7 Man habe keine Ursache, das Lokale an Wolf nicht mehr abzugebeu, weil der Eingang bei der Pfarrstiege ein ganz günstiger ist. Was der Kostenvoranschlag anbelangt, zeigt er uns nochmals, daß sich das Bauamt mit den Interessenten nicht ins Einvernehmen gesetzt hat, sonst hätte dasselbe nicht auf einen so hohen Kostenbetrag kommen können. Er sei der Ansicht, daß, wenn es viel sei, die Adaptierungsarbeiten den Betrag von 1000 K nicht übersteigen werden. Redner glaubt, daß der Innerberger=Stadel nochmals von der III. Sektion besichtigt werden solle und sich dieselbe dann hierüber beraten möge. Was die Feuersgefahr anbelangt, ist eine solche ausgeschlossen, weil das Gebäude mit Ziegeln gedeckt ist, das Museum nur bei Tage besichtigt werden und in den Räumen desselben nicht geraucht werden darf. Er müsse auch seinem Bedauern darüber Ausdruck geben, daß die II1. Sektion nicht zur Besichtigung des Stadels einge¬ laden wurde und daher jetzt noch nicht seiner Ansicht darüber Ausdruck geben konnte, wie hoch sich die Kosten für diese Adap¬ tierungen belaufen werden. Der Herr Referent erklärt, daß er den von Seite des Bauamtes angesetzten Kostenbetrag für außerordentlich niedrig finde. Er könne sich nicht vorstellen, wie mit 3500 K eine nennens¬ werte bauliche Umänderung vor sich gehen könnte und meint, daß die Kosten für diese Adaptierungen ganz bedeutende sein werden. Hierauf gelangt der Antrag der Sektion zur Annahme. - Z. 26.808/11. 16. Antrag auf Beschaffung einer neuen Waschzille oder Waschfloßes beim Bürgerspital. Die Sektion stellt folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe die Neuanschaffung einer Wasch zille mit Dach beim Bürgerspital und werde hiefür ein Höchst¬ betrag von 650 K, da die Ausführung in Lärchenholz gewünscht wird, bewilligt. Herr G.=R. Wokral bemerkt, daß für die Benützung dieses Waschfloßes bisher immer ein kleiner Geldbetrag einge¬ hoben wurde. Es sei sehr zu wünschen, daß von der Einhebung irgend welchen Betrages in Zukunft abgesehen werde. Herr Vizebürgermeister Julius Gschaider erwidert, daß der eingehobene Betrag von 2 k per Korb stets den Armen des Bürgerspitales zugute komme und glaubt er, daß man es ruhig bei dieser Einführung belassen könne, zumal gerade dieser Wasch¬ floß trotz des Entgeltes außerordentlich stark benützt wird. Hierauf wird der Antrag der Sektion angenommen. — Z. 28.985/11. 7. Berichterstattung über die Errichtung einer Brückenwage auf öffentlichem Grunde. Dieser Punkt wurde bereits in der Gemeinderatssitzung am 30. Juni l. J. behandelt und wurde damals über Antrag des Herrn G.=R. Wokral beschlossen, den Akt der III. Sektion zum nochmaligen Studium rückzuverweisen, und zwar in dem Sinne, ob es möglich wäre, in der Nähe des Bahnhofes eine öffentliche Wage aus Gemeindemitteln aufzustellen. Das städtische Bauamt erhielt hierauf den Auftrag, dies¬ bezüglich Erhebungen zu pflegen, ob die Aufstellung einer neuen Brückenwage beim Mauthause in der Bahnhofstraße mög¬ lich wäre, und welche Kosten die Aufstellung derselben verur sachen würden. Mit Rücksicht auf den hierauf erfolgten Bericht des Stadt¬ bauamtes stellt die 1II. Sektion folgenden Antrag: Nachdem sich die Anschaffungskosten einer neuen Brücken¬ wage, welche vor dem Mauthause auf