Ratsprotokoll vom 28. März 1913

III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R Josef Huber jun. 16. Ansuchen um Verkauf eines Grundteiles auf der Grundparzelle 733/1 und 735 Die Sektion stellt folgenden Antrag Der Gemeinderat beschließe, wegen geänderter Verhältniss auf das vorliegende Ansuchen des Herrn Rudolf Wipplinger, Hausbesitzer, Sierningerstraße 158, um Grundankauf aus den Fladergute momentan nicht einzugehen, sondern den Gegenstant zurückzustellen — Wird angenommen. Z. 5935/13. 17. Ansuchen der Direktion der k. k. Staatsober realschule um Aufstellung von Sommerturngeräten und Herrichtung des Turnplatzes im Hofraume Ueber dieses Ansuchen beantragt die Sektion Folgendes Der Gemeinderat beschließe die Herstellung des Turnplatzes im Realschulgebäudehof samt Beschaffung der erforderlichen Turn¬ geräte und beauftrage das Bauamt mit der Durchführung im Einvernehmen mit der Realschuldirektion. Die Kosten dieser Durchführung werden sich laut Voran schlag des Bauamtes auf zirka 400 K belaufen. Herr G.=R. Dantlgraber ist der Ansicht, daß es zum längeren Erhaltung der Sommerturngeräte von Wert wäre wenn dieselben abtragbar wären, um sie bei schlechter Witterun in der Turnhalle unterbringen zu können. Hierüber entsteht eine kleine Debatte, worauf der Herr Vorsitzende erklärt, es möge diese Frage der 111. Sektion zur weiteren Behandlung überlassen werden Der Antrag der Sektion gelangt sodann zur einstimmigen Annahme. — Z. 6680/13 18. Bericht über die Verwaltung des Schacher¬ lehnergutes. Ueber diesen Punkt referiert Herr G.=R. Viktor Ortlei als Verwalter dieses Gutes. Die diesbezügliche Abrechnung gilt für die Zeit vom 11. Februar 1912 bis 18. März 1913 und stellen sich K 4028·67 die Gesamteinnahmen au 1432•23 die Gesamtausgaben auf * * „ K 2596-44 o daß sich ein Ertrag des Gutes im Jahre 1912 von ergibt. Die Rentabilität in den Jahren 1910 bis 1912 ist folgende K 862·3 Ertrag im Jahre 191( 2599•56 1911 2596•44 1912 * * * „ „ „ K 6058·30 K 2019·43 somit ein dreijähriger Durchschnitt von gleich einer 3½%igen Verzinsung des Kaufschillings per K 58.000•—, wobei auf die Auslagen im Jahre 1912 für teil weise Erneuerung und Ziegeleindeckung des Dachstuhles pe 2536 K 44 k keine Rücksicht genommen wurde, weil diese Aus¬ lage sich als eine Investierung darstellt, durch welche der Wert weiters fand auch der des Gutes eine Erhöhung erfahren hat; eventuell vermehrte Viehstand keine Berücksichtigung Herr G.=R. Ortler weist noch auf verschiedene Ver besserungen hin, die in Bezug auf den Viehstand, der Ertrags ähigkeit des Grundes, des Gespanns, des Inventars u. s. w durchgeführt wurden und sei heute ein Mehrwert des lebender Inventars um 3000 K zu verzeichnen. Redner erklärt, er hab jeder Hinsicht sein Möglichstes getan, um die Rentabilität in des Gutes zu heben, nachdem ihm die Sache sehr am Herzen gelegen sei. (Bravorufe und Händeklatschen.) Der Herr Vorsitzende spricht dem Herrn G.=R. Ortle für seine Mühewaltung den besten Dank aus, mit dem Wunsche, daß er auch in Hinkunft seine schätzenswerte Kraft der Verwal¬ tung dieses Gutes widmen möge und bittet er die Herren Ge¬ meinderäte, sich zum Zeichen des Dankes von den Sitzen zu er heben. (Geschieht. 19. Ansuchen der Ortsgruppe Steyr des Oesterr Metallarbeiterverbandes um Ueberlassung des Kar Ludwig= Platzes und der Industriehalle zur Abhaltung eines Sommerfestes Die Sektion beantragt Der Gemeinderat bewillige der Ortsgruppe Steyr des Oesterr. Metallarbeiterverbandes auf ihr Ansuchen vom 13. März l. J. die Ueberlassung des Karl Ludwig=Platzes und der In¬ dustriehalle für den 20. oder 27. Juli 1913 gegen Vergütun der Beleuchtungs= und Reinigungskosten, sowie ordnungsmäßiger Rückgabe unter dem Ausdrucke des Wunsches, daß Steyrer Aktien bier zum Ausschanke komme Z. 8288/13. Wird angenommen. — 20. Ansuchen um Bewilligung zur Anbringun zweier Auslagekästen beim Hause Grünmarkt Nr. 8 leber Antrag der Sektion wird dem Gesuchsteller Karl Schittengruber, Zuckerbäcker, Grünmarkt Nr. 8, die Anbringun zweier Auslagekästen ohne Sockel an den sein Geschäft schließen — Z. 7389/13. Dden Eisenläden bewilligt. 