Ratsprotokoll vom 28. September 1906

2 mit 140 K, ferner das Lehrmittel=Pauschale für die sechs Volks¬ schulen à 35 K, zusammen 210 K, das Bibliotheks=Pauschale für die Bürgerschule mit 50 K, für die sechs Volksschulen à 20 K, zusammen 120 K, somit für das Schuljahr 1906/7 die Total¬ summe von 520 K bewilligt. Ferners möge der löbliche Gemeinderat beschließen, daß, wie ja selbstverständlich, Forderungen, welche über dieses Pau¬ schale hinausgehen würden, nicht bewilligt werden können, ferners, daß die diesfällig angeschafften Lehrmittel und Bücher auch wie bisher in die Schulinventarien aufgenommen werden. Angenommen. — Z. 20.352. 3. Gesuch um pachtweise Wiederüberlassung eines städtischen Grundes. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, dieses Grund¬ stück sogleich zur Ausschreibung zu bringen. Beschluß nach Antrag. Z. 20.441. 4. Gesuch um Nachsicht eines Zinsrückstandes. In Ansehen der notleidenden Verhältnisse, in der sich die Petentin befindet, stellt die Sektion den Antrag: Der löbliche Gemeinderat wolle den Nachlaß und daher die Abschreibung des restierenden Mietzinses von 40 K bewilligen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 20.199. 5. Spendengesuche. Es liegen zwei Gesuche vor: 1. Verein „Deutsches Haus in Triest“ um eine Spende als Beitrag zur Erbauung eines deutschen Hauses an der Adria. 2. Oesterreichisch=ungarischer Hilfsverein in Nürnberg um eine Spende. Die Sektion beantragt, wegen zu großer Inanspruchnahme durch lokale Spendengesuche auf diese zwei Ansuchen nicht ein¬ zugehen. — Einstimmig nach Antrag. — Z. 20.476 u. 20.231. IV. Sektion. Referent: Sektions=Obmann Herr G.=R. Leopold Köstler. 6. Mehrere Ansuchen um Schullokalitäten=Ueber¬ lassungen. a) Das Handelsgremium der Stadt Steyr gibt bekannt, daß die kommerzielle Fortbildungsschule anfangs Oktober l. J. beginnt und bittet um weitere Ueberlassung der hiezu nötigen zwei Schulzimmer im Realschulgebäude, sowie Beleuchtung und Beheizung daselbst. Der Herr Sektionsobmann verliest das Schreiben der Direktion der Oberrealschule in Steyr, womit sich dieselbe bereit erklärt, die Lehrzimmer der I. und VII. Klasse dem Handels¬ gremium zu überlassen. Herr G.-R. Haslinger stellt die Anfrage, warum man sich gerade für diese Klassenzimmer ausspreche, da die für den angeführten Zweck bestimmten Schulbänke der 1. Klasse zu klein sein dürften. Die Schüler sitzen unbequem, wodurch natürlich auch der Unterricht leide; dies sei unangenehm, und rege er an, anzufragen, ob das Handelsgremium nicht ein anderes Zimmer, als das der 1. Klasse zu dem gewünschten Zwecke haben könnte. An der sich hierüber entwickelnden Debatte beteiligen sich die Herren Gemeinderäte Edmund Aelschker, Vorsitzender Bürgermeister Viktor Stigler und Dr. Angermann, dessen Vermittlungsantrag nach einer Erwiderung seitens des Herrn Sektionsobmannes in der Minorität verblieb. Der Sektionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, daß dem hiesigen Handelsgremium die Lokale der I. und VII. Klasse der hiesigen Oberrealschule am Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 6—8 Uhr abends zur Erteilung eines kommer ziellen Unterrichtes samt Beleuchtung und Beheizung unter der Bedingung überlassen werden, daß das Gremium für jede Be¬ schädigung der in diesen Lehrzimmern befindlichen Einrichtungs¬ gegenstände und Lehrmittel aufzukommen hat. Der Sektionsantrag wird hierauf mit großer Majorität angenommen. — Z. 19.996. b) Die Gesellschaft der Musikfreunde bittet, es mögen dem Vereine wie bisher auch im nun beginnenden Schuljahre die zum Musikunterricht erforderlichen Lokale im Bürgerschulgebäude unentgeltlich überlassen werden. Der Sektionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, daß dem hiesigen Musikvereine die angesuchte Benützung der II. Klasse A in der Mädchenbürgerschule und der I. und IV. Klasse in der Knabenvolksschule am Franz Josef=Platz zur Erteilung von Musikunterricht gegen Vergütung der vom Bauamte zu erheben¬ den Kosten für Beleuchtung und Beheizung dieser Lokale während des Unterrichtes bewilligt werde. Angenommen. — Z. 20.311. c) Frl. Anna Pehersdorfer, Fachlehrerin in Steyr, bittet um weitere Ueberlassung des Turnsaales der Bürgerschule für ihren Privatturnkurs für Mädchen an Montagen und Donners¬ tagen von 5—7 Uhr abends. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle zu dem Beschlusse vom 17. August l. J. noch weiter beschließen, daß dem Frl. Anna Pehersdorfer die Benützung des Turnsaales im Bürgerschul¬ gebäude am Montag und Donnerstag von 5—7 Uhr abends bewilligt werde, aber der Betrag für Beleuchtung und Beheizung von 24 K auf 48 K erhöht werde, welcher Betrag in zwei Raten, und zwar am 15. Februar und 15. Juli 1907, einzu¬ zahlen ist. Mit großer Majorität angenommen. — Z. 20.139. d) Der Steyrer Fechtklub ersucht um gütige Ueberlassung des Turnsaales der Bürgerschule zur Abhaltung der Fechtübungen unter den bisherigen Bedingungen. Sektions=Antrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, dem Steyrer Fechtklub die angesuchte Benützung des Turnsaales im Bürger¬ schulgebäude zu bewilligen, und zwar am Montag von 7—8 Uhr, Mittwoch und Samstag von ½7—½8 Uhr abends, gegen Ver¬ gütung der Gasbeleuchtung und Besorgung der Reinigung des Saales. Angenommen. — Z. 21.510. Druck von G. Bruckschweiger in Steyr. 06—10.

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