Ratsprotokoll vom 26. Juli 1912

9. Subventionsansuchen. Ueber Antrag der Sektion werden folgende Spenden be willig Der Bezirkskrankenkasse in Steyr die bisherige Sub 1. vention von 100 K auch für das Jahr 1912. — Z. 16.123/12 2. Dem Gewerbeförderungs=Institute für Oberösterreich in Linz eine Subvention von 50 K, wie im Vorjahre, auch Ur das Jahr 1912. — Z. 18.261,12 Dem Taubstummen=Unterstützungsverein in Linz 3. die bisherige Subvention von 10 K auch für das Jahr 1912. Das Ansuchen der Bezirkskrankenkasse in Urfahr wird üben Antrag der Sektion mangels vorhandener Mitteln abgelehnt Z. 17.278,12 III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R Huber jun. Josef 10. Verpachtung eines städtischen Grundes. Ueber Antrag der Sektion wird die Wiederverpachtung der Grundparzelle Nr. 590/6 an den Gesuchsteller Franz Pfingst mann, Gastwirt, Sierningerstraße 69, auf drei Jahre um den ährlichen Pauschalbetrag von 14 K und unter Aufrechthaltung — Z. 17.391/12. der sonstigen Bedingungen beschlossen. Ansuchen des Handelsgremiums der Stadt 11. Steyr um unentgeltliche Ueberlassung eines Lehrzimmer Beheizung und Beleuchtung für eine Privat¬ samk Handelsschule. Die Sektion stellt hierüber folgenden Antrag Der Gemeinderat beschließe die Ueberlassung eines Lehr. zimmers in der Mädchenvolksschule in der Berggasse mit kosten¬ loser Beistellung der Beheizung und Beleuchtung zur Abhaltung von Privat=Handelslehrkursen an Herrn Ippen, derzeit Beamte in Wien, und jeweilig zu vergeben auf die Dauer eines Jahres Z. 18.447/12 — Wird angenommen 12. Verlegung des städtischen Museums in den Innerberger=Stadel Der Herr Referent erklärt, daß am 25. August v. I vom Herrn G.=R. Landsiedl die Anregung gegeben wurde, das Museum, welches derzeit in der Industriehalle untergebracht ist in den Innerberger=Stadel zu verlegen. Diese Anregung sei auch vom Herrn Kustos des Museums, sowie von den Vertretern des Vereines „Heimatschutz“ in Steyr freudigst ausgenommen worder und wurde von allen diesen an den Gemeinderat eine Eingabe jerichtet, in welcher die Verlegung des städtischen Museums aufs wärmste befürwortet und auch Anregungen bezüglich der Ver legung desselben sowie der etwaigen Adaptierungen des Inner¬ berger Stadels gegeben wurden. Die III. Sektion konnte jedoch diesbezüglich aus Mangel von eingehenden Vorerhebungen nicht gleich mit bestimmten An¬ trägen an den Gemeinderat herantreten, weshalb von derselben in der Sitzung des Gemeinderates am 24. November v. J. vor¬ erst der Antrag gestellt wurde, diesen Punkt einstweilen zu ver tagen, um genaue Erhebungen unter Zuziehung der Petenten und Sachverständigen vornehmen zu können. Es sei dies auch janz klar gewesen, denn einerseits wurde der Innerberger Stadel seitens der Stadt ab und zu für militärische Einquar tierungen und jetzt als Depotmagazin verwendet Ferner mußte Rücksicht genommen werden auf genauf Erhebungen über den Bauzustand des Innerberger=Stadels, welcher dann auch für sehr gut befunden wurde, da der Stadel sehr massiv und kräftig gebaut und auch gut erhalten ist Ein weiteres Augenmerk war auf eine eventuelle Feuers gefahr zu richten, nachdem gerade in dieser Beziehung beim Innerberger=Stadel einige Bedenken laut geworden sind. Ir diesem Sinne ist auch bei der kommissionellen Begehung des Gebäudes genauest vorgegangen worden, wobei alle möglichen Umstände in Erwägung gezogen wurden. Es wurde hiebei de Kindruck gewonnen, daß es möglich ist, das Museum im Inner berger=Stadel feuersicher unterbringen zu können, indem ein eveninelle Feuersgefahr durch einige kleinere Vorkehrungen leicht behoben werden kann. Zur Sicherheit wird nicht nur das Dack des Stadels genauest untersucht, sondern es wird auch am Innern des Dachraumes ein feuersicherer Anstrich des Dach stühles vorgenommen werden. Eine Feuersgefahr von außen is auch nicht zu befürchten, nachdem die Mauern des Stadels sehr massiv sind und die Fensteröffnungen durch Schutznetze oder Fall¬ klappen gesichert werden können Weiters war noch eine eventuell äußere oder innereUm¬ gestaltung des Stadels in Betracht zu ziehen. Diesbezüglich sind wohl die Ansichten sehr weit auseinandergegangen. Es waren auch mehrere Kostenvoranschläge und Pläne ausgearbeitet worden Man hat sich schließlich dann so weit geeinigt, die Umgestaltung in möglichst einfacher und wenig kostspieliger Weise vorzu nehmen, und zwar auch aus dem besonderen Grunde, weil es der Wunsch der Herren, welche sich um die Erhaltung dieses Ge bändes immer sehr bemüht haben, war, das Gebäude möglichst im Charakter unverändert zu erhalten, wodurch auch der Stadt gemeinde keine so großen Auslagen erwachsen, als es bei den Projekte, welches von Seite des Vereines „Heimatschutz“ durch den Architekten Wolfsgruber zur Verfügung gestellt wurde, der Fall gewefen wäre. Nichtsdestoweniger