21. Ansuchen des Turnvereines Steyr um Aus¬ tausch des ihm zur Turnhalle=Erbauung überlassenen Grundes Der Herr Referent erklärt, daß durch den bevorstehen¬ den Bau von Häusern seitens des Wohnungsfürsorge=Vereines auf den sogenannten Quenghofgründen an der Spitalskystraße der Platz, auf welchem die Erbauung der Turnhalle geplant ist, zu einem anderen Zwecke verwendet wird. Er habe sich auch bereits mit dem Turnverein ins Einvernehmen gesetzt, daß der selbe seine Zustimmung zur Ueberlassung eines anderen Platze gebe. Nun habe sich aber in dieser Angelegenheit in der Wei eine Differenz herausgestellt, daß der Turnverein der Meinung ist, als fix diesen Platz auf den Ouenghofgründen zu besitzer während die Ansicht des Obmannes der Rechtssektion sei, da dieses Recht damals befristet und heute bereits abgelaufen ist Es ist nun vom Deutschen Turnverein folgendes Schreiber eingelangt Am 19. Februar 1913 An den verehrlichen Gemeinderat der landesfürstlichen Stadt Steyr Wir erlauben uns höflichst Bezug zu nehmen auf die münd lichen Unterhandluungen mit dem Herrn Obmann der III. Sektion Josef Huber jun., wegen Austausches des uns laut geehrter Zu schrift der löbl. Stadtgemeinde=Vorstehung Steyr vom 27. Jännen 1906, Z. 13.383, vom verehrlichen Gemeinderat der Stadt Steyn überlassenen ein Joch Grundes aus der Parzelle 1403 gegen einen gleich großen Grund des sogenannten Stadtwäldchens un bitten einen löbl. Gemeinderat, uns den Grund anstoßend an Engelsegg bis einschließlich der heute bestehenden Musikhalle und vom Rande des Wäldchens bis zum Wege längs des Teufels¬ baches gütigst zuzuweisen. Wir glauben mit diesem Ansuchen auch den Wünschen des geehrten Gemeinderates entgegen zu kommen und gewärtigen erne einen gütigen zustimmenden Bescheid Für den Turnrat: (Folgen die Unterschriften.) Die III. Sektion habe sich mit dieser Angelegenheit sowei beschäftigt, als dieselbe in ihr Ressort gehört, und bringt folgenden Sektionsantrag Bezugnehmend auf das vorliegende Schreiben des Deutscher Turnvereines in Steyr vom 19. Februar 1913 erklärt sich der Gemeinderat im Prinzipe geneigt, diesem Verein statt des ir Aussicht gewesenen städtischen Quenghofgrundes einen Platz innerhalb des Karl Ludwig=Platzes zu reservieren Infolge Vorhandensein noch ungeklärter Rechtsfragen wirk jedoch dieser Gegenstand auch der 1. Sektion zur Beratung un Stellungnahme überlassen Ferner wird zur Festlegung des neuen Platzes eine Kom¬ missionierung der 111. Sektion unter Beiziehung der Vertretung des Turnvereines als empfehlenswert angesehen Herr G.=R. Wokral ist der Meinung, es solle, bevor die Klärung der Rechtsfrage nicht erfolgt ist, ein bestimmter Platz zur Ueberlassung nicht ausgesprochen werden. Er stellt daher den Gegenantrag, im Sektionsantrag die Worte innerhalb des Karl Ludwig=Platzes“ zu streichen. Dieser Gegenantrag wird einstimmig angenommen. Z. 6043/13. IV. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R Langoth Jose 22. Verleihung zweier Pfründen aus der Josef und Ludwig Werndl=Stiftung Die Sektion beantragt: Die erledigte eine Pfründe aus dieser Stiftung im Betrag von 100 K jährlich werde der Bewerberin Mathilde Pils ver¬ liehen. Die zweite Pfründe hat ausgeschrieben zu werden. Z. 2346/13. — Wird angenommen 23. Verleihung einer Johann Haratzmüller¬ Pfründe Ueber Antrag der Sektion wird nach dem Vorschlage des städtischen Armenrates beschlossen, die erledigte Johann haratzmüller - Pfründe von 400 K jährlich der Witwe des bis herigen Bezugsberechtigten, Julie Wittigschlager, zu verleihen. Z. 5206/13 24. Verleihung der Jahresinteressen aus der Ludwig Werndl =Stiftung Nach dem Vorschlage des städtischen Armenrates werden olgende acht Bewerber zur Beteilung mit je 107 K aus de Jahresinteressen der Ludwig Werndl =Stiftung beantragt Rosa Karpf, Barbara Mühlberger, Ludwig Prast, Leopolk Rosenauer, Josefine Hofer, Leopold Welzebach, Johann Leutgeb, Anton Kleiner Einstimmig angenommen. — Z. 2306/13. 25. Bewilligung von Anschaffungen für das Spital Es werden benötigt 1 Ein Hauchschirm, Preis K 2•40 2. ein Spiegelkondensor, Preis (neu) K 120•—, oder Um¬ arbeitung des Immersions=Objektivs

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