Ratsprotokoll vom 21. Februar 1913

Diesbezüglich ist das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht bereit, einmalige Subventionen zur Deckung der durch die Errichtung einer Schulküche erwachsenden Kosten zu gewähren. Die Stadtgemeinde=Vorstehung wird deshalb eingeladen, bis längstens 25. Februar l. J. zu berichten, ob die Geneigt¬ heit zur Errichtung einer Schulküche in diesem oder im nächsten Jahre besteht und welcher Betrag als einmalige Subvention beansprucht werden würde. Nachdem über die dringliche Behandlung dieses Gegen¬ standes abgestimmt und dieselbe angenommen ist, stellt die Sektion den Antrag: Der Gemeinderat wolle beschließen, der Gründung einer Schulküche an der Mädchenbürgerschule grundsätzlich seine Zu¬ stimmung zu geben und das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht um eine einmalige Subvention von 800 K zur Ein¬ richtung dieser Schulküchen zu ersuchen. Die Errichtung der Schulküche wäre für das nächstkommende Schuljahr gedacht. Herr G.=R. Dautlgraber begrüßt die Errichtung einer solchen Schulküche in Steyr, ist jedoch der Ansicht, daß mit dem angesprochenen Betrage von 800 K nicht das Auslangen gefunden werden wird, da nicht nur für die Kücheneinrichtung allein zu sorgen sein wird, sondern auch für andere diverse Sachen. Er wünscht deshalb, daß um einen höheren Betrag angesucht werde, damit diese Sache praktisch zur Durchführung komme. Herr G.=R. Erb schließt sich diesen Ausführungen des Herrn G.=R. Dantlgraber an, worauf noch eine längere Debatte entsteht, an welcher sich der Herr Referent und die Herren Gemeinderäte Kirchberger, Dunkl und Wokral be¬ teiligen, und wonach folgender geänderter Sektionsantrag ge¬ stellt wird: Der Gemeinderat wolle beschließen, der Gründung einer Schulküche an der Mädchenbürgerschule grundsätzlich seine Zu¬ stimmung zu geben und das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht um eine einmalige Subvention von 2000 K zur Ein¬ richtung dieser Schulküchen zu ersuchen. Weiters ersucht der Ge¬ meinderat das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht um eine laufende jährliche Subvention zur Erhaltung der Schul¬ küche. Die Errichtung der Schulküche wird für das nächst¬ kommende Schuljahr gedacht. Dieser Sektionsantrag gelangt zur einstimmigen Annahme. Z. 5755,13. 16. Verleihung der Interefsen aus den beiden Landerl'schen Stiftungen. Die Sektion beantragt über Vorschlag des städtischen Armenrates folgende Personen zur Beteilung aus den beiden Landerl'schen Stiftungen: a) Landerl'sche Arbeiter: Therese Gärtner mit 250 K' Georg Baumberger mit 250 K, Therese Petereder mit 122 A, Rosina Damhoser mit 122 A, Josesa Berner 122 A. b) Zimmerleute: Karl Heidlmayr mit 250 K, Josef Bergmayr mit 250 K, Michael Nömayr mit 70 K, Josef Moser mit 70 K, Franz Schmirl mit 70 K, Johann Schlanhof mit 70 K, Karl Berg¬ mayr mit 86 A. Die Beträge von 250 K werden in monatlichen Raten ausbezahlt. Einstimmig angenommen. — Z. 301,13. 17. Verleihung von Prämien aus der Amtmann¬ schen Dienstboten=Stiftung. Ueber Antrag der Sektion werden nach dem Vorschlag des städtischen Armenrates die zwei erledigten Prämien von à 100 K jährlich aus der Amtmann'schen Dienstboten=Stiftung den Bewerberinnen Josesine Greiner und Theresia Metz und der einmalige Interessenüberschuß per 40 K der Bewerberin Therese Feichtner verliehen. — Z. 31.167/12. 