feuerbestattung „Die Flamme“ um Zeichnung von Anteil¬ cheinen zur Bestreitung der Kosten für die Errichtung eines Krematoriums in Reichenberg wird beschlossen, einen solchen An¬ teilschein im Betrage von 100 K zu zeichnen. — Z. 12.222/13. III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R Josef Huber jun 17. Anschaffung einer Sprengvorrichtung für einen städtischen Aufspritzwagen Die Sektion beantragt: Der löbliche Gemeinderat beschließe die Anschaffung einer Wassersprengvorrichtung und Pumpe zu einem vorhandenen Wasserwagen zum Preise von höchstens 800 K. Mit der Anschaffung und Durchführung werde die III. Sektion beauftragt. Einstimmig angenommen Z. 9606/13. 18. Bericht über die seit Einführung des neuen Wasserzinstarifes gemachten Wahrnehmungen. Der Herr Referent berichtet in längerer Ausführung über diesen Punkt, indem er erklärt, daß sich die erwähnte Neu¬ einführung als günstiger erwiesen hat. Er gibt auch über Ersuchen des Herrn G.=R. Wokral das iesbezügliche Ergebnis der Einnahmen und Ausgaben für die städtische Wasserleitung bekannt und stellt namens der Sektion olgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderat nehme den Bericht über den Erfolg der städtischen Wasserleitung zur Kenntnis und beschließe die Neuauflage und Drucklegung des Wasserregulativs mit den Abänderungen entsprechend dem Gemeinderatsbeschlusse vom 26. Jänner 1912 Einstimmig nach Antrag. — Z. 5194/13. 19. Amtsbericht betreffendHolz= und Kohlenbedarf in den städtischen Gebäuden pro 1913/14 Es werden benötigt: an hartem Brennholz 410 m2, an weichem Brennholz 220 usammen 630 m2 * * an Steinkohle 190·5 t. Die Sektion beantragt hierüber: Der löbliche Gemeinderat beschließe die Ausschreibung des aut Amtsbericht geforderten Holz= und Kohlenbedarfes für die städtischen Gebäude und Schulen pro Heizperiode 1913/14 und etrau die III. Sektion mit der Vergebung. Wird einstimmig genommen. Z. 14.492|13. 20. Antrag des Spitalbaukomitees auf Bestim¬ nung der Fladergründe als Krankenhansbauplatz. Referent: Herr Vizebürgermeister Paul Fendt. Er berichtet: Wie bekannt, steht durch den neu erstehenden Waffen¬ fabriksbau der bereits für das Spital angekaufte Platz am Schacherlehnergute für diesen Zweck nicht mehr zur Verfügung. Angesichts der großen Wichtigkeit, die das Hierbleiben der Wafsenfabrik für die Stadt Steyr hat, mußte der Gemeinderat diesen Platz opfern. Die Spitalsfrage mußte während dieser Zeit etwas zur Seite geschoben werden. kaum aber war die Verhandlungszeit vorüber und mit der Oesterr. Waffenfabriks=Gesellschaft abgeschlossen, hat der Herr Bürgermeister Gschaider das Spitalbaukomitee sofort einbe¬ rufen, um einen neuen Bauplatz für das Spital ausfindig zu machen. Nach langen, eingehenden Beratungen, Erwägungen und Vorschlägen hat sich das Spitalbaukomitee entschlossen, die Gründe des sogenannten Fladergutes als Baugrund für das Spital dem Gemeinderate zu empfehlen. Dieser Antrag wurde vom Spital¬ baukomitee einstimmig augenommen. Begründet wurde die Wahl dieses Platzes damit, daß die Fladergutgründe schon Eigentum der Gemeinde sind, also kein Grund für diesen Zweck angekauft zu werden braucht, ferner, daß diese Gründe im Stadtgebiete liegen, daß dieselben ein Flächenmaß ausweisen, welches die Gewähr biete, daß sich dort ein modernes Spital bestens entwickeln kann, auch sind die Gründe nach Norden vollkommen geschützt. In Vorschlag wurden bei dieser Sitzung auch die Gründe im Resthof bei Gleink und die der Aktienbrauerei gehörigen Schlüsselhofgründe gebracht. Erstere wurden aber wegen der großen Entfernung außerhalb des Stadtgebietes und der sehr dem Winde ausgesetzten Lage, letztere wegen dem leicht ein¬ tretenden Flußnebel für Spitalbauzwecke als nicht geeignet be¬ zeichnet. Der Herr Bürgermeister hat am Samstag den 24. Ma nachmittags eine kleine Kommission anberaumt, zum Zwecke der enauen Besichtigung der Fladergutgründe. Die Kommission be¬ tand aus dem Herrn Bürgermeister, dem Vizebürgermeister dem Obmann der III. Sektion Herrn G.=R. Josef Huber, dem Herrn Regierungsrat Primarius Dr. Brenner und Baudirektor Kempf aus Linz und Herrn Primarius Dr. Klotz aus Steyr. Die beiden Herren aus Linz äußerten sich über den Platz in günstiger Weise und bezeichneten die Fladergutgründe in eder Beziehung für den Zweck als geeignet Es wird daher dem Gemeinderate folgender Antrad eitens des Spitalbaukomitees zur Annahme empfohlen: des Bei der am 14. Mai 1913 abgehaltenen Sitzund Spitalbaukomitees wurde einstimmig beschlossen, als Gründe für
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