Ratsprotokoll vom 28. Jänner 1910

Herr G.=R. Dr. Angermann unterstützt den Sektions¬ antrag und bemerkt, daß Herr Direktor Rollett das in ihm ge¬ setzte Vertrauen vollkommen gerechtfertigt habe und das Publikum mit seinen Leistungen äußerst zufrieden sei. Hierauf wird der Sektionsantrag einstimmig angenommen. Z. 68. 10. Gesuch des Vereines für Jugendspiele und Körperpflege um Nachsicht der Beheizungs= und Be¬ leuchtungskosten und um eine Subvention. Der Sektionsantrag hierüber lautet: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen, dem Verein für Jugendspiele und Körperpflege den Jahresbetrag von 93 K 64 für Beheizung und Beleuchtung, sowie die unentgeltliche Ueber¬ lassung des Lokales auf Kosten der Stadtgemeinde Steyr zu be¬ willigen, jedoch dem weiteren Ansuchen um eine Subvention keine Folge zu geben, da mit obigem Entgegenkommen ohnehin das möglichste getan ist. Herr G.=R. Erb schildert die Nützlichkeit dieses Vereines und erörtert, wie solche Vereine in anderen Städten, z. B. in Wels, unterstützt werden, und beantragt, daß dem Verein für Jugendspiele und Körperflege in besonderer Anerkennung seines ersprießlichen Wirkens außer den Beleuchtungs= und Beheizungs¬ kosten noch eine Subvention von 50 K gewährt werde. Bei der Abstimmung wird der Sektionsantrag per majora angenommen, dagegen der Zusatzantrag des Herrn G.=R. Erb abgelehnt. — Z. 2144. 11. Aufragebericht der städt. Rechnungs=Kanzlei hinsichtlich Liquidierung von erhöhten Rechnungen des Totengräbers Josef Aichinger. Die Sektion beantragt, der löbl Gemeinderat wolle die Mehrkosten von 4 K 40 h für die Erhaltung der Gräber von Schosser, Schiefermayr und Dr. Kompaß bewilligen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 30.634. 12. Eingabe des Sekrelariates volkstümlicher Universitäts=Kurse um Förderung derselben. Der Sektionsantrag lautet: Mit Rücksicht darauf, daß für die Bedeckung der erhöhten Bezüge für die Herren Lehrer ohnehin ein beträchtlicher Beitrag von Seite der Gemeinde geleistet wird, kann auf Bewilligung von Stipendien und Reiseunterstützungen zur Teilnahme an den Ferialkursen nicht eingegangen werden, zu welchem Antrage der löbl. Gemeinderat seine Zustimmung geben wolle. Herr G.=R. Erb wünscht, daß in der Erledigung darauf hingewiesen wird, daß solche Kurse nur unterstützt werden, wenn sie in Oberösterreich abgehalten werden. Einstimmig nach Antrag. — Z. 30.415. 13. Einladung zur Beteiligung am IX. inter¬ nationalen Wohnungs=Kongreß in Wien. Wird zur Kenntnis genommen. — Z. 30.976. 14. Subventions= und Spenden=Gesuche. Ueber Antrag der Sektion werden folgende Spenden bewilligt: 1. Dem Pöllerschützen=Verein Steyr zur Anschaffung eines neuen Geschosses 10 K. — Z. 73. 2. Dem Kuratorium der mensa academika in Wien 50 K. Z. 444. 3. Dem Verein deutscher Hochschüler in Wien 20 K. Z. 30.979. 4. Dem Gewerbeförderungs=Institut in Linz 50 K. — Z. 31.359. 5. Dem Vereine „Ostmark“ 20 K. — Z. 1035. 15. Ansuchen um Verminderung des Pachtzinses bei einem Verkaufsgewölbe. Dem vorliegenden Ansuchen wird nach Aeußerung des städtischen Bauamtes über Antrag des Herrn G.=R. Hiller Folge gegeben und der Pachtzins auf 270 K herabgesetzt. III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr Vize¬ bürgermeister Leopold Köstler. 