Ratsprotokoll vom 28. April 1911

Kasseabschluß pro Februar 1911. Es betrugen die Einnahmen im Monate 103.211 K 41 h Februar 1911 36 „ 28.627 Hiezu Kassarest vom Vormonat Gesamteinnahmen im Monate Februar 1911 131.838 K 77 h 103.359 „ Ausgaben im Monate Februar 1911 43 „ 28.479 K 34 h Kassarest für den Monat März 1911 Es betrugen seit Jahresbeginn 1911: 224.415 K 82 h die Einnahmen 195.936 „ 48 die Ausgaben 2 Pro März 1910 betrug der Kasserest . . 53.529 K 35 h Dieser Kassejournalsabschluß wurde von den Herren Ge¬ meinderäten Lang und Dantlgraber geprüft und als richtig be¬ funden. — Zur Kenntnis genommen. — Z. 11.119/11. Kasseabschluß pro März 1911: Es betrugen die Einnahmen im Monate 52.500 K 66 h März 1911 28·479 „ Hiezu Kasserest vom Vormonat 34 „ Gesamteinnahmen im Monate März 1911 . 80.980 K — h 38.893 Ausgaben im Monate März 1911 91 „ Kasserest für den Monat April 1911 . . 42.086 K 09 h Es betrugen vom Jahresbeginn bis Ende März 1911: 276.916 K 48 h die gesamten Einnahmen * 234.830 „ 39 die gesamten Ausgaben * 32.727 K 81 h Pro April 1910 betrug der Kasserest Dieser Kassejournalsabschluß wurde von den Herren Ge¬ meinderäten Kirchberger und Dantlgraber geprüft und als richtig befunden. — Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 11.361/11. 7. Amtsbericht über die Auflage des Rechnungs¬ abschlusses über die Einnahmen und Ausgaben der Stadt¬ kasse, sowie sämtlicher unter städtischer Verwaltung stehenden Fonde und Anstalten für das Jahr 1910. Wird von der Tagesordnung abgesetzt, nachdem die Ueber¬ prüfung des Rechnungsabschlusses noch nicht erfolgt ist. 8. Subventionsgesuche. Ueber Antrag der Sektion werden folgende Spenden be¬ willigt: 1. Der Bundesgruppe Steyr des Deutschen Böhmerwald¬ bundes 30 K. — Z. 10.169/11. 2. Dem Verein Deutscher Steyrer Hochschüler in Wien 10 K. — Z. 11.319/11 3. Dem Deutschen Schutzverein „Ostmark“ in Linz 20 K. Z. 11.378/11. 4. Dem Philosophen=Unterstützungsverein in Wien 10 K Z. 9702|11. 5. Dem Verein für Bekämpfung und Erforschung der Krebskrankheit 20 K. — Z. 10.354/11. 6. Dem Arbeiter=Sängerbund „Stahlklang“ in Steyr zu seinem Gründungsfeste 200 K. — Z. 11.458/11 Mehrere Vereine werden mit ihrem Ansuchen um Ge¬ währung einer Unterstützung mangels vorhandener Mittel ab¬ gewiesen. III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Josef Huber jun. 9. Ansuchen des Deutschen Turnvereines in Steyr Ueberlassung der Industriehalle und des Karl um Ludwigplatzes zur Abhaltung seines 50jährigen Grün¬ dungsfestes. Die Sektion stellt hierüber folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderat beschließe, dem Deutschen Turn¬ verein in Steyr zur Abhaltung seines 50jährigen Gründungs¬ festes die Industriehalle mit den derzeit freistehenden Neben¬ lokalitäten gegen Vergütung der Kosten für Beleuchtung und Reinigung sowie ordnungsgemäßer Rückgabe derselben und des in Anspruch genommenen Inventars zu überlassen. Auch wird dem Ansuchen wegen Ueberlassung des Karl Ludwigplatzes und der Absperrung desselben während der Dauer des Festes die Bewilligung erteilt Wird einstimmig angenommen. — Z. 0.912/11. 10. Ausuchen des städtischen Amtsdieners Schwarz um Pauschalierung des Gasverbrauches in seiner Haus¬ meiste wohnung im städtischen Zinshaus. Die Sektion beantragt: Der löbliche Gemeinderat beschließe dem Hausmeister der städtischen Zinshäuser Nr. 8 und 10 am Franz Josefplatz, Amts¬ diener Johann Schwarz, die Lieferung des Leuchtgases für eine Flamme gegen ein jährliches Pauschale von 16 K zu bewilligen. Ein eventueller Mißbrauch mit dem Gas oder eine Ueberschrei¬ tung dieses Zugeständnisses würde die Entziehung des Gasbezuges oder die Aufstellung eines Gasmessers nach sich ziehen. Wird angenommen. — Z. 7622/11. 11. Eingabe der Direktion der k. k. Staatsober¬ realschule in Steyr um Schaffung von Unterrichtslokalen und der hiezu nötigen Einrichtungen. Wird von der Tagesordnung abgesetzt, da nach Mitteilung des Herrn Referenten ein neues Projekt zur Schaffung von Unterrichtslokalen vorliegt, welches jedoch noch durchstudiert werden muß. 12. Statthalterei =Erlaß betreffend die sanitäre Inspektion der Stadt Steyr. Wird behufs Studium des Gegenstandes bis auf weiteres vertagt. Dringlichkeits=Antrag zur Veranstaltung eines Frühlingsfestes in der Industriehalle und wegen Be¬ nützung des Karl Ludwigplatzes. Nach Antrag der Sektion wird die Dringlichkeit des An¬ trages angenommen Die Sektion stellt folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderat beschließe, den Frauen Amalie Lang und Rosa Schön als Vertreterinnen eines Komitees zur Veranstaltung eines Frühlingsfestes am 11. Juni d. J. die In¬ dustriehalle mit freien Nebenräumen gegen Leistung der Be¬ leuchtungs= und Reinigungskosten und ordnungsgemäßer Ueber¬ gabe zu überlassen. Ebenso wird der Karl Ludwigplatz zu diesem Zwecke über¬ lassen und die Absperrung des Platzes am Festtage bewilligt. Wird einstimmig angenommen. — Z. 12.064/11. IV Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Josef Langoth. 3. Ansuchen des Arbeiter=Turnvereines „Vor¬ wärts“ um Bewilligung zur Benützung des Turnsaales im Bürgerschulgebäude sowie des Karl Ludwigplatzes. In diesem Schreiben ersucht der Turnverein um Aus¬ dehnung der Bewilligung zur Benützung des Turnsaales von drei auf 4 Tage in der Woche, sowie um Ausdehnung der Turnzeit bis 9 Uhr abends. Die Direktion der Bürgerschule erhebt gegen die weitere Belastung des Turnsaales Einsprache und ist gegen die Bewilli¬ gung dieses Ansuchens. Die Bürgerschuldirektion bringt gleich¬ zeitig zur Kenntnis, daß es vorgekommen ist, daß die Wände des Ankleideraumes mit unsittlichen Versen beschrieben worden ind, welcher Vorfall bei Wiederholung die Direktion zwingen würde, den Antrag einzubringen, die Turnübungen für beide Turnvereine im Turnsaal der Bürgerschule einzustellen. Die Sektion stellt folgenden Antrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, es sei dem Arbeiter=Turnverein Vorwärts“ die Benützung der Turnhalle im hiesigen Bürgerschulgebäude zu den gleichen Zeiten und unter denselben Bedingungen wie bisher zu gestatten. Es wird hiezu bemerkt, daß der Verein verpflichtet ist, die Turnübungen pünktlich zu schließen. Weiters möge der löbliche Gemeinderat obigem Verein den Karl Ludwigplatz zur Veranstaltung „volkstümlicher Uebungen zur Verfügung stellen, soweit nicht anderen Vereinen die Be¬ nützung desselben bereits zugesichert ist. Betreffs der Zeiteinteilung hat sich der Verein „Vorwärts“ mit den in Frage kommenden Vereinen ins Einvernehmen zu setzen. Herr G.=R. Wokral erblickt in der Zuschrift der Bürger¬ chuldirektion eine Beschuldigung des Arbeiter=Turnvereines wegen Beschreibung der Wände mit unsittlichen Versen, gegen welche Beschuldigung er Verwahrung einlegen müsse. Im Gegenteil müsse er zur Kenntnis bringen, daß dem Arbeiter=Turnverein Geräte beschrieben und einige Kisten aufgesprengt wurden. Er müsse betonen, daß nicht der Arbeiter=Turnverein Vorwärts“ der Schuldtragende sei, wenn die Lokalitäten nicht mehr zur Ver¬ fügung gestellt werden. Wenn es mit Rücksicht auf die Ueber¬ belastung des Turnsaales nicht möglich ist, die erbetene Aus¬ dehnung der Turnstunden zu bewilligen, so ist es klar, daß das Verlangen nicht gestellt werden kann; er wolle die Ausdehnung der Turnstunden nur damit begründen, daß die Mitglieder des Turnvereines bis 6 Uhr arbeiten müssen und daher nicht eher vom Arbeitsplatze weg können. Es bleibe kaum eine Stunde zum eigentlichen Turnen, und darum habe er das Ersuchen um Be¬ nützung des Turnsaales bis 9 Uhr gestellt. Herr G.=R. Langoth erwidert, daß Herr G.=R. Wokral die Zuschrift der Bürgerschuldirektion unrichtig aufgefaßt habe. In diesem Schreiben sei nicht eine Beschuldigung gegen den Arbeiter=Turnverein „Vorwärts“ enthalten, sondern es werde nur von einem Beschmutzen der Wände mit unsittlichen Versen gesprochen, welche bei Wiederholung die Entziehung des Turn¬ saales für beide Vereine zur Folge haben würde. Hierauf wird der Sektionsantrag einstimmig angenommen. Z. 10.299/11. 14. Ansuchen des Lyzealvereines Steyr um weitere Ueberlassung der schon in diesem Schuljahre benützten Lokale und um die Bewilligung, hiezu noch einige Räume in der Industriehalle benützen zu dürfen. Hierüber liegt folgender Sektionsantrag vor: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, es sei dem Lyzealverein Steyr die Benützung der Räume rechts und links vom Hauptsaale der Industriehalle vom Schuljahre 1911/12 an unter folgenden Bedingungen zu gestatten: 1. Der Lyzealverein verpflichtet sich, für Heizung, Reini¬ gung und eventuelle Beschädigungen aus eigenen Mitteln auf¬ zukommen 2. Weiters gestattet der Verein den Durchgang durch die Lokale den Besuchern des Museums und der permanenten Ge¬ werbeausstellung auch während der Unterrichtszeit. 3. Bei großen Festlichkeiten, für deren Abhaltung der Ge¬ meinderat die Benützung der Industriehalle (Hauptsaal und Nebensäle) gestattet, verpflichtet sich der Lyzealverein, die von ihm benützten Räume auf eigene Kosten zu räumen.

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