2. Der Gemeinderat wolle ferner zum Vollzuge der vor¬ stehenden Beschlüsse und zur Unterzeichnung der betreffenden Aktenstücke den Bürgermeister, sowie die Gemeinderäte Erb und Kirchberger ermächtigen. Diese Anträge wurden einstimmig angenommen. Zum Schlusse erklärt der Herr Bürgermeister noch, daß man mit der Annahme dieser Anträge in der Waffenfabriks¬ frage einen großen Schritt vorwärts gekommen sei. Nunmehr iegt von Seite der Stadtgemeinde kein Hindernis der Durch¬ führung der Verlegung der Waffenfabrik vor. Es ist ja richtig, daß die Stadtgemeinde schwere Jahre vor sich haben wird durch Belastungen, welche durch die Verträge teilweise herbeigeführt verden. Stelle man sich aber vor, die Waffenfabrik wäre voll¬ ständig von Steyr weggekommen. Die Waffenfabrik zahlt heute allein eine Umlagensumme von mehr als 100.000 K. Diese Umlagenzahl wird sich voraussichtlich in den nächsten Jahren erhöhen. Man würde in erster Linie mehr als diese Hundert¬ tausend Kronen an Umlagen verlieren. Mit dieser Summe wäre es aber nicht abgetan, denn wenn die Waffenfabrik verlegt wird o kommen auch die Arbeiter von hier weg, daher naturgemäß auch die Bierumlage, Hauszinssteuer, Zinsheller usw. eine be¬ eutende Verringerung, die Armenlasten jedoch eine beträchtliche Erhöhung erfahren würden Man habe jetzt eine Tatsache vor sich, nach der lange er¬ folglos gestrebt wurde, nämlich eine Erweiterung des Stadt¬ gebietes und dadurch die Möglichkeit, zu der immer schwanken¬ den Tendenz der Waffenfabrik neue beständige Industrien her¬ ubekommen. Redner glaubt, durch das Verbleiben der Waffen¬ fabrik Steyr eine neue, glückliche Zukunft voraussagen zu können, was wir alle von Herzen wünschen. (Bravorufe. Großer Beifall.) Hierauf Schluß der Sitzung um ½7 Uhr abends.
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