der Bahnhofstraße geplant wäre, auf die Summe von zirka 3500 K stellen würden, zu welchen sich die Einnahmen, welche für die beiden bestehenden städtischen Wagen nur jährlich zirka 160 K betragen, zu keinem Verhältnis stehen, wolle der Gemeinderat von der Errichtung einer neuen Wägestelle absehen. Zugleich wolle der Gemeinderat beschließen, es sei auf das Ansuchen der Firma Johann Flenkenthaller um Bewilligung einer Fuhrwerks=Brückenwage für eigenen Bedarf in der Kompaß gasse vor dem eigenen Hause nicht einzugehen. Herr G.=R. Denkmayr kann sich mit dem Sektions¬ antrage nicht einverstanden erklären. Er glaubt, daß man der Firma Flenkenthaller doch etwas entgegenkommen solle, wenn man in Betracht zieht, daß dieselbe zum Grünmarkt fahren müsse, um ihre Waren abwiegen zu können. Er stellt den Gegen¬ antrag, der Firma Flenkenthaller die Errichtung einer Brücken¬ wage um den jährlichen Zins von 160 K mit dem Bemerken zu bewilligen, daß dieselbe nur ihre eigenen Sachen abwiegen dürfe. Herr G.=R. Fendt schließt sich der Aeußerung des Herrn Vorredners an und erklärt, daß, wenn der Firma Flenkenthaller die Errichtung einer eigenen Wage bewilligt wird, die Stadt¬ gemeinde hiedurch noch einen Nutzen erzielt, nachdem sie für diese Wage einen Jahreszins von 160 bis 180 K einheben könne. Er habe auch in Erfahrung gebracht, daß die zwei städtischen Wagen zusammen jährlich 160 K an Wägegeld abwerfen, sowie daß die Firma Flenkenthaller auf diesen Wagen nichts abwiegen hat lassen. Es würde somit der jährliche Jahreszins von 160 bis 180 K welchen die Firma Flenkenthaller der Stadtgemeinde zahlen würde, dem Erträgnis der zwei städt. Wagen vollkommen gleich kommen. Er unterstütze daher den Gegenantrag des Herrn G.=R. Denkmayr. Herr G.=R. Ortler erklärt, daß er der Ansicht der Herren Vorredner nicht beistimmen könne. Er weist darauf hin, daß in der Duckartstraße, Kompaßgasse ein großer Verkehr von Fuhrwerken herrscht, und wäre es ein großes Verkehrs¬ hindernis, wenn dort eine Brückenwage errichtet werden würde. Die Aufstellung einer Brückenwage in der Bahnhofstraße beim Mauthause erweise sich auch deshalb nicht für gut, weil die Brücke knapp an dem Gehweg errichtet werden müßte und dadurch ebenfalls ein Verkehrshindernis bilden würde. Er bittet um Annahme des Sektions=Antrages. Herr G.=R. Landsiedl verweist darauf, daß die städt. Brückenwagen überhaupt ein schlechtes Erträgnis abwerfen. Was die Neutorwage betreffe, so sei das Abwiegen dort eine sehr langwierige Sache, weil zur Bedienung derselben erst der Mautner vom Pfarrplatze heruntergeholt werden muß. Es wäre aber auch noch die Frage, ob nicht vielleicht zwischen dem Bahnhofgebäude und dem ehemaligen Direktions¬ gebäude eine städt. Wage errichtet werden könnte, weil hiezu genügend Platz vorhanden wäre, und auch die Firma Flenken¬ thaller in ihrem Ansuchen geäußert hat, daß verschiedene Fuhr¬ werksbesitzer und Frächter jetzt überhaupt ihre Sachen nicht ab¬ wiegen lassen, weil die Neutorwage zu abseits gelegen ist Er regt an, daß die Bausektion ersucht werde, diesbezüglich Erhebungen zu pflegen. Der Herr Vorsitzende erwidert, daß der Platz zwischen dem Bahnhofgebäude und dem Direktionsgebäude Eigentum der k. k. Staatsbahn ist und daher die Stadtgemeinde kein Recht habe, dort eine öffentliche Wage zu errichten. Herr G.