8 Dieser Kassejournalsabschluß wurde von den Herren Ge¬ befunden. Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 26.468/11. 12. Eingabe der Firma Werndl in Unterhimmel um Herabsetzung des für das zweite Halbjahr 1911 vorgeschriebenen Mautpauschales. Drahtstiftenfabrik in Steyr gänzlich aufgelassen habe, wodurch 5000 K jährlich subventioniert. der weitaus größte Teil ihrer Fuhren aufgehoben erscheint. Die Sektion beantragt hierüber: Der Gemeinderat wolle beschließen, das für das zweite Semester 1911 bemessene Pauschaule von 400 K auf 300 K des Herrn G.=R. Landsiedl an. zu reduzieren. Wird angenommen. — Z. 21.685/11. 13. Subventionsansuchen. 1. Es liegt vor ein Dringlichkeitsantrag betreffend einem ausgereicht hätten. Ansuchen des Herrn Theaterdirektors Anton Rollett um Er¬ höhung der Subvention und Wiederverleihung des Theaters für die Saison 1912/13. Nach Annahme der Dringlichkeit stellt die Sektion folgenden Antrag: Der Gemeinderat wolle beschließen, dem Theaterdirektor Anton Rollett eine außerordentliche, monatlich nachhinein aus¬ zuzahlende Subvention per 150 K wieder wie im Vorjahre zu bewilligen und ihm das Theater für die Saison 1912/13 ohne Ausschreibung zuzuerkennen. Herr G.=R. Wokral wünscht, daß an den Herrn Theater¬ direktor herangetreten werden solle, er möge nicht nur immer Operetten geben, sondern auch das Schauspiel pflegen. Herr G.=R. Landsiedl bemerkt, daß der Antrag der Sektion dahin ergänzt werden sollte, daß dem Herrn Theater¬ direktor die Subvention nur für jedes „abgespielte“ Monat ausbezahlt werde, da die Spielzeit zumeist bis 8. April dauere und somit für diese 8 Tage Spielzeit vielleicht auch die Subvention für das ganze Monat April verlangt werden könnte. Auch könnte der Fall eintreten, daß durch den schlechten Besuch des Theaters der Herr Direktor Rollett das Theater nicht ein¬ mal bis zum Ende der Saison fortführen könnte und wir dann vielleicht verpflichtet wären, ihm die ganze Subvention von 900 K auszubezahlen. Herr G.=R. Tribrunner unterstützt den Antrag der Sektion und bemerkt noch hiezu, daß der Herr Theaterdirektor, wenn er die Subvention nicht hätte, überhaupt sein Auskommen nicht finden könnte. Was das Verlangen des Herrn G.=R. Wokral betreffe, daß der Herr Theaterdirektor mehr das Schau¬ spiel pflegen solle, könne er dies nicht billigen, weil gerade diese Stücke einen ganz besonders schlechten Besuch aufweisen. Man habe zumeist nur Interesse für die Operetten. Herr G.=R. Erb schließt sich dem Zusatzantrage des Herrn G.=R. Landsiedl an. Herr G.=R. Landsiedl bemerkt noch, daß es sich um zwei verschiedene Sachen in der Eingabe des Herrn Theater¬ direktors handle, und zwar gehöre die Erhöhung der ubvention in die II. Sektion, die Wiederverpachtung des Theaters jedoch in die I. Sektion. Der Herr Vizebürgermeister Gschaider ist der Ansicht, daß man beide Angelegenheiten heute gleich dringlich behandeln solle, damit die Sache nicht verzögert werde. Herr G.=R. Landsiedl weist noch darauf hin, daß auch im neuen Theatervertrag betr. der Subvention die Klausel für jedes „abgespielte“ Monat eingesetzt werden sollte. Herr G.