müsse dem Herrn Archi iekten Professor Wolfsgruber in Linz dafür der Dank ausg 3 drückt werden, daß er in selbstloser Weise einen künstlerisch aus gearbeiteten Umgestaltungsentwurf für das Innere des geplanten Museums der Stadtgemeinde Steyr zur Verfügung gestellt hat Die wichtigsten Gründe für die Verlegung des Museums in den Innerberger=Stadel waren aber die, daß die Räume in der Industriehalle zur Unterbringung der Museumsgegenstände heute nicht mehr ausreichen, sowie die unteren Räume der In dustriehalle sehr feucht sind, wodurch ein Zugrundegehen der Museumsgegenstände eintreten würde. Die Verlegung des Museums in den Junerberger=Stadel wurde auch von den Kommissions¬ mitgliedern als sehr günstig angesehen, weil das Gebäude in Zentrum der Stadt liegt, was für den Besuch des Museums als ehr vorteilhaft bezeichnet werden muß Mit Rücksicht auf das Gesagte stellt daher die III. Sektion olgenden Antrag Die derzeit dem städtischen Museum in der Industriehalle überlassenen Räume sind voll belegt, es können daher die letzter bedeutenden Neuerwerbungen aus der aufgelassenen gräflich Lam berg'schen Sammlung nicht mehr untergebracht werden. Anderer seits ist das eine im Kellergeschosse befindliche Museumslokale derartig feucht, daß ein Verderben der dort aufgespeichertei wertvollen Sammlung nicht mehr hintangehalten werden kann Schließlich muß sowohl die entlegene Lage des Museums als auch die Behinderung des ungestörten Zuganges zu dem¬ elben infolge Belegung der Vorräume vom Mädchenlyzeum als Hindernis für den Besuch empfunden werden. In Anbetracht dieser gerechtfertigten schwerwiegenden Um stände wolle der löbliche Gemeinderat dem mit Eingabe vom 24. Oktober 1911 gestellten Ansuchen Folge geben und die Ver legung des städtischen Museums in den von kompetenten Faktoren hiefür als besser geeignet und empfohlenen Innerberger=Stadel unter Bewilligung eines Maximalbetrages von 2000 K für die entsprechende Adaptierung der Innenräume beschließer Mit der Durchführung der erforderlichen Arbeiten wird die III. Sektion betraut, doch hat vor Beginn derselben eine Besichtigung und Besprechung vom gesamten Gemeinderate unten Zuziehung des Kustos des Museums, den Vertretern der Zentral kommission und des Vereines „Heimatschutz“ zur endgiltiger gründlichen Behandlung noch schwebender Fragen zu erfolgen Dieser Antrag gelangt hierauf zur einstimmigen An¬ nahme. — Z. 13.659/12 IV Sektion. Referent: Sektionsobmann=Stellvertreter Herr G.=R. Ludwig Binderberger. 13. Armenlernmittelbeschaffung pro 1912/13. 17. Juli l. J. teilt der k. k Mit Zuschrift von Stadt schulrat Steyr mit, daß sich das Erfordernis zur Bestreitung der Kosten der für das kommende Schuljahr 1912/13 an den hierstädtischen Volks= und Bürgerschulen notwendigenArmen lernmitteln, als: Schreib=, Rechen= und Zeichenhefte, Bücher 2c. owie Handarbeitsmaterialien auf zirka 2259 K 89 k beläuft 6 Volksschulen K 1258·33 Hievon entfallen auf die Knabenbürgerschule 654•08 Mädchenbürgerschule 347•48 Interessen aus Zur Bedeckung dieses Erfordernisses stehen die K 513·19 der Zäzilie Schiefermayr'schen Schulstiftung per und aus der Gottlieb Almhofer'schen Schul¬ 1079•70 tiftung per K 1592•89 zusammen zur Verfügung, daher sich ein Abgang von 667 K ergibt Der k. k. Stadtschulrat stellt deshalb an den Gemeinderat die Bitte, die Deckung dieses Abganges aus der Stadtkasse be¬ villigen zu wollen. Die Sektion bringt deshalb folgenden Antrag Der Gemeinderat wolle beschließen, es sei der Abgang von 667 K bei dem Erfordernisse zur Bestreitung der Kosten für Armenlernmittel für das Schuljahr 1912/13 aus der Stadtkasse zu decken. Herr G.=R. Wolral ist der Ansicht, daß der Lernmittel beitrag trotz des heuer geringeren Erfordernisses in derselben Höhe bewilligt werden solle, wie im vorigen Jahre, nachdem vergangenes Jahr eine ganze Reihe von unbemittelten Eltern darüber Klage geführt haben, daß ihre Kinder trotz Ansuchen eine Lernmittel erhalten haben. Schuld hiebei sei wohl nicht sandern die betreffenden Lehrpersonen der Gemeindern Vorsitzende erwidert, daß der Grund des Der Herr Rückganges in der Summe des heurigen Erfordernisses darin zu suchen ist, daß heuer die Anzahl der Kinder in den Schulen urückgegangen ist. Im Uebrigen könne der Gemeinderat nur über das beschließen, um was der Stadtschulrat in seiner Ein gabe ersucht Der Antrag der Sektion wird hierauf angenommen Z. 18.525/12. Bewilligung des Quartiergeldes für die durc 14. Errichtung einer zweiten Hilfsstasse für schwach die finnige Kinder erforderliche Aushilfslehrkraft Der Herr Referent bringt den hierüber vorgelegten Amtsbericht sowie den Antrag der Sektion zur Verlefung Ueber eine Aufrage des Herrn G. R. Huber ob es sich bei dieser Hilfsklasse um eine Folgeklasse der 1. Klasse oder um

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