=R. Landsiedl glaubt, daß man diesen Platz von der k. k. Staatsbahn erhalten könnte. Herr G.=R. Mitter unterstützt den Antrag der Sektion und meint, daß die Firma Flenkenthaller sich eine Brückenwage in ihrem Hofe aufstellen lassen könne. Herr G.=R. Langoth glaubt, daß eine Brückenwage in der Kompaßgasse nicht als Verkehrshindernis angesehen werden könne, der Verkehr sei daselbst nicht so groß. Er schließe sich ebenfalls dem Gegenantrage der Herren Gemeinderäte Denk¬ mayr und Fendt an. Der Herr Referent bemerkt, daß bereits in der Sektions¬ itzung die Ansichten über diesen Punkt sehr verschledene waren und sei der Sektionsantrag im Sinne der Majorität Was die Erklärung des Herrn G.=R. Ortler betreffe, daß eine Brückenwage in der Kompaßgasse ein Verkehrshindernis ei, könne er dem nicht ganz beistimmen, denn der Verkehr sei hier kein so besonders großer. Redner erwähnt noch, daß es sich die Sektion auch so überlegt habe, ob es nicht wünschenswert wäre, wenn Flenken¬ thaller, falls ihm eine Wage vor dem Hause bewilligt werden sollte, auch die öffentliche Wägung durchführen würde, denn es wäre gewiß von Vorteil, wenn in der Nähe des Bahnhofes eine solche Wägegelegenheit vorhanden wäre. Dies wäre der Firma jedoch nur unter der Bedingung gestattet, daß sie nur ihre Ware und die ihrer Kunden abwiegt. Es wäre diese Idee entschieden nicht zurückzuweisen, weil ja auch die diesbezügliche Abrechnung mit der Stadtgemeinde ganz leicht durchgeführt werden könnte. Herr G.=R. Landsiedl beantragt hierauf, daß vorerst noch die III. Sektion Erhebungen pflegen solle betreffend Er¬ richtung einer Brückenwage in der Nähe des Bahnhofes, mit Heranziehung des Mautners in der Bahnhofstraße zur Bedienung derselben. Es wird hierauf über diesen Antrag des Herrn G.=R. Landsiedl abgestimmt und derselbe angenommen. — Z. 15.099/11. V Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Josef Langoth. 18. Vergebung der Schiefermayr=Stipendien. Ueber Antrag der Sektion wird je ein Zäzilie Schiefer¬ mayr=Stipendium dem Karl Sturm, Schüler der IV. Klasse und Johann Haslinger, Schüler der III. Klasse, verliehen. — Z. 24.168,11. Verleihung einer Pfründe aus der Josef und Ludwig Werndl=Stiftung. Die Sektion beantragt: Ueber Vorschlag des städt. Armenrates wolle die erledigte Pfründe aus der Josef und Ludwig Werndl=Stiftung dem Petenten Georg Mayrhofer, Josefgasse Nr. 20, verliehen werden Wird angenommen. — Z. 25.640/11. 20. Erneunung eines Armenvaters für das XV. Viertel. Der Sektionsantrag lautet: Ueber Vorschlag des städt. Armenrates wolle für die Stelle eines Armenvaters für das XV. Viertel Herr Leopold Obernberger, Hausbesitzer und Gemischtwarenhändler, ernannt werden. Weiters wolle der Gemeinderat dem zurückgetretenen Armenvater Herrn Josef Stöger den Dank für seine aufopfernde Tätigkeit ausdrücken. Herr G.=R. Mitter hält dafür, daß man den vorge¬ schlagenen Herrn mit Rücksicht auf dessen Alter mit einer Stelle nicht belasten könne und beantragt, an dessen Stelle den Herrn Franz Bräcklein, Stadtmaurermeister in Steyr, zum Armen¬ vater des XV. Viertels zu wählen. Wird einstimmig angenommen. — Z. 22.507/11.
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