=R. Erb hält dafür, daß man diese Angelegenheit nicht noch weiter hinausziehen könne. Das Ansuchen wegen Wiederverpachtung des Theaters an die 1 Sektion zuzuweisen, halte er für nicht notwendig, nachdem diese Sektion auch keinen anderen Beschluß fassen werde. Der Herr Referent verliest hierauf nochmals den mit dem Zusatzantrag des Herrn G.=R. Landsiedl ergänzten Sektions¬ antrag, welcher lautet: Der Gemeinderat beschließe, dem Theaterdirektor Anton Rollett eine außerordentliche Subvention per 150 K für die Monate Oktober bis Ende März 1911/12, und zwar für jeden abgefpielten Monat nachhinein zu bewilligen und das Theater für die Saison 1912/13 ohne Ausschreibung zuzuerkennen. Der Herr Vorsitzende bemerkt, daß den Wünschen des Herrn G.=R. Landsiedl betreffend Einsetzung des Wortes für jeden „abgespielten“ Monat im neuen Pachtvertrage und des Herrn G.=R. Wokral, daß der Herr Theaterdirektor Rollett er¬ sucht werde, mehr das Schauspiel zu pflegen, Rechnung getragen wird. Hierauf wird der neue Antrag der Sektion angenommen. — Z. 27.819/11 2. Gesuch des Lyzealvereines Steyr um eine Subvention. Die Sektion beantragt hierüber: Der Gemeinderat wolle beschließen, dem Lyzealverein in Steyr für das Schuljahr 1911/12 300 K zu bewilligen. Herr G.=R. Landsiedl setzt sich dafür ein, daß dem Lyzealverein eine höhere Subvention gegeben werde, nachdem dieses Institut während seines einjährigen Bestandes so be¬ deutende Fortschritte gemacht hat, daß ein eigener Professor an¬ gestellt werden konnte und sich bereits von Außen auch ein be¬ deutender Zuzug an Schülern bemerkbar macht. Außerdem ge¬ nießen viele der Schülerinnen Schulgeldbegünstigungen, was aber dem Lyzealvereine wieder zur Last fällt. Weiters erlaube er sich zu bemerken, daß das, was die meinderäten Kirchberger und Mitter geprüft und für richtig Stadtgemeinde Steyr als Subvention gibt, auch für die anderen Körperschaften, welche auch das Lyzeum subventionieren, ma߬ gebend sein wird. Wenn selbst die Stadtgemeinde nur ein ge¬ ringes Interesse für das Lyzeum zeige, so werden sich auch die anderen Körperschaften zu keiner höheren Subvention herbeilassen. Er weist noch darauf hin, daß die Stadt Linz die Er¬ haltung des Lyzeums selbst auf sich genommen hat, daß die Diese Firma begründet ihr Ansuchen damit, daß sie ihre Stadt Karlsbad ihr Lyzeum mit 8000 K und Salzburg mit Er stelle deshalb den Antrag, die Subvention für das hiesige Lyzeum von 300 K auf 500 K zu erhöhen. Herr G.=R. Tribrunner schließt sich dem Antrage Herr G.=R. Kirchberger unterstützt den Antrag der Sektion. Die II. Sektion würde gewiß gerne einen höheren Betrag ausgesprochen haben, wenn hiezu die vorhandenen Mittel Hierauf wird der Antrag des Herrn G.=R. Landsiedl, die Subvention für das Mädchenlyzeum auf 500 K zu erhöhen, abgelehnt und der Sektionsantrag mit Majorität angenommen. — Z, 25.330/11. 3. Ueber Antrag der Sektion wird noch dem Gewerbe¬ förderungsinstitut für Oberösterreich in Linz eine Subvention von 50 K bewilligt. — Z. 24.146/11. Mangels an verfügbaren Mitteln werden die Subventions¬ ansuchen des Vereines für Verhütung von Seuchen und Tier¬ krankheiten in Bamberg, des Vereines der Freunde der Feuer¬ bestattung „Flamme“ in Linz und des deutschen Ortsrates in Prachatitz abgewiesen. — Z. 23.394/11, 24.501/11 u. 24.725/11. III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Josef Huber jun. 14. Beschlußfassung wegen einer Grundabtretung zum Zwecke eines Zubaues an das Hans Nr. 8, Ortsquai. Die Sektion beantragt: Der Gemeinderat möge dem Herrn Ing. Anton Dietrich zum Ausbaue seines Wohnhauses den Ankauf von 10 m2 öffent¬ lichen Grund gegen einen Pauschalbetrag von 100 K bewilligen. Wird angenommen. — Z. 22.968/11. 15. Ansuchen der Firma Wurmfeld um die Be¬ willigung zur Benützung eines öffentlichen Grundes für die unterirdische Transmissionsführung. Der Sektionsantrag lautet: Der Gemeinderat beschließe die Erteilung der Bewilligung zur Benützung des öffentlichen Straßengrundes am Hammer¬ schmiedberg zur Führung eines Transmissionskanales gegen Widerruf und Zahlung eines jährlichen Anerkennungszinses von 20 K. Wird angenommen. — Z. 24.278/11. 16. Eingabe mehrerer Interessenten um Auswechs¬ lung der schadhaften Holzrohre in Eisenrohre der Wasser¬ leitung in Steyrdorf. Die Sektion beantragt: Der Gemeinderat beschließe, dem vorstehenden Ansuchen Folge zu geben, und zwar: Die neu verlegten Eisenrohre gehen in den Besitz der Stadtgemeinde als Eigentümerin der Wasserleitung über. Die Verrechnung und Bezahlung dieser Arbeit haben die beteiligten Interessenten mit der ausführenden Firma selbst zu ordnen. Einstimmig nach Antrag. — Zl. 25.638/11. 17. Tiefbohrungen am Plattnergute zum Zwecke der Wasserbeschaffung. Herr G.=R. Huber referiert ausführlich über diesen Punkt und bemerkt, daß bekanntlich am 29. September l. J. eine Sitzung des Spitalbaukomitees stattgefunden hat, wo über die verschiedensten Punkte verhandelt wurde. Diese Verhand¬ lungen seien auch in einem ausführlichen Kommuniqué zur Kenntnis des Publikums und des Gemeinderates gebracht worden. Aber diese Verhandlungen wären auch als Referate für den Gemeinderat zu erstatten gewesen. Der technische Teil dieser Sitzung wurde auch teilweise zur Weiterverfolgung und Be¬ ratung der III. Sektion zugewiesen und erlaube er sich jetzt hierüber zu referieren: Bekanntlich habe sich in letzter Zeit die III. Sektion des Gemeinderates mit der Wassererforschung, welche notwendig war, um Wasser für das Spital zu erhalten, beschäftigt. Es wurden auch im Laufe eines Jahres die Quellen am Damberg behufs ihrer Ergiebigkeit untersucht. Es hat sich herausgestellt, daß durch den heurigen trockenen Sommer diese Quellen teilweise in ihrer Ergiebigkeit sehr stark zurückgegangen sind. Die Unter¬ suchung des Wassers, welche die k. k. Lebensmittel=Untersuchungs¬ anstalt in Wien vorgenommen hat, hat ergeben, daß das Wasser teilweise nicht einwandfrei und teilweise nicht qualitätsmäßig ist. Auch ist der Kohlensäureinhalt des Wassers kein großer. Es empfiehlt sich daher nicht, dieses Wasser für das Spital zu ver¬ wenden. Ein zweiter Grund, darauf nicht einzugehen, sei auch der, daß diese Leitung mindestens 100.000 K kosten würde, und wäre es aber erst fraglich, ob die Wassermenge für das Spital ausreichend wäre. Es ist daher das Spitalbaukomitee zur Ansicht gekommen, von der Weitererforschung der Dambergquellen gänzlich abzu¬ sehen. Es bleibt daher nur mehr die zweite Möglichkeit, und
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