18. Verleihung der Intereisen aus der Kaiser Franz Josef= und Elisabeth=Stiftung. Es wird über Vorschlag des städtischen Armenrates und nach dem Antrage der Sektion beschlossen, die Bewerber Josef Katzendoppler und Franz Nußbichler mit je 62 K 90 h aus der Kaiser Franz Josef= und Elisabeth=Stiftung zu beteilen. Z. 1103,13. 19. Verleihung der Pfründe aus der Gründler¬ Stiftung pro 1913. Die Sektion beantragt: Ueber Vorschlag des städtischen Armenrates werde die Ferdinand Gründler=Pfründe per 320 K jährlich dem Bewerber Klemens Elsner verliehen, doch hat derselbe aus dieser Pfründe seinen Unterstand im Armenhause zu bestreiten. Einstimmig nach Antrag. — Z. 302/13. 20. Verleihung der Interessen aus der Zweithurn¬ Stiftung. Nach dem Vorschlage des städtischen Armenrates werden über Antrag der Sektion folgende acht Arme mit je 2 K aus der Alois Zweithurn=Stiftung beteilt Johann Wiener, Franz Obermayr, Zäzilie Dunst, Julie Mandlmayr, Franziska Rittler, Magdalena Reitmayr, Anna Rathenberger und Susanne Bauer. — Z. 81/13. 21. Vorschlag für die Verleihung eines Maternus Hammer'schen Stipendiums Die Sektion beantragt: Der Gemeinderat wolle beschließen: Für die Verleihung des Maternus Hammer'schen Stipendiums im Betrage von 240 K jährlich wird der hohen k. k. Statthalterei der Bewerber Karl Kritzbach, Hörer der techn. Hochschule in Wien, empfohlen. Einstimmig angenommen. — Z. 3995/13. 22. Vorschlag für die Verleihung eines Wolfgang Pfefferl'schen Stipendiums. Es wird der Antrag gestellt: Der Gemeinderat wolle beschließen: Nachdem der einzige Bewerber den stiftsbriefmäßigen Bedingungen nicht entspricht, so kann dieser nicht präsentiert werden. Es wird daher die hohe k. k. Statthalterei ersucht, die Neuausschreibung zu veranlassen. Nach Antrag. — Z. 3878/13. 23. Vorschlag für die Verleihung eines Kosmas Mann'schen Stipendiums. Ueber Antrag der Sektion wird der hohen k. k. Statt¬ halterei der Bewerber Rudolf Steinhuber, Schüler der zweiten Klasse des bischöflichen Privat=Gymnasiums Kollegium Petrinum in Urfahr, für die Verleihung eines Kosmas Mann'schen Stipendiums im Betrage von 200 K jährlich empfohlen. Z. 3999,13. 24. Vorschlag für die Verleihung eines Johann Adam Pfefferl'schen Stipendiums. Die Sektion beantragt: Der Gemeinderat wolle beschließen: Für die Verleihung eines Johann Adam Pfefferl'schen Stipendiums im Betrage per 220 K jährlich wird der Bewerber Anton Schneiderbauer, stud. theolog an der k. k. evang. theolog. Fakultät in Wien, einer hohen k. k. Statthalterei präsentiert Einstimmig angenommen. — Z. 3998/13. 25. Vorschlag für die Verleihung eines Dr. Josef von Pflügl'schen Stipendiums. Es wird beantragt: Der Gemeinderat wolle beschließen: Für die Verleihung des Dr. Josef von Pflügl'schen Stipendiums im Betrage von 232 A jährlich wird der hohen k. k. Statthalterei der Bewerber Hermann Kletzmayr, Schüler der IV. Klasse des Staatsgymnasiums in Ried, empfohlen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 4004/13. Hierauf Schluß der Sitzung um 4 Uhr 40 Min. nachmittags. In der sodann folgenden vertraulichen Sitzung werden folgende Parteien nach § 2 der Heimatsgesetznovelle vom 5. Dezember 1896, R.=G.-Bl. Nr. 222, in den Gemeindeverband von Steyr aufgenommen: Arthur Gütig samt Frau und 2 Kinder, Josef Grün samt Frau und 1 Kind, Anton Kaltseis samt Frau und 7 Kinder, Franz Kern, Ludwig Molterer und Heinrich Pippich samt Frau und 2 Kinder. — Der bisher provisorische Schuldiener in der Wehrgrabenschule Karl Hofer wird desinitiv in dieser Eigenschaft bestellt.

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