16. Bericht über die Uebernahme des Plattner¬ gutes und Bestellung eines Verwalters hiefür. Der Herr Referent verliest folgenden Bericht: Die III. Sektion hat im Auftrage des löbl. Gemeinderates am 28. Dezember 1909 das angekaufte Plattnergut samt dem im bezeichneten Inventarium angeführten fundus ordnungs¬ mäßig übernommen. Mit Rücksicht darauf, daß der Bau des Krankenhauses auf den Gründen des Plattnergutes in Bälde beginnen soll, glaubt die Sektion von einer Verpachtung des Gutes samt Grundstücken abzuraten, vielmehr die Bewirtschaftung desselben in eigener Regie vorzuschlagen und hat, vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderates, Herrn G.=R. Viktor Ortler als Verwalter hiefür ersucht. Es werden daher dem löblichen Gemeinderate folgende Anträge zur Annahme empfohlen: 1. Der löbl. Gemeinderat wolle die Uebernahme des Plattner¬ gutes zur Kenntnis nehmen; 2. die Zustimmung erteilen, daß dieses Gut in eigener Regie bewirtschaftet und Herr G.=R. Viktor Ortler als Verwalter hiefür bestellt werde. Herr G.=R. Millner spricht sich für die Verpachtung des Plattnergutes aus, welchem Antrage sich Herr G.=R. Hiller anschließt. Herr G.=R. Ortler bemerkt, daß sich niemand finden wird, diese Gründe, welche durch Vernachlässigung auf Jahre hinaus nicht ertragsfähig sein werden, zu pachten. Er verlange sich übrigens diese Verwaltung nicht und übernehme dieselbe nur im Interesse der Gemeinde. Der Herr Referent bemerkt, daß dem Herrn Verwalter ein tüchtiger und verläßlicher Meier beigestellt wird. Hierauf wird der Antrag der Sektion mit Majorität an¬ genommen, der Antrag des Herrn G.=R. Millner wird abgelehnt. IV. Sektion. Referent: Sektions=Obmann Herr G.=R. Johann Kollmann. 17. Gesuch um Beteilung aus der kaufmännischen Krankenkasse = Stiftung. Die Sektion beantragt, der löbl. Gemeinderat wolle be¬ schließen, es sei dem Bittsteller Josef Schanofsky über Antrag des Handelsgremiums für die Monate Jänner, Februar und März à 10 K = 30 K zu bewilligen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 30.624. 18. Verleihung einer Haratzmüller=Pfründe. Die Sektion beantragt, die freigewordene Haratzmüller¬ Pfründe von jährlich 400 K für die Zeit vom 1. November 1909 bis 31. Jänner 1910 der Frau Josefa Hölzl, Armenhauspflegling, gegen Deckung der für sie erlaufenen Verpflegskosten zu be¬ willigen und ist der Weiterbezug dieser Pfründe auszuschreiben. Einstimmig nach Antrag. — Z. 1048. 19. Verleihung der Simon Zachhuber'schen Seiden¬ strumpfwirker=Pfründe von 20 K 30 h. Diese Pfründe wird über Vorschlag des städtischen Armen¬ rates der Bewerberin Therese Haubl verliehen. — Z. 27.574. Dringlichkeits=Antrag wegen Stipendien=Kumu¬ lierung. Liegt folgender Sektionsantrag vor: In Anbetracht des Umstandes, daß beide Schüler an der hiefigen k. k. Oberrealschule im letzten Jahrgange stehen und ohnehin nur noch ein Semester in Betracht kommt und nachdem weiters das Schiefermayr=Stipendium, welches die beiden besitzen, nur à 100 K beträgt, wird gegen die Vereinigung mit dem den Realschülern Johann Glinz und Johann Purkert verliehenen Kaiser=Jubiläums=Stipendium à 200 K kein Bedenken erhoben und dieser Vereinigung zugestimmt. Einstimmig nach Antrag. — Z. 2823. Hierauf Schluß der öffentlichen Sitzung. Die Verifikatoren Der Schriftführer Druck von S. Blutschweiger in Steyr